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Drei Eichen (German Edition)

Drei Eichen (German Edition)

Titel: Drei Eichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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Angelegenheit handeln, aber an dem Windrad hatte man den Eindruck, sich auf einer geschäftigen Großbaustelle zu befinden. Auf einer Großbaustelle, auf der gearbeitet wurde, während sich ganz Franken ansonsten seinen Pfingstfreuden hingab. Während Ruckdeschl noch der eine oder andere Gedanke durch den Kopf ging, kam Haderlein auf ihn zu und nahm ihn sich zur Seite, um ihn zu briefen.
    »Tut mir echt leid, Heribert, dass ich dich schon wieder herbestellen musste, aber das ist eine Nummer zu heftig, um bis morgen früh zu warten.«
    »Was genau hoffst du, hier eigentlich zu finden?«, fragte Ruckdeschl nur leicht besänftigt. »Grabt ihr auf Verdacht, oder gibt es irgendwelche konkreten Hinweise?« So ganz erschloss sich ihm der Aufstand hier noch immer nicht.
    Doch Haderlein hatte das alles entscheidende Argument. »Wir graben hier nicht auf Verdacht, Heribert, Riemenschneider hat die Stellen bereits ausfindig gemacht und angeschlagen«, sagte er leise.
    Die Augen des Leiters wurden größer. »Das ist natürlich etwas anderes«, sagte Ruckdeschl ernst. Das kleine Ferkel hatte in seiner bisherigen Laufbahn als Spürschwein noch nicht einen einzigen Fehler gemacht, nicht eine falsche Spur gefunden und nicht eine falsche Meldung gemacht. Riemenschneiders Erfolgsquote lag in ihren drei Jahren Polizeiarbeit bei beneidenswerten einhundert Prozent. Spürhunderekord. Jeder Polizeihund machte irgendwann mal einen Fehler, Riemenschneider nicht.
    »Ich hab da was!«, rief plötzlich einer der Bereitschaftspolizisten, der bis zu seinem Gürtel in seinem ausgehobenen Loch stand. Der breitschultrige Hüne an »Grabung zwei«, dem vom Fundament am weitesten entfernten Pflock, winkte so heftig, dass Haderlein sich mit Ruckdeschl im Schlepptau sofort zu der frisch ausgehobenen Grube begab.
    Sie positionierten die drei Lampen neu, sodass das Licht der großen Halogenbirnen direkt und schattenfrei in die Grube fiel. Auch alle anderen auf der nächtlichen Baustelle unterbrachen nun ihre Arbeit und gesellten sich neugierig zu ihnen.
    »Gehen Sie mal auf die Seite«, rüffelte Ruckdeschl den muskulösen Polizisten an. Er schubste ihn aus dem Weg, holte eine kleine Stahlschaufel sowie eine Art Handfeger aus seinem Rucksack und sprang flugs in die Grube. Dort werkelte er einige Minuten lang verbissen herum, bis er sich wieder aufrichtete, Franz Haderlein anblickte und ein halb belustigtes, halb frustriertes Gesicht machte.
    »Franz, kann es sein, dass dein Ferkel noch zu viel Restalkohol von eurem Kellerausflug intus hatte? Das hier ist zwar eine Art Leiche, aber keine menschliche. Schau selbst, wenn du mir nicht glaubst.« Er kletterte wieder aus dem Loch heraus, und Haderlein sprang an seiner statt hinunter und bückte sich. Was da vor ihm durch die Erde schimmerte, war in der Tat nichts Menschliches, allerdings etwas von Menschen Hergestelltes. Im Scheinwerferlicht schimmerte das limettengrüne angerostete Blech eines Fahrzeuges. Auf der Stelle, die Ruckdeschl gerade freigelegt hatte, war der Namenszug des Herstellers zu erkennen: Vespa.
    »Da hat wohl jemand seinen Schrott entsorgt«, erklärte Ruckdeschl. »Ich fürchte, dein Schweinchen hat dich das erste Mal im Stich gelassen, Franz. Wer weiß, vielleicht ist Riemenschneider ja Italien-Fan und wollte nur eine Spritztour mit dir machen?«
    Die ersten Umstehenden der Bepo begannen zu grinsen. Haderlein gab sich keine Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen. Er warf einen drohenden Blick zur Riemenschneiderin, doch die machte keinerlei Anstalten, sich schuldig zu fühlen. Selbstbewusst saß sie in Habachtstellung da und blickte Haderlein fest in die Augen. Herrchen und Ferkel sahen sich an wie zwei Profiboxer vor dem öffentlichen Wiegen. Nach fünf Sekunden Augenduell fing Riemenschneider höflich, aber bestimmt an zu knurren. Kein einziges Zeichen von peinlicher Reue.
    Also gut, Haderlein musste seiner Riemenschneiderin vertrauen. Er hatte bisher noch nie Grund gehabt, an ihr zu zweifeln, warum sollte er also jetzt damit beginnen? Er drehte sich um, und in seinen Augen lag ein entschlossenes Glitzern. Das würde er jetzt durchziehen.
    »Weitermachen!«, befahl er kurz und knapp. Egal, ob es den Anwesenden passte oder nicht, sie mussten zu ihrem Claim zurück und weiter nach Gold schürfen. Auch wenn die Überzeugung der grabenden Mannschaft, hier noch etwas von Belang zu finden, tief in den Keller gesunken war.
    Innerhalb kürzester Zeit wurde an »Grabung zwei« also eine

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