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Drei Generationen auf dem Jakobsweg

Drei Generationen auf dem Jakobsweg

Titel: Drei Generationen auf dem Jakobsweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Stein
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schlenderten wir mit unserer Kleinen langsam in Richtung Innenstadt. Der Weg zog sich. Mein Mann sagte: »So, meine Damen, jetzt müssen wir nach rechts, dort müsste der Waschsalon sein .« Tatsächlich standen wir auch schon fast davor, aber von einem Friseursalon war weder links noch rechts etwas zu sehen. Ich lachte und dachte: Der Wunsch wird dir also nicht erfüllt. Schade! Wir betraten den Laden, gaben unsere Wäschebeutel ab, zahlten 25 Euro, vereinbarten unsere Wäsche um drei Uhr wieder abzuholen und gingen nach draußen. Jetzt traute ich meinen Augen nicht, genau gegenüber sah ich eine Asiatin, die rauchend unter der Türe stand und bei genauerem Hinsehen stand sie unter der Eingangstüre eines Friseursalons. Sie lächelte uns an und wir waren ihre, wie es aussah, einzigen Kunden. Sie wirkte sehr glücklich über den plötzlichen Kundenandrang. Peter setzte sich in der Zwischenzeit in ein nahe gelegenes Café und konnte auch mal richtig entspannen.
    Im Friseursalon kam ich als Erste dran. Franzi saß auf dem Schoss ihrer Mutter und begutachtete jeden Handgriff, den die Friseurin an mir vornahm. Offensichtlich fand sie es lustig, ihre Omi mit nassen Haaren zu sehen. Zwischenzeitlich war ich fertig geföhnt und ich fand, dass das seit Wochen mal wieder ein gutes Gefühl war. Meine Haare griffen sich nicht mehr an wie Stroh, kein Wunder bei der Menge an Haarpackung! Dann wechselten wir die Position. Larissa setzte sich auf meinen Platz, Franzi und ich auf den ihren. Kurz darauf war auch meine Tochter fertig und auch sie fühlte sich wesentlich besser als zuvor. Zum Schluss schenkte uns die nette Asiatin noch eine Haarpackung, die wir auf unsere Reise mitnehmen sollten. Wir bezahlten, bedankten uns und machten uns auf, Peter zu treffen. In dem Café angekommen, es war ohnehin Mittagszeit, beschlossen wir erst einmal gemütlich etwas zu essen. Als Nächstes stand ja die Burgbesichtigung auf dem Programm. Da das die entgegengesetzte Richtung war, beschlossen wir uns Zeit zu lassen. Schließlich sollten wir um drei Uhr unsere Wäsche gewaschen und getrocknet wiederbekommen. Nach dem Essen kletterte Franzi wieder in ihren Wagen, um eine Runde zu schlafen. Pünktlich um drei Uhr gingen wir zu unserem Waschsalon und siehe da, alles war fertig. Jetzt machten wir uns auf, um die Burg zu besichtigen. Hier begann das eigentliche Programm für Peter. Jedes Eck und jeder Winkel wurde genauestens angesehen und begutachtet. Viele Fotos wurden geschossen und Franzi war immer mittendrin. Wie schön es doch war, seine Familie um sich zu haben. Lieber Gott, ich danke Dir.
    Nach drei Stunden verließen wir, mit dem Tag völlig zufrieden, die Burg. Vor unserem Hostal, gleich in der Nähe der Burg war eine Tribüne aufgebaut. Hier hatten sich einige Kinder zum Spielen eingefunden. Auch unsere Franzi mischte sich unter die Kinder und schon wurde gelacht, gesungen und getanzt. Nun wurde es aber Zeit, unser Abendessen zu bestellen und das Ende eines schönen Tages einzuleiten, denn morgen wollten wir uns schließlich wieder ausgeschlafen auf den weiteren Weg machen. Nun waren noch, laut unserem Plan, zehn Tage zu bewältigen. Zehn Tage Kilometer für Kilometer marschieren ohne einen zusätzlichen Ruhetag.

15. Juni Ponferrada – Villafranca del Bierzo (25 km)
    Der letzte Ruhetag war vorbei. Bis Santiago de Compostela waren es laut unserem Reiseführer noch 216 Kilometer. Diese schafften wir, zumindest konditionsmäßig, locker. Ob mein Fuß allerdings die nächsten 216 Kilometer übersteht, das weiß ich leider noch nicht, so dachte ich beim Losmarschieren. Für heute hatten wir uns 25 Kilometer vorgenommen. Wir marschierten an der Templerburg und am Kirchplatz vorbei, immer am Camino entlang. Heute legten aber alle ein ordentliches Tempo vor. Schnell hatten wir die Orte Compostilla und Columbrianos erreicht. Ohne Absprache waren wir uns einig, diese einfach links liegen zu lassen und weiterzumarschieren. Wir hatten, wie bestellt, schönes Wanderwetter. Nach ungefähr zwei Stunden und zehn Kilometern erreichten wir das nette Örtchen Camponaraya. Schnell beschlossen wir hier unsere Mittagspause einzulegen. Direkt an der Durchfahrtsstraße folgte ein Lokal dem anderen und eines war netter hergerichtet als das nächste. Wir entschlossen uns für ein gutbürgerliches Lokal mit einem netten Gastgarten. Wir aßen leichte Kost – Salat mit Thunfisch und Baguette und tranken Wasser, da wir noch 15 Kilometer vor uns hatten.
    Nach einer

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