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Drei Haselnuesse für Aschenbroedel

Drei Haselnuesse für Aschenbroedel

Titel: Drei Haselnuesse für Aschenbroedel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Stein
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Fell.
    Aschenbrödel hielt den Atem an. Das Herz hämmerte ihr in der Brust, sein Klang so laut in ihren Ohren, dass sie meinte, auch die Jäger müssten es hören.
    Der Prinz zielte. Schoss. Traf.
    â€žHurra!“, rief er und lachte.
    â€žGleich beim ersten Schuss“, sagten die Jäger hinter ihm bewundernd, während die Hundeführer nach vorn traten, um die Meute zurückzupfeifen.
    Aschenbrödel atmete tief ein. Zwischen all diesen Stimmen würde niemand ihr verrückt schlagendes Herz hören.
    Der Fuchs lag regungslos im Schnee. Der königliche Jagdmeister beugte sich zu dem erlegten Tier hinunter und hielt es an den Hinterläufen hoch. Unter dem Jubel der Jäger sprang der Prinz von seinem Pferd und lief zu der Beute.
    Der Jagdmeister bot ihm auf seinem Hut ein grünes Reisig dar, das der Prinz auf den Fuchs legte und ihn somit zu seinem Besitz erklärte. Aschenbrödels Vater hatte ihr dieses alte Ritual gezeigt und sie erinnerte sich noch gut an das feierliche Gefühl, als sie ihren ersten grünen Zweig auf einem erlegten Tier platziert hatte.
    Der Jagdmeister nickte dem Prinzen zu. „Gratuliere, Hoheit. Wenn Hoheit jetzt noch einen Raubvogel treffen, dann wird Hoheit König der heutigen Jagd werden.“
    Aschenbrödels Herz schlug einen wirbelnden Takt. Einen Raubvogel vom Himmel zu holen, das war eine Herausforderung ganz nach ihrem Geschmack! Sie schwang sich geschwind von Nikolaus’ Rücken und hieß Kasperle und ihn im Schutz der Bäume auf sie zu warten.
    Der Jagdmeister räusperte sich und hielt einen mit glitzernden Edelsteinen besetzten Ring in die Luft. Einige der Jäger reckten die Köpfe, um besser sehen zu können. Nur der Prinz machte ein gleichgültiges Gesicht und schien ungeduldig darauf zu warten, dass die Jagd fortgesetzt würde.
    Zuvor jedoch hob der Jagdmeister an: „Diesen wertvollen Ring aus der königlichen Schatzkammer widmet seine Majestät demjenigen Schützen, der als Erster einen Raubvogel herunterschießt.“ Der Jagdmeister steckte den Ring wieder in seine Tasche. „Die Jäger nach vorn!“
    Der Prinz lief sofort los. Seine beiden Gefährten folten ihm auf dem Fuße. Der eine trug einen braunen, der andere einen grünen Hut. Aschenbrödel schlich in sicherem Abstand hinterher.
    Durch die kahlen Äste der Bäume ließ sich zwar der Himmel sehen, aber noch war der Wald zu dicht für eine gute Sicht oder gar einen Schuss. Doch schließlich wurden die Abstände zwischen den Bäumen größer, der Blick weiter und endlich traten die Jäger hinaus auf eine Lichtung.
    Aschenbrödel blieb im Schutz der Bäume am Rande der Lichtung, über der sich der Himmel weit und blau erstreckte. Der Tag war wie gemacht für die Vogeljagd, keine Schneeflocke fiel, keine Wolke bot den Herrschern des Himmels Schutz. Sobald einer nur tief genug flöge, wäre er verloren. Der Räuber würde zur Beute.
    Nur war weit und breit kein Vogel zu sehen. Schnee knirschte unter den Stiefeln, die hechelnden Hunde trotteten nun, da sie keine Beute mehr hetzen mussten, langsam hinter den Jägern einher.
    Da!
    Ein Habicht schrie und sogleich rief Braunhut: „Erster Schuss!“ Kaum hatte er ausgesprochen, ertönte auch schon das Klacken der Armbrust.
    Der Prinz blickte dem Pfeil hinterher, der höher und höher stieg.
    Braunhuts Pfeil schoss durch die Luft und zog an dem Habicht vorbei. Der stieß einen Schrei aus, als wollte er die Jäger verspotten.
    â€žZweiter!“, rief da Grünhut.
    â€žDritter!“, schloss sich der Prinz schnell an, als Grünhut den Abzug drückte.
    Auch Grünhuts Schuss verfehlte den Habicht.
    Er ließ die Armbrust sinken. „Sie sind an der Reihe, Prinz.“
    Der Prinz kniff die Augen zusammen. Dann senkte auch er die Armbrust. „Er fliegt schon zu hoch.“
    Zu hoch? Das wollen wir doch mal sehen, dachte Aschenbrödel in ihrem Versteck. Ihr Herz, das beim Anblick des Prinzen wie verrückt gepocht hatte, wurde ganz ruhig, als sie den Blick auf den Habicht richtete.
    Er flog tatsächlich sehr hoch, das musste sie zugeben. Aber ihr Vater hatte sie das Schießen gelehrt und ihm würde sie keine Schande machen. Aschenbrödel zielte und schoss.
    Getroffen stürzte der Habicht vom Himmel.
    Ein Stich fuhr ihr durchs Herz, als der Raubvogel wie ein Stein herabfiel. Den Preis der Jagd hatte ihr

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