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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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geriet in Bewegung. Danielle griff nach dem Baum, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, als ihre Füße ins Erdreich einsanken. Die Äste waren zu heiß, um sich daran festzuhalten. Die Rinde fühlte sich an, als würde sie ihr die Haut versengen.
    Danielle versuchte zurückzuweichen, aber die Erde hatte ihre Füße bis zu den Knöcheln verschluckt. Der Ast in ihrer Hand brach, und von dem abgebrochenen Ende stieg ein Rauchfetzen auf.
    Talia sprang in den Garten, zückte ihr Messer und hielt dann inne. »Hätte eine Axt mitnehmen sollen!« Mit einem Ausdruck des Widerwillens stieß sie das Messer wieder in die Scheide. »Brenn das Ding nieder, Schnee!«
    »Nein!«, schrie Danielle. »Das dürft ihr nicht!«
    Mehrere Äste schwangen herum und wanden sich um Danielles Handgelenk. Sie riss den Arm so heftig zurück, dass es ihr zwar gelang, sich zu befreien, sie aber dabei das Gleichgewicht verlor und hinfiel. Sie landete mit dem Kopf im Rhabarber, während die Erde ihre Füße immer tiefer zog.
    »Vielleicht ist es dir noch nicht aufgefallen«, meinte Talia, »aber dieser Baum versucht dich umzubringen.« Sie packte Danielle unter einem Arm und zog. »Was treibst du da, Schnee?«
    Schnee kam gerade vom Brunnen im hinteren Teil des Gartens zurückgelaufen. Von dem Eimer in ihren Händen hing ein Stück Seil herunter. Sie eilte neben Danielle und kippte das Wasser an den Fuß des Baums.
    Dampf stieg zischend von der Erde auf, und der Griff um Danielles Beine lockerte sich. Talia grunzte und zog. Schnee packte ihren anderen Arm. Gemeinsam zerrten sie Danielle aus dem Erdreich, allerdings blieben ihre Stiefel zurück.
    »Das ist deine Mutter?«, fragte Talia. »Und ich dachte immer, meine Familie hätte Probleme!«
    »Nein«, sagte Schnee, bevor Danielle antworten konnte. »Das muss das sein, was Charlotte und Stacia herbeibeschworen haben. Wahrscheinlich um Danielles Mutter zu vernichten. Es ist im Baum gefangen, zusammen mit ihrem Geist. Sie kämpfen noch gegeneinander, und so, wie diese Äste aussehen, ist sie dabei zu verlieren.«
    »Kannst du sie retten?«, fragte Danielle.
    Schnee grinste. »Wenn ich nicht ein paar hochnäsige Anfängerinnen auszaubern kann, will ich nicht –«
    »Weniger prahlen, mehr zaubern!«, schnitt Talia ihr das Wort ab.
    Schnee zeigte auf den Eimer. »Sammelt so viel Wasser, wie ihr könnt, und tränkt die Erde rings um den Baum damit. Kommt nicht zu nah ran!«
    »Wie nah ist zu nah?«, wollte Danielle wissen.
    »Wenn der Baum Anstalten macht, dich zu fressen, solltest du vermutlich etwas mehr Abstand halten.«
    *
    Danielle stand am Zaun und umklammerte das Messer, das Talia ihr gegeben hatte, mit beiden Händen. Sie wusste nicht, was ihr ein Messer nützen würde, wenn etwas schiefging, aber auf diese Weise kam sie sich nicht ganz so hilflos vor. Ein voller Wassereimer stand neben ihr auf dem Boden, zusammen mit mehreren Töpfen, die sie aus dem Haus geholt hatten. Ihre nackten Füße und ihre Hose waren schlammverschmiert, und Talia sah nicht besser aus.
    Schnee stand da, blickte in den Himmel und setzte ihren blassen Hals der Sonne aus. Ein dünner Sonnenstrahl fiel aus dem zentralen Spiegel ihres Halsbands. Ihr Reiseumhang hing über dem Gartentor, der Pelz saugte schlammiges Wasser auf.
    Unter Schnees Murmeln stach der Sonnenstrahl seltsame, spitzwinklige Symbole in die Erde. Raureif überzog die Schriftzeichen mit einer Kruste und trotzte der Hitze der Sonne.
    »Was tust du da?«, wisperte Danielle. Ihre Sicht verschwamm, wenn sie die Worte im Erdboden zu genau betrachtete.
    »Das hier ist dem Beschwörungszauber ähnlich, den deine Stiefschwestern gewirkt haben. Falls mein Zauber stärker ist, müsste er das Wesen aus dem Baum ziehen.« Sie runzelte die Stirn. »Ich glaube, es ist irgendeine Art von Dämon. Ätherisch, was bedeutet, dass er wahrscheinlich aus einer der unteren Dimensionen gekommen ist. Vielleicht ein Myrakkhan, oder möglicherweise ein Chirka, obwohl für Chirka augenblicklich eigentlich nicht die richtige Jahreszeit ist. Sie halten normalerweise Frühling und Sommer hindurch Winterschlaf. Dennoch könnte –«
    »Der Zauberspruch, Schnee!«, ermahnte Talia sie.
    Als sie fertig war, schloss der Reif den größten Teil des Gartens ein. Die Worte verliefen in einem Kreis rundherum und schrumpften, als sie zum Anfangspunkt beim Baum zurückkehrten.
    Schnee zuckte verlegen mit den Schultern. »Gegen Ende wird mir immer der Platz knapp. Ich fange an und schreibe zu

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