drei !!!, 25, Herzklopfen!
Wasch- und Duschräume blitzen vor Sauberkeit, auch die Hütten sind gut in Schuss. Marie, Franzi und ich teilen uns eine Dreier-Hütte direkt am Waldrand. Sie ist zwar ziemlich klein, aber super gemütlich. Hier werden wir uns bestimmt wohlfühlen!
Natürlich haben wir gestern noch über die mysteriöse Kakerlaken-Invasion gesprochen. Franzi vermutet, dass die Tiere aus dem Wald gekommen sind. Marie hat sowieso gleich abgewinkt. Ihrer Meinung nach gehören Kakerlaken nicht zum Zuständigkeitsbereich der drei !!!. Wir werden die Sache also vorerst nicht weiter verfolgen.
Mist, schon kurz vor neun! Ich muss los, mein Workshop fängt gleich an. Himmel, bin ich nervös … Alles Weitere später!
Um fünf Minuten vor neun betrat Franzi schwungvoll den Trainingsraum. Sie hatte ihre bequemsten Sportklamotten angezogen – eine abgeschnittene Trainingshose, ein schlabberiges Shirt und ihre Lieblings-Turnschuhe – und konnte es kaum erwarten, endlich loszulegen. Ob Justin C ihnen heute gleich ein paar neue Moves beibringen würde? Im Fernsehen waren seine Choreografien immer ziemlich knifflig gewesen. Aber Franzi war zuversichtlich,dass sie schon irgendwie mitkommen würde. Sie war jedenfalls super motiviert und würde alles geben.
Die anderen Workshop-Teilnehmer hatten sich bereits im Trainingsraum versammelt.
»Guten Morgen!«, rief Franzi fröhlich in die Runde.
Da entdeckte sie Cherry, die lässig neben einem der großen Fenster lehnte. Peggy stand neben ihr. Beide trugen hautenge Gymnastikanzüge in schrillen Farben. Cherry hatte ihre dunklen Locken zu einem Zopf zusammengebunden und an ihren Ohren baumelten wieder die großen, goldenen Ringe. Als sie Franzi erblickte, verzog sie das Gesicht und flüsterte Peggy etwas zu, woraufhin diese albern kicherte. Franzi verdrehte die Augen und stellte sich demonstrativ ans andere Ende des Raumes. So ein Mist! Warum musste Cherry ausgerechnet in ihrem Workshop sein? Franzi hatte nicht die geringste Lust, sie jeden Tag zu sehen. Schlimmer hätte es wirklich nicht kommen können …
Eine schwere Hand landete auf Franzis Schulter und eine Stimme raunte in ihr Ohr: »Cooles Outfit! Hast du die Klamotten aus der Altkleidersammlung?«
Ärgerlich fuhr Franzi herum – und sah in Matts grinsendes Gesicht. »Es kann also doch noch schlimmer kommen«, murmelte sie. Cherry und Matt in ihrem Kurs, das war wirklich der absolute Super-GAU.
»Was hast du gesagt, Rotschopf?«, fragte Matt. »Ich hab dich nicht richtig verstanden.«
»Dann wasch dir gefälligst die Ohren, Blondie!«, schimpfte Franzi.
Matt grinste. Er schien kein bisschen beleidigt zu sein. »Warum denn gleich so wütend? Sag mal, verbrennt man sich eigentlich die Hände, wenn man deine Haare anfasst?«
Er versuchte, nach Franzis Zöpfen zu greifen, aber Franzi duckte sich blitzschnell. »Fass mich nicht an!«, zischte sie.
Ehe Matt etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür und Justin C betrat den Raum. Sofort verstummten alle Gespräche. Die Kursteilnehmer sahen den Star-Choreografen gespannt an.
»Guten Morgen allerseits!«, begrüßte Justin C seine Schüler. »Ich bin kein Freund großer Worte, darum legen wir am besten sofort los. Ich hab mir eine kleine Choreo überlegt, die ich heute mit euch einstudieren möchte. Nichts Kompliziertes, keine Sorge. Zum Warmwerden starten wir mit etwas Leichtem. Aber ich erwarte trotzdem vollen Einsatz, von jedem von euch!« Er sah die Kursteilnehmer eindringlich an. »Ich dulde weder Gequatsche noch Schlamperei, klar?« Die Schüler nickten. »Also gut, fangen wir an. Erst mal ohne Musik. Seht genau zu.«
Justin C stellte sich vor die Gruppe. Einen Moment stand er reglos da, jeden Muskel seines Körpers angespannt. Dann legte er los. Franzi verfolgte seine Bewegungen. Die Performance begann mit ein paar einfachen Seitwärtsschritten, doch dann wurden die Moves immer schneller. Er wirbelte durch den Raum, war mal am Boden, dann wieder in der Luft und beendete die Choreo mit einem gewagten Sprung.
Im ersten Moment herrschte absolute Stille im Raum, dann applaudierten die Schüler begeistert. Franzi entging jedoch nicht, dass einige besorgt die Köpfe schüttelten. Offenbar befürchteten sie, nicht mitzukommen. Franzi fand die Choreo auch ziemlich anspruchsvoll. Wenn das etwas Leichtes zum Warmwerden sein sollte, wie sah dann erst das weitere Training aus? Aber sie war nicht der Typ, dersich schon im Voraus Sorgen machte. Außerdem platzte sie fast vor Energie und
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