drei !!!, 25, Herzklopfen!
möglich. Franzi wusste inzwischen, dass sie Marie nicht verlieren wollte. Aber sie konnte die Sache mit Matt auch nicht so einfach vergessen.
»Prima!« Kim grinste zufrieden. »Dann konzentrieren wir uns jetzt auf den Fall. Erzähl noch mal ganz genau, was passiert ist.«
Franzi berichtete in allen Einzelheiten von ihrem verpatzten Training, den merkwürdigen Geräuschen, dem Benzingeruch und den Flammen.
»Und du hast den Brandstifter nicht gesehen?«, fragteKim.
Franzi schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Er war schon weg, als ich die Tür erreicht hatte. Ich glaube, er hat gar nicht gemerkt, dass noch jemand im Gebäude war.«
»Auf jeden Fall wissen wir diesmal, dass der Brand absichtlich gelegt wurde«, stellte Marie fest. »Und wir müssen den Täter so schnell wie möglich fassen.«
Da fiel Franzi etwas ein. Sie zog das silberne Schmuckstück aus ihrer Hosentasche und hielt es hoch. »Seht mal, was ich gefunden habe.«
»Ein Ohrring!«, rief Kim überrascht. »Wo hast du den denn her?«
»Er lag vor dem Trainingsraum im Gras«, antwortete Franzi. »Es könnte natürlich sein, dass er schon länger dort gelegen hat …«
»… oder der Täter hat ihn bei seiner überstürzten Flucht verloren«, vervollständigte Marie den Satz. »Zeig mal her.« Franzi reichte ihr den Ohrring und Marie betrachtete ihn genau. »Ich weiß, wem er gehört!«, rief sie triumphierend. »Ute Toben! Sie hat diese Ohrringe am ersten Abend im Camp getragen. Sie sind mir aufgefallen, weil sie so einen ungewöhnlichen Edelsteinbesatz haben. Ich hab mich noch gefragt, von welchem Designer sie wohl stammen.«
Kim lachte. »Manchmal ist es wirklich nützlich, dass du so ein Modefreak bist. Ich hätte den Ohrring nie im Leben wiedererkannt.«
Franzi runzelte die Stirn. »Ob Ute Toben den Brand gelegt hat?«
»Vergiss nicht den Benzinkanister im Campleiter-Büro«, warf Kim ein. »Bob könnte es ebenfalls gewesen sein.«
»Am besten behalten wir beide im Auge.« Marie stand auf. »Sorry, aber ich muss jetzt los. Bin noch verabredet.«
Franzi biss sich auf die Zunge. Sie hätte gern gewusst, ob Marie ein Date mit Matt hatte, verkniff sich die Frage aber. Sie wollte den gerade geschlossenen Waffenstillstand nicht gleich wieder brechen. Also verabschiedete sie Marie nur mit einem lässigen »Bis später!«.
»Alles in Ordnung?«, fragte Kim, nachdem Marie die Hütte verlassen hatte.
Franzi nickte schnell. »Klar.«
Dass sich der Verrat von Matt und Marie immer noch wie eine heiße Nadel in ihr Herz bohrte, ging schließlich nur sie selbst etwas an.
Da Kim und Marie am nächsten Tag an ihren Workshops teilnehmen mussten, hatte Franzi die Beschattung von Ute Toben übernommen. Sie war froh, etwas Sinnvolles zu tun zu haben, und heftete sich gleich nach dem Frühstück an die Fersen der Journalistin.
Ute Toben verließ nach einer kurzen Morgenbesprechung mit ihrem Team allein den Speisesaal und ging zügig in Richtung Wald. Franzi schlenderte so unauffällig wie möglich hinterher. Was hatte die Journalistin vor? Sie war nicht der Typ für einsame Morgenspaziergänge in der freien Natur. In ihren hochhackigen Schuhen und mit dem schmal geschnittenen Kostüm wirkte sie zwischen den Bäumen völlig fehl am Platz. Sie fluchte, als sie fast über eine Wurzel stolperte, und blieb mitten auf dem Weg stehen. Franzi versteckte sich rasch hinter einem Baum.
Ute Toben zog ihr Handy hervor und sah auf das Display. Sie ging noch ein paar Schritte weiter, nickte zufrieden und tippte eine Nummer ein. Jetzt ging Franzi ein Licht auf. Die Journalistin hatte eine Stelle im Wald entdeckt,an der es Handyempfang gab! Daher kam also ihr plötzliches Interesse an der Natur. Franzi spitzte die Ohren, als Ute Toben zu telefonieren begann.
»Hallo, ich bin’s! Sorry, ich konnte mich nicht eher melden. Auf dem Gelände ist der Empfang zu schlecht, darum muss ich zum Telefonieren jedes Mal in den Wald laufen … Ich sag’s dir, das ist die totale Pampa hier. Ich bin froh, wenn ich wieder in der Stadt bin … Nein, ich bleibe noch eine Weile. Es entwickelt sich alles prächtig. Erst die Kakerlaken, dann die Diebstähle und jetzt schon der zweite Brandanschlag. Wenn das keine super Story ist! Mal sehen, was als Nächstes passiert. Hast du inzwischen etwas über Bob Marten herausgefunden?«
Sie lauschte konzentriert und Franzi trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Sie hätte zu gerne gewusst, was der Gesprächspartner am anderen Ende der
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