Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
Vom Netzwerk:
ist.
    Louis bietet mir eine Tasse Tee an, und da es im Restaurant noch ziemlich ruhig ist, setze ich mich zu den anderen an den Tisch und trinke ihn. »Es ist immer wieder schön, euch zu sehen«, sage ich und stecke die Nase in die dampfende Tasse. »Aber was um Himmels willen macht ihr um diese Uhrzeit hier?«
    »Konnte nicht schlafen«, murmelt Tanya und weicht meinem Blick aus. »Wahrscheinlich die Aufregung vor der Hochzeit.«
    »Ich dachte, die wäre der Braut vorbehalten«, ziehe ich sie auf. »Und was ist mit dir?«, frage ich Finn. »Du hast doch bestimmt keine vorhochzeitlichen Hummeln im Bauch, oder?«
    Finn schüttelt den Kopf. »Überhaupt nicht«, nuschelt er, den Mund voller Marmeladentoast. »Ich habe ein paar gute Neuigkeiten für dich und konnte es nicht abwarten, sie dir zu überbringen. Da dachte ich mir, ich schlage zwei Fliegen mit einer Klappe und komme gleich zu dir, statt dich später zu treffen.«
    »Und was sind das für Neuigkeiten?« Ich angle mir eine Scheibe Toast von seiner Platte.
    »Es geht um Slater Enterprises.«
    »Oh, bitte nicht. Nicht heute.« Ich lasse den Toast fallen, stehe auf und weiche mit erhobenen Händen zurück, als wolle ich jeden Gedanken an Slater Enterprises daran hindern, in meinen Kopf einzudringen. »Das würde ich gern bis nach der Hochzeit vergessen, bitte.«
    »Tja, das dürfte schwierig werden, wenn man bedenkt, dass Dan Slater einer der Platzanweiser in der Kirche ist.« Finn wirft mir einen Seitenblick zu, um zu sehen, wie diese spezielle Nachricht von mir verdaut wird.
    So weit es mich betrifft, habe ich daran genauso schwer zu schlucken wie an einem Stück ungebratener Speckschwarte. »Das hat Grace mir nicht gesagt!«, rufe ich bestürzt.
    »Tja, das würde sie auch nicht, damit du nicht mit einer bizarren Ausrede ankommst, um dich aus deinem Brautjungfernkleid und deiner Rolle zu stehlen. Ich glaube, sie hegt insgeheim immer noch die Hoffnung, dass ihr zwei ihr Gelegenheit gebt, selbst einmal Brautjungfer zu spielen.«
    Tanya verpasst Finn gutmütig einen Stoß in die Rippen. »Hör auf, sie zu foppen, du Fiesling!« Sie sieht mich an. »Grace denkt nichts dergleichen. Also, zumindest nichts so Drastisches. Sie ist nur einfach davon überzeugt, dass ihr zwei ein verdammt gutes Paar abgeben könntet, wenn du nur nicht mehr mit ihm streiten, sondern dir deine wahren Gefühle eingestehen würdest.«
    »Die im Moment weniger zum Abscheu tendieren als früher. Aber ihr kennt doch sicher das alte Sprichwort, man soll Arbeit und Vergnügen strikt trennen, oder? Und ich habe beschlossen, dass es mehr als weise ist, sich daran zu halten.«
    »Vor ein paar Tagen hätte ich dir vielleicht noch zugestimmt...«, entgegnet Finn und grinst verschmitzt, »... doch dann habe ich gestern einen höchst aufschlussreichen Brief erhalten - von Dan Slater.«
    »O ja, ich hörte schon, dass ihr zwei euch in letzter Zeit näher gekommen seid.« Ich sehe ihn spöttisch an. »Mittagessen letzte Woche, diese schon Briefe? Was ist es?«, ziehe ich ihn auf. »Ein später Valentinsgruß?«
    »Du wärst überrascht, wie nahe du dran bist...«, erwidert Finn geheimnisvoll, und das Grinsen wird von Sekunde zu Sekunde breiter. »Aber er ist ja gar nicht für mich.«
    »Worauf willst du hinaus?«, frage ich beunruhigt.
    Beim Anblick meines verwirrten Gesichts muss Finn lachen. »Jetzt schau nicht so besorgt drein, es sind gute Neuigkeiten, wirklich.« Er beißt ein weiteres Mal in seinen Toast und kaut unerträglich langsam, bevor er hinzufügt: »Slater Enterprises saniert die Gegend tatsächlich. Die Firma hat so ziemlich jedes Gebäude gekauft, das sie in die Hände kriegen konnte.«
    »Als ob ich es nicht gewusst hätte«, seufze ich und knalle meine leere Teetasse mit einem dramatischen Plumps auf den Tisch. »Und so was nennst du gute Neuigkeiten?«
    Finn nickt begeistert. »Das Viertel wird luxussaniert, Ollie. Kapierst du denn nicht, dass das gut fürs Geschäft ist? Anstelle einer Ansammlung heruntergekommener, leer stehender Gebäude wirst du einige nette, neue und teure Luxuswohnungen um dich haben, in denen nette, neue und teure Gäste für das Tate‘s wohnen werden.«
    »Wenn das Tate‘s dann noch existiert«, wende ich pessimistisch ein.
    »Eben deshalb bin ich ja hier...« Finn hält einen langen weißen Umschlag hoch, der an der Platte mit dem Toast lehnte. »Dan hat mich gebeten, dir den hier zu geben.« Er reicht ihn mir.
    »Was ist das?«, frage ich und drehe ihn,

Weitere Kostenlose Bücher