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Drei Hände Im Brunnen

Drei Hände Im Brunnen

Titel: Drei Hände Im Brunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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euch nicht mangeln, dafür habe ich gesorgt. Die Verbrechen werden in Rom begangen, daher können für eine Verfolgung Männer von den Stadtkohorten eingesetzt werden.« Petronius, der die Städtischen hasste, unterdrückte ein Stöhnen. »Im Prätorianerlager steht eine ganze Kohorte mit gesattelten Pferden bereit. Der Magistrat, der den Fall verhandeln wird, wenn er vor Gericht kommt, muss für den Stadtpräfekten eine richterliche Verfügung ausstellen. Es ist bereits alles vorbereitet, aber wir brauchen einen Namen für den Haftbefehl.«
     
    »Welcher Magistrat?«, fragte Petro.
     
    »Einer namens Marponius. Sind Sie ihm schon mal begegnet?«
     
    »Wir kennen Marponius.« Den konnte Petro auch nicht ausstehen. Er warf mir einen Blick zu. Sollten wir die Chance haben, den Mörder festzunehmen, würden wir es selbst tun, in Rom oder außerhalb der Stadt – und danach höflich um den Haftbefehl bitten.
     
    »Ich möchte, dass das alles korrekt durchgeführt wird«, warnte Frontinus, der unseren Widerstand spürte.
     
    »Selbstverständlich«, versicherten wir ihm.
     
    Helena Justina beugte sich über die Wiege, damit der Exkonsul ihr Lächeln nicht sah.
     
     
    Nachdem Frontinus gegangen war, erzählte mir Petronius, wo er vor unserer Besprechung gewesen war. »An der Via Lata, nicht weit entfernt vom Friedensaltar. Sehr vornehm. Sehr erlesen. Große Häuser, in denen das große Geld lebt, den ganzen Weg entlang der Via Flaminia.«
     
    »Was hast du da gemacht?«
     
    »Überprüft, ob Aurelia Maesia wirklich bei ihrer Schwester ist.«
     
    »Ich dachte, wir hätten Damon als Verdächtigen ausgeschlossen.«
     
    »Das hatte mir da ja noch niemand gesagt! Gute Götter, bei den Vigiles zu arbeiten ist problematisch genug, aber nichts im Vergleich mit der Frustration, ohne sie auszukommen. Hör zu!« Er schlug mit der Handkante auf den Tisch. »Sich bedeckt zu halten bringt nichts.«
     
    »Also wolltest du Druck ausüben.«
     
    »Druck ist das, woran ich glaube, Falco.«
     
    Das wusste ich. Aber ich glaubte daran, sich bedeckt zu halten.
     
    »Und, war die alte Aurelia dort?«
     
    »Beide Schwestern waren zu Hause. Grata ist sogar noch kurzsichtiger und klappriger als Maesia, was die zwei aber offenbar nicht davon abhält, jeden Tag zu ihren Plätzen im Circus zu wackeln. Abends haben sie Freunde zum Essen da. Sie können nicht ausgehen; es gibt einen Vater, der zu den Familientreffen kommt, aber zu klapprig ist, um ihn irgendwo hin mitzunehmen. Nur Jupiter mag wissen, wie alt der ist!«
     
    »Hast du ihn gesehen?«
     
    »Nein, der alte Knacker pennte noch.«
     
    »So ein Glückskerl!« Ich fühlte mich völlig zerschlagen. Und es lagen noch neun Tage der Augustalia vor uns.
     
     
    Ich badete und absolvierte ein leichtes Training, ließ mich dann rasieren, um noch eine Stunde rumzubringen und zum Aufwärmen die Ungeschicklichkeit des Barbiers zu verfluchen. Am frühen Abend stieg ich in meine besten Arbeitsstiefel. Ich legte lederne Armriemen an, was ich selten tat, und zwei dicke Tuniken. Dazu kam noch mein Umhang, das Messer in meinem Stiefel und eine Geldbörse für Bestechungen.
     
    Petronius würde seine Zeit bei langatmigen Besprechungen mit seinen Kollegen von den Vigiles verschwenden. Ich hatte ihn vorausgehen lassen, damit er das hinter sich brachte. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, ging ich über die Via Appia zur Porta Metrovia. Ich wollte Damon kennen lernen. Alles deutete darauf hin, dass er nicht unser Mörder war, aber er mochte etwas Nützliches über andere Kutscher aus der Gegend von Tibur wissen. Ich hatte beschlossen, dass es an der Zeit war, Damon direkt zu befragen.
     
    Der Stall, in dem Aurelia Maesia ihre Kutsche unterstellte, während sie ihre Schwester besuchte, war so heruntergekommen wie üblich. Dicke, fette Ratten saßen grinsend in den Futterkrippen, und dünne Katzen rannten furchtsam davon. Esel, Maultiere und Pferde riskierten Huffäule, während schlampige Stallburschen im dreckigen Stroh Sodomie begingen. Es gab Transportmittel zu überhöhten Preisen zu mieten, und die kaiserliche Post konnte hier auf Kosten der Öffentlichkeit Pferde von besserer Qualität wechseln. Graffiti warben für einen Hufschmied, aber sein Amboss sah unbenutzt aus, und sein Arbeitsplatz war leer. Nebenan lag eine wenig anziehende Taverne, in der man Zimmer mieten konnte, mit Kellnerinnen, die wahrscheinlich für einen Aufpreis ebenfalls zu haben waren, und einer Getränkekarte, die

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