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Drei Hände Im Brunnen

Drei Hände Im Brunnen

Titel: Drei Hände Im Brunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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ich auf Befehl Vespasians in der Cloaca Maxima hatte verschwinden lassen. Das ermordete Mädchen war seine Tochter und Helenas junge Cousine gewesen. Sosia. Sie war sechzehn, klug, hübsch, wissbegierig, unschuldig und furchtlos – und ich war in sie verliebt gewesen. Seitdem hatte ich meiner Fähigkeit, Frauen zu beschützen, nie mehr ganz getraut.
     
    »Ich habe eine Nachricht von dem Mann bekommen, den wir zu dem Stall an der Porta Metrovia geschickt hatten«, sagte Petro und unterbrach meine Gedanken. »Offenbar ist Damon, der Kutscher, den wir verdächtigen, die ganze Zeit dort geblieben. Genau das, was er tun soll. Er geht nebenan in die Wirtschaft, bestellt sich was zu trinken und sitzt dann stundenlang mit dem einen Becher da. Er hat versucht die Kellnerin anzuquatschen, ist aber abgeblitzt.«
     
    »Und er war gestern die ganze Nacht da?«, fragte Frontinus, begierig darauf, etwas zu erfahren, das den Kutscher belastete.
     
    »Die ganze Nacht«, bestätigte Petro niedergeschlagen.
     
    »Das schließt Damon also aus?«
     
    »Nur für letzte Nacht.«
     
    »Damon kann nicht euer Mörder sein«, erinnerte uns Helena ruhig. »Von Damon ist bekannt, dass er an der Porta Metrovia bleibt, falls seine Herrin die Kutsche braucht. Asinias Mörder hat sie in Rom entführt, ihre Hand jedoch innerhalb weniger Tage in den Anio geworfen – und dann ist er hierher zurückgefahren, um sich am Ende der Spiele ihres Kopfes und ihres Torsos zu entledigen. Wenn er es bei diesen Spielen wieder so macht, erwischen ihn die Vigiles vielleicht unter den Fahrzeugen, die Rom durch die Porta Tiburtina verlassen – allerdings leider auf Kosten irgendeiner armen Frau.«
     
    »Letzte Nacht haben nur Lastenfahrzeuge Rom verlassen«, versicherte ihr Frontinus. Er schien dem Präfekten der Vigiles wirklich alle Einzelheiten entlockt zu haben.
     
    »Könnte der Mörder denn nicht auch Fahrer eines Lastenfahrzeugs sein und zufällig aus Tibur stammen?«
     
    »Nein, nein, er ist privat angestellt. Er muss jemanden für die Feierlichkeiten nach Rom bringen und hinterher wieder abholen«, sagte ich mit voller Überzeugung. »Deswegen muss er zweimal fahren.«
     
    »Aber offenbar ist sein Passagier nicht Aurelia Maesia«, brummte Petro.
     
    »Nein. Helena hat Recht. Wir lassen uns durch Aurelia und Damon ablenken. Wir sind zu verzweifelt. Wenn wir nicht aufpassen, übersehen wir etwas.«
     
    »Heute morgen, als ich darauf gewartet habe, dass du aufwachst«, sagte Helena, »kam mir ein Gedanke. Nachdem du dich so leise reingeschlichen hast, wusste ich, dass letzte Nacht nichts passiert ist. Doch es war der Eröffnungstag der Spiele, und du warst dir so sicher gewesen, dass er zuschlagen würde.«
     
    »Und weiter, Liebes?«
     
    »Ich fragte mich, was anders war. Ich habe an den Unglückstag gedacht. Manche sind wahrscheinlich, wie du sagst, zu den Spielen früher nach Rom gefahren, um den Unglückstag zu vermeiden. Die Ludi Romani im letzten Monat haben drei Tage nach den Kalenden begonnen, nicht wie diesmal zwei, also stellte sich die Frage nach dem Unglückstag nicht. Damals hat der Mörder am Eröffnungstag zugeschlagen, und ihr glaubt, dass das von Bedeutung ist. Aber mal angenommen, sein Fahrgast macht sich nicht viel aus der großen Eröffnungsparade? Wenn sie nicht an einem Unglückstag fahren wollten, kommen sie vielleicht erst einen Tag später. «
     
    »Du meinst, er ist noch gar nicht hier?«
     
    »Nun, es ist zumindest eine Möglichkeit. Während ihr alle gestern Nacht vor dem Circus auf einen Überfall gewartet habt, ist er vielleicht gerade erst in Rom angekommen.«
     
    Ich sah zu Petro, der bedrückt nickte. »Dann geht es heute Nacht wieder los, Petro.«
     
    »Ich hatte nicht vor nachzulassen.«
     
    Ich hatte noch sagen wollen, dass wir uns die Liste der Fahrzeuge, die gestern Nacht aus Tibur gekommen sind, ansehen sollten, aber die Unterhaltung nahm eine andere Richtung an. »Wir brauchen eine Strategie, falls der Mörder zuschlägt«, warf Julius Frontinus ein. »Natürlich hoffen wir alle, dass er kurz vor oder während der Entführung entdeckt wird. Aber wir sollten realistisch bleiben; das wird nur mit einer großen Portion Glück passieren. Sollten wir es verpassen und er fährt mit seinem Opfer los, könnte es zu einer Verfolgung kommen.«
     
    »Wenn er die Stadtgrenze überquert, sind die Vigiles nicht mehr zuständig.«
     
    Frontinus sah mich an. »Dann liegt es an euch beiden. An Unterstützung wird es

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