drei !!!, 25, Herzklopfen!
ist.«
Franzi zuckte mit den Schultern. »Ist doch egal. Im Camp bin ich jetzt sowieso als Diebin abgestempelt. Diesen Ruf wird man nicht so schnell wieder los.« Trotzdem tat ihr Toms Reaktion gut. Er war sauer – ihretwegen!
»Soll ich mal mit Bob reden?«, bot Tom an.
Eine Welle der Dankbarkeit rollte durch Franzis Körper. Endlich jemand, der sich für sie einsetzen wollte! »Nein, danke«, sagte sie. »Ich komm schon klar. Vielleicht sollte ich das Camp einfach vorzeitig verlassen.«
»Auf keinen Fall!«, rief Tom. »Dann hat diese Cherry gewonnen, und das kannst du nicht zulassen. Außerdem wäre das fast so etwas wie ein Schuldeingeständnis.«
Franzi dachte nach. »Du hast recht. Vielleicht ist es wirklich besser, die Sache durchzustehen.«
»Du schaffst das schon.« Tom lächelte ihr zu. »Ich hab lange niemanden mehr getroffen, der so stark ist wie du.«
»Danke! Das ist echt nett von dir.« Franzi merkte, wie ihre Lebensenergie und ihr Kampfgeist langsam zurückkehrten. Sie würde sich von Cherry nicht ins Bockshorn jagen lassen!
»Keine Ursache.« Tom griff nach ihrer Hand und drückte sie kurz. »Wenn du jemanden zum Reden brauchst, sag Bescheid. Ich hab jede Menge Zeit.« Er sah Franzi so eindringlich in die Augen, dass ihr etwas schwindelig wurde.
Franzi nickte nur. Sagen konnte sie nichts. Am liebsten hätte sie Toms Hand nie mehr losgelassen.
I n tödlicher Gefahr
Das Abendessen war ein einziger Spießrutenlauf. Franzi hatte das Gefühl, alle würden sie anstarrten und hinter ihrem Rücken über sie reden. Cherry hatte dafür gesorgt, dass inzwischen das gesamte Camp von ihren Anschuldigungen wusste. Am liebsten wäre Franzi aus dem Speisesaal gerannt, aber diesen Triumph gönnte sie Cherry nicht. Stattdessen saß sie kerzengerade am Tisch und versuchte so zu tun, als wäre alles in bester Ordnung.
»Lass dich von dieser blöden Cherry bloß nicht kleinkriegen«, sagte Kim so laut, dass es auch die Leute an den Nachbartischen mitbekamen. »Weiß doch jeder, dass sie nur Lügen erzählt.«
Kim hatte sich furchtbar aufgeregt, als sie von Cherrys Vorwürfen gehört hatte. Natürlich stand sie hinter Franzi, genauso wie Marie. Beide hatten ihr Mut zugesprochen, nachdem Franzi von ihrem Abstecher an den See zurückgekehrt war. Kims Unterstützung nahm Franzi gerne an, bei Marie hatte sie jedoch abgeblockt. Sie war immer noch stinksauer auf ihre ehemals beste Freundin und wollte kein Mitleid von ihr. Jetzt saß Marie mit starrer Miene neben Kim und stocherte in ihrem Salat herum, ohne Franzi anzusehen. Wahrscheinlich war sie beleidigt, aber das war Franzi egal.
Da tauchte Ute Toben an ihrem Tisch auf. »Hallo allerseits! Wie geht’s denn so?« Sie wandte sich an Franzi. »Ich hab gehört, dass Cherry dich des Diebstahls beschuldigt hat. Ganz schön heftig, oder? Was sagst du dazu?«
»Kein Kommentar«, murmelte Franzi zwischenzusammengebissenen Zähnen. Das Letzte, worauf sie Lust hatte, war, die Fragen der neugierigen Journalistin zu beantworten.
»Ich verstehe, dass du hier vor allen Leuten nicht darüber reden willst.« Ute Toben schlug jetzt einen vertraulichen Tonfall an, als wären sie und Franzi gute Freundinnen. Franzi fragte sich, ob sich ihre anderen Interviewpartner tatsächlich von dieser plumpen Masche einwickeln ließen. »Aber wie wär’s mit einem kleinen Interview nach dem Essen in deiner Hütte? Nur wir beide, ganz intim und vertraulich.«
Franzi hätte beinahe laut gelacht. Ute Toben und vertraulich, das waren zwei Worte, die absolut nicht zusammenpassten.
»Nein, danke«, sagte sie. »Ich möchte nicht darüber reden.«
»Das wäre aber besser für dich.« Nun wurde der Ton der Journalistin etwas schneidender. »Cherry hat mir bereits ein ausführliches Interview gegeben. Du solltest deine Sicht der Dinge ebenfalls darstellen, sonst könnten die Leser einen falschen Eindruck gewinnen.«
Jetzt platzte Kim der Kragen. »Haben Sie nicht gehört, was Franzi gesagt hat? Lassen Sie uns einfach in Ruhe, okay?«
Doch die Journalistin blieb sitzen. Sie tat so, als hätte sie Kim nicht gehört. »Überleg es dir noch mal. Ich will dir wirklich nur helfen …«
Franzi schob ihren Teller zur Seite. Sie hatte ihre Suppe kaum angerührt. Inzwischen war ihr endgültig der Appetit vergangen. »HAUEN SIE ENDLICH AB!«, brüllte sie.
Augenblicklich wurde es totenstill im Raum. Alle sahen zu Franzi hinüber. Franzi hielt es nicht länger aus. Sie sprang auf und rannte
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