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Drei Eichen (German Edition)

Drei Eichen (German Edition)

Titel: Drei Eichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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Recken der Bamberger Spurensicherung war der Anblick, der sich ihm bot, einfach nur traurig.
    Haderlein konnte in der Situation keine Gefühle mehr aufbringen. Sein Gehirn funktionierte schon seit Längerem nur mehr im Überlastungsbereich, da war an Emotionen irgendwelcher Art nicht mehr zu denken. Er betrachtete die Leiche mehrfach von oben bis unten. Sie sah fast friedlich aus, wie sie da der Länge nach ausgestreckt lag, nicht so verkrümmt oder seitlich liegend wie die anderen Skelette. Das Einzige, was Haderlein störte, war der merkwürdig angewinkelte rechte Arm des Opfers. Als hätte der Tote im Moment seines Ablebens einen Schwur geleistet und wäre danach sofort erstarrt. Haderlein kannte besondere Stellungen von Körperteilen und deren Verunstaltung von Ritualmorden oder Ähnlichem, aber das war bei dieser Leiche nicht der Fall. Die Opfer auf den Eierbergen hatte man in ihr jeweiliges Loch geschmissen und sie dann einfach zugeschüttet. Die zuletzt entdeckte Leiche lag hingegen völlig gerade auf dem Rücken, nur die rechte Hand ruhte auf ihrer Brust. Die Körperstellung ließ Haderlein keine Ruhe, also stieg er zu dem Toten in die Grube, um ihn sich aus der Nähe anzusehen. Leider konnte er nicht wirklich etwas erkennen, dazu war das Loch als letztes der vier am schlechtesten ausgeleuchtet, aber für solche Fälle gab es ja die moderne Handytechnik, die sogenannten Apps.
    So richtig kannte sich Haderlein mit seinem neuen iPhone noch nicht aus. Lagerfeld hatte ihn überzeugt, dass die Dinger für die Polizeiarbeit ihre Vorzüge hatten. Erstens konnte man immer und überall E-Mails, Bilder oder Videos lesen beziehungsweise anschauen und verschicken. Vorausgesetzt natürlich, man hatte eine Verbindung zu einem Telefonnetz, was in den hiesigen ländlichen Strukturen nicht zwingend der Fall war. Für die App, die er jetzt das erste Mal benutzen würde, brauchte er jedoch kein Netz. Das Programm funktionierte beim Antippen die Blitzdiode des Smartphones in eine helle Taschenlampe um. Er wischte sich die App auf seinem Display zurecht, dann verwandelte sich die düstere Grube von einem Moment auf den anderen in ein ausgeleuchtetes Erdloch. Das Skelett lag nun in all seinen Facetten und Schattierungen vor Haderlein. Der Kriminalkommissar richtete sein Augenmerk erneut auf den angewinkelten Arm und unterzog ihn jetzt einer genaueren Betrachtung. Die Kollegen von der Bereitschaftspolizei hatten zwar den Dreck weitestgehend entfernt, doch ausgerechnet über dem Handgelenk des merkwürdig verkrümmten rechten Arms hatten sie Erde vergessen.
    Haderlein hielt das Handy mit der linken Hand in die Höhe und begann mit der rechten den Dreck über dem Handgelenk vorsichtig zu entfernen. Die Erde zerfiel förmlich unter seinen Fingern und bröselte an der Seite auf die darunterliegenden Rippenknochen. Als er die Erdreste daraufhin einfach mit der Hand fortwischen wollte, blieb er an etwas hängen, was ihn in seiner Bewegung innehalten ließ. Dann versuchte er das etwa einen Zentimeter dicke, längliche Etwas mit beiden Fingern zu bewegen, doch es gelang ihm nur bedingt. Also griff er mit der ganzen Hand zwischen Elle und Speiche des Toten, umfasste den Gegenstand und zog mit aller Kraft daran. Endlich löste sich der längliche Stock mit einem schmatzenden Geräusch aus dem Knochen des Schulterblattes, und Haderlein hatte ihn in der Hand. Er erhob sich mit seiner Beute und hielt das längliche Teil in das Licht der Scheinwerfer. Wieder wollte er die Dreckreste mit seiner rechten Hand abwischen, ließ dann aber mit einem kurzen Fluch davon ab. Er hatte sich an der Fingerkuppe seines Zeigefingers einen tiefen Schnitt zugezogen, der bereits stark blutete. Also reichte er den ominösen Stock Ruckdeschl hinauf und kletterte erst einmal wieder aus seiner Grube.
    »Was soll das nur sein, zum Teufel?«, fluchte er verärgert, während er mit der linken Hand in seiner Hosentasche nach einem Papiertaschentuch kramte, mit dem er seinen Finger verarzten konnte.
    »Ich würde mal sagen, das ist die abgebrochene Spitze eines Pfeils«, mischte sich plötzlich der danebenstehende Bereitschaftspolizist ein. »Darf ich? Ich kenne mich ein wenig im Bogensport aus.«
    Ruckdeschl gab ihm bereitwillig das Utensil, und der Polizist putzte die Spitze des Pfeiles notdürftig an seiner Hose ab. Als er den leidlich gesäuberten Pfeil ins Licht hielt, konnte jeder die drei scharfen Klingen an der Spitze des schwarzen Schaftes erkennen.
    »Das ist

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