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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Sein charmant durchtriebenes Grinsen hält mich davon ab, Finn bei diesen Worten einen Tritt vors Schienbein zu verpassen. »Wie steht’s mit dem Restaurant?«
    »Das liegt ja nahe. Glaubst du etwa, ich hätte nicht nach Möglichkeiten gesucht, das Geschäft anzukurbeln? Wir können es nicht vergrößern. Wir schließen sowieso nur, wenn es sich nicht rechnet zu öffnen. Ich habe meine Lieferanten bereits bis an die Grenzen ihres Profits heruntergehandelt, und ich habe auf so gut wie alles auf der Speisekarte und an der Bar zwei Prozent aufgeschlagen. Ich habe getan, was ich konnte.«
    »Bist du sicher? Man isst ja nicht nur mittags und abends, weißt du.«
    »Worauf willst du hinaus, Finn?«
    »Denk mal drüber nach. Wenn ich über Nacht bliebe, würden wir dann bei dir frühstücken oder woanders hingehen?«
    »Was?«
    »Denk über die Frage nach, nicht über die Konnotationen.«
    »Gut«, entgegne ich gedankenverloren. »Na ja, wohl bei mir, weil in der Nähe nichts Geeignetes ist... Es gibt da was bei Tan um die Ecke, aber das ist Meilen entfernt.«
    Allmählich dämmert es mir. Die Idee ist so simpel wie genial. »O Finn, ich liebe dich!«, kreische ich, springe auf und schlinge die Arme um seinen Hals.
    »Es ist ein bisschen früh, um schon von Liebe zu sprechen«, murmelt er lachend in mein Haar, »aber du könntest deine Dankbarkeit auf andere Art zeigen.«
    »O ja, natürlich.« Ich lehne mich noch enger an ihn und sehe lächelnd zu ihm auf. Als er gerade annimmt, ich würde gleich einen Kuss auf seine wartend gespitzten Lippen drücken, beuge ich mich zur Seite, ziehe meine Tasche unter dem Stuhl hervor und zücke meine Brieftasche. »Ich lade dich ein...«
    Es ist Montag; das Tate‘s ist wie üblich an diesem Abend geschlossen. Deshalb haben Tanya und ich das Restaurant für uns allein. Wir genießen einen der seltenen Abende zu zweit, an einem meiner besten Tische, mit einer Flasche meines teuersten Rotweins und einem Festmahl, das aus einem großen Teller Resten und sich verlockend ringelnder, doch widerlich fetter Cumberland-Würstchen besteht.
    »Ich glaube, ich habe eine Lösung für meine Finanzkrise gefunden«, verkünde ich und schneide genussvoll eines der knackigen Würstchen an.
    Tanya ist noch immer völlig erschüttert von der Tatsache, dass ich anscheinend zum ersten Mal seit Ewigkeiten etwas unternommen habe, was ihrer Meinung nach einem Date gleichkommt. »Wann kriege ich Finn denn endlich zu sehen?«
    »Oh... lass mich nachdenken... wahrscheinlich... nie?«
    »Das glaube ich weniger, Schätzchen. Du weißt, was sich gehört: Neue Eroberungen müssen vorgestellt werden. So lautet die Regel. Selbst Stuart mit u musste sich dieser Regel unterwerfen. Leider!«
    »Er ist keine Eroberung. Wir waren nur mal was trinken, Tan, das ist alles.«
    »Kann ja sein, aber bei dir ist das wie bei Elisabeth der Ersten, die ihre Verlobung bekannt gibt! Komm schon, erzähl mal, wie ist er?«
    »Nett.«
    »Nett!«, kreischt sie entsetzt. »Nett! Bitte nimm dieses Wort nicht mehr in den Mund, Ollie. Sonst denke ich noch, du schlägst denselben traurigen Weg ein wie unsere arme Grace.«
    »Nein! Doch nicht diese Art nett!«, beeile ich mich, ihr zu versichern. »Finn würde dir gefallen, er ist witzig.«
    »Na ja, wenigstens etwas.«
    »Aber egal«, falle ich ihr ins Wort, »ich habe dir etwas viel Wichtigeres zu erzählen...«
    »Ja, entschuldige.«
    »Also, wie ich schon sagte, ich... also Finn und mir... uns ist eine Möglichkeit eingefallen, genug Geld einzunehmen, um die Mieterhöhung zu kompensieren.«
    »Willst du also doch deinen Körper verkaufen?«, stichelt sie.
    »Wohl kaum. Ich glaube nicht, dass ich mit zwei Pfund fünfzig weit komme«, scherze ich. »Nein. Mir ist etwas viel Besseres eingefallen. Ich werde einfach die Vorteile einsetzen, die ich bereits habe, und daraus Profit schlagen«, erkläre ich ihr, indem ich Finns weise Worte aufgreife.
    »Also wirst du deinen Körper verkaufen.«
    »Komm aus der Gosse, Tanya, ich spreche vom Restaurant. Ich werde demnächst auch Frühstück anbieten.«
    Sie denkt einen Moment nach und kaut schweigend auf einer Gabel Kartoffeln und Kohl. »Bist du sicher, dass das kostendeckend ist?«, fragt sie schließlich vorsichtig.
    »Ich habe mir die Mühe gemacht, mal ein paar Zahlen durchzurechnen, und ich bin davon überzeugt, dass es funktioniert. Claude brauche ich nicht kommen zu lassen. Ich kann die Küche übernehmen, was vorteilhaft ist, wenn man bedenkt,

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