drei !!!, 25, Herzklopfen!
sie sich an seine abschließenden Worte erinnerte.
»Ich muss dich leider vom Tanztraining ausschließen, bis die Sache geklärt ist, Franzi«, hatte er gesagt und dabei bedauernd mit den Schultern gezuckt. »Am Abschlusskonzert darfst du natürlich auch nicht teilnehmen. Sorry!«
Beim Gedanken an Cherrys triumphierendes Grinsen ballte Franzi die Fäuste. Was für eine hinterhältige Schlange! Die ganze Zeit schon versuchte sie, Franzi schlechtzumachen. Und jetzt hatte sie ihr Ziel erreicht. Alle würden sie für eine Diebin halten. Es war so ungerecht!
»He, wie ist es gelaufen?« Matt stand plötzlich vor ihr. »Was hat Bob gesagt?«
Franzi warf ihm einen wütenden Blick zu. »Na, was schon? Er hat mich vom Workshop und vom Abschlusskonzert ausgeschlossen.«
»Wie bitte?« Matt schüttelte ungläubig den Kopf. »Das gibt’s doch nicht! Wenn ich dir irgendwie helfen kann …«
»Lass mich einfach in Ruhe, okay?«, zischte Franzi. »Ichwill nichts mehr mit dir zu tun haben.«
Doch Matt ließ nicht locker. »Und was ist mit unserem Tanztraining?«
»Vergiss es!« Franzi schnaufte verächtlich. »Du kannst ja mit Marie tanzen, wenn du willst.«
»Hör mal …«, begann Matt, aber Franzi ließ ihn nicht ausreden.
»Nein!«, rief sie. »Ich will nichts hören. Du bist für mich gestorben, klar?«
Franzi machte einen Bogen um Matt und ging zügig in Richtung Wald. Er kam ihr nicht nach. Franzi verlangsamte ihre Schritte erst, als die Stille des Waldes sie umgab. Sie seufzte erleichtert. Hier war nur das Zwitschern der Vögel zu hören. Keine gemeinen Anschuldigungen, keine halbherzigen Entschuldigungen und keine neugierigen Blicke, die sich in ihren Rücken bohrten.
Franzi schlug den Weg zum See ein. Sie brauchte jetzt Ruhe, um eine Weile nachzudenken. Doch als sie sich dem See näherte, hörte sie leise Musik. Erst wollte sie umdrehen. Sie hatte keine Lust, jemandem zu begegnen. Aber die Campteilnehmer mussten eigentlich noch bei ihren Workshops sein. Eine unbestimmte Hoffnung keimte in Franzi auf. Sie ging weiter. Tatsächlich! Am Seeufer saß Tom und zupfte an den Saiten einer Gitarre. Er war so in sein Spiel versunken, dass er Franzi erst bemerkte, als sie direkt neben ihm stand.
»Hallo!« Sein warmes Lächeln war Balsam für ihre Seele. »Schön, dich zu sehen. Hast du kein Training heute?«
Franzi schüttelte den Kopf. Sie ließ sich neben Tom in den Sand fallen. »Ich hab heute frei. Und die nächsten Tage auch.« Tom warf ihr einen fragenden Blick zu, sagte aber nichts. Franzi war froh darüber. »Was spielst du da?« Sienickte zu seiner Gitarre hinüber.
»Ach, ich klimpere nur ein bisschen herum.« Tom grinste verlegen.
»Spielst du mir was vor?«, bat Franzi.
Tom zuckte mit den Schultern. »Warum nicht?« Er improvisierte ein kurzes Intro, dann begann er zu singen. Seine Stimme war warm und weich und wunderschön. Den Song hatte Franzi noch nie gehört, aber er gefiel ihr sofort. Die Melodie war leicht wie eine Sommerbrise und gleichzeitig ein bisschen traurig. Er passte perfekt zu Franzis Stimmung. Beim zweiten Mal summte sie leise den Refrain mit. Merkwürdigerweise fühlte sie sich von der Musik getröstet. Zum ersten Mal seit Tagen überkam sie eine Art innerer Ruhe. In diesem Moment verspürte sie weder Ärger noch Wut, Angst oder Enttäuschung. Sie genoss einfach den Augenblick und ließ sich von Toms Musik weit forttragen.
Viel zu schnell war der Song zu Ende. Franzi seufzte. Zu ihrer Überraschung merkte sie, dass sie Tränen in den Augen hatte. Sie wischte sie schnell weg. »Das war wunderschön.«
»Findest du?« Tom schien sich aufrichtig über das Kompliment zu freuen.
Franzi nickte. »Ich wusste gar nicht, dass du so gut singen kannst. Du solltest auch am Rock Camp teilnehmen. Vielleicht wirst du dann irgendwann ein großer Star.«
Tom winkte ab. »Lieber nicht. Ich hab dir doch erzählt, dass ich zum Relaxen hier bin. Diesen Sommer will ich mich nur erholen.«
»Keine schlechte Idee«, murmelte Franzi. »Das werde ich ab jetzt auch machen. Allerdings eher gezwungenermaßen …«
»Was ist denn los?«, fragte Tom vorsichtig.
Franzi seufzte. »Ich hab riesengroßen Ärger am Hals.« Sie erzählte von Cherrys Anschuldigungen und den Konsequenzen.
Tom schüttelte wütend den Kopf. »Das ist nicht fair! Es heißt doch immer ›Im Zweifel für den Angeklagten‹. Bob darf dich nicht einfach von allen Aktivitäten ausschließen, solange der Verdacht gegen dich nicht bewiesen
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