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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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als ob ihr schierer Wille ihn zwingen könnte zu zeigen, wohin ihr Ehemann verschwunden war.
    »Das bedeutet, dass, wer immer Armand entführt hat, mächtig genug ist, Schnees Zauber zu blockieren«, erklärte Talia. »Charlotte wusste, dass der Prinz vermisst wird. Sie muss etwas damit zu tun haben.« Sie gab Schnee das zerbrochene Hockerbein und die blutige Feder. »Sie hat ihre Magie an diesen beiden Sachen gebraucht.«
    Schnee schnitt eine Grimasse, als sie die Feder nahm. »Sehe ich etwa aus wie ein magischer Jagdhund?« Sie trat an Danielle vorbei und zeichnete mit der Feder einen dünnen Kreis aus Blut auf die Spiegeloberfläche. Der Kreis trocknete und blätterte einen Moment später ab; die Oberfläche blieb so sauber wie zuvor zurück. »Jemand anderes hat diese Zauber gewirkt. Zumindest war es nicht Charlotte allein.«
    »Sie hatte eine Halskette!«, sagte Danielle. »Unmittelbar bevor der Hocker in Stücke brach, hat sie sie berührt.«
    »Also hatte sie einen Komplizen- oder eine Komplizin«, stellte Talia fest.
    »Stacia?« Danielle runzelte die Stirn. »Das ergibt keinen Sinn.« Charlotte würde ihrer Schwester schwerlich etwas so Wichtiges wie den Schutz ihres Lebens anvertrauen.
    Schnee schien derselben Meinung zu sein. »Ich bezweifle, dass eine deiner beiden Stiefschwestern stark genug ist, all das allein zu bewerkstelligen. Ich habe die beiden auf dem Ball beobachtet und später auf deiner Hochzeitsfeier. Wenn sie diese Art von Macht besäßen, hätte ich es gespürt.«
    »Wenn sie diese Art von Macht besäßen, hätte Danielle es erst gar nicht bis auf den Ball geschafft«, warf Talia ein.
    »Und wer war es dann?«, fragte Danielle.
    »Vermutlich Hexen«, meinte Schnee.
    Gleichzeitig sagte Talia: »Elfen, jede Wette.«
    Schnee schüttelte den Kopf. »Wenn Charlotte Elfenmagie an den Abwehrzaubern in den Mauern vorbeigebracht hätte, hätte ich das erfahren. Außerdem würde kein Elf es wagen, Magie innerhalb des Palastes auszuüben; das verbietet ihnen Malindars Vertrag.«
    »Und wo willst du eine Hexe finden, die stark genug ist, den Prinzen hiervor zu verstecken?« Talia zeigte auf den Spiegel. »Zehn Schillinge auf Elfen!«
    »Abgemacht!«
    »Warum haben eure Abwehrzauber Charlottes Halskette nicht gespürt?«, fragte Danielle.
    »Weil, bis sie ihn aktiviert hat, der Anhänger nur ein Stück Stein war. Hexen üben Magie aus. Elfen sind Magie. Deshalb sind Elfen viel einfacher zu entdecken.«
    »Schnee, kannst du mithilfe dieser Gegenstände Charlotte aufspüren?«, wollte die Königin wissen. »Falls sie wirklich etwas über den Verbleib meines Sohnes weiß, dann ist es sogar noch wichtiger, dass wir sie finden.«
    »Ich werde es versuchen«, sagte Schnee. Sie nahm das zerbrochene Hockerbein und wandte sich wieder dem Spiegel zu.
    Danielle betrachtete den goldenen Trauring an ihrem Finger. Schlicht und bescheiden. Armand hatte ihr eine schwere, reich mit Diamanten verzierte Monstrosität als Erinnerung an ihre Liebe schenken wollen, aber Danielle war beharrlich geblieben. Dieser schmale Ring war eine Kopie desjenigen, der ihr vom Finger ihrer Mutter im Gedächtnis geblieben war.
    Beatrice berührte ihre Schulter. Danielle drehte sich um, und die Angst und der Schmerz im Gesicht der Königin spiegelten ihre eigenen Empfindungen wider. »Wir werden Armand finden!«
    Danielles Gefühle schnürten ihr die Kehle zu.
    »Süden!«, meldete Schnee. »Charlotte ist nach Süden geflohen!«
    »Wir befinden uns am Nordrand eines Inselstaates«, sagte Talia. »Meinst du, du könntest es ein bisschen eingrenzen?«
    »Kann ich nicht. Sie ist vor dem Spiegel verborgen, genau wie Armand.«
    Danielle räusperte sich. »Mein Haus … ich meine, das Haus meines Vaters liegt südlich von hier.«
    Talia schüttelte den Kopf. »Charlotte weiß, dass wir sie jagen werden. Sich ein so offensichtliches Versteck auszusuchen wäre der Gipfel der Torheit.«
    Danielle verschränkte die Arme. »Charlotte hat sich von ihrer Mutter ein Stück der Ferse abschneiden lassen, weil sie glaubte, das würde reichen, um Armand davon zu überzeugen, dass sie ich ist.«
    »Gutes Argument«, prustete Talia. »Komm, Schnee! Lass uns dem De-Glas-Haus einen Besuch abstatten!«
    »Ich komme auch mit!«, sagte Danielle.
    »Charlotte hat heute schon einmal versucht, dich umzubringen.«, rief Talia ihr ins Gedächtnis. »Falls wir sie finden, wird sie –«
    »Ich habe den größten Teil meines Lebens mit Charlotte und Stacia zusammengelebt«,

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