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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich beide vorzustellen, in diesem großen Bett, in dem weiträumigen alten Haus, Jahr um Jahr. Mit Kindern, die nebenan im Kinderzimmer schliefen, und einem Hund, der auf dem Bettvorleger schnarchte.
    Sie würden alle Hände voll zu tun haben mit ihren Berufen, den Kindern und einer Ehe, die gepflegt sein wollte, aber sie würden es schaffen.
    Seine Eltern hatten es auch geschafft. Und das, was sie ihm vorgelebt hatten, wünschte er sich ebenfalls. Mit Naomi.
    Er musste sich nur Zeit lassen, nichts überstürzen und einen Schritt nach dem anderen machen. Behutsamkeit und Umsicht hatten ihn bis hierhergebracht, und das war schon sehr weit. Er hatte ihr die Zeit gegeben, sich an den Gedanken körperlicher Intimität zu gewöhnen, und am Ende war sie nicht nur willig zu ihm gekommen, sondern begierig.
    Wenn er daran dachte, wie begierig, begann sein Blut sofort erneut zu sieden.
    Er würde ihr jetzt wieder ein paar Wochen Zeit lassen und ein wenig Abstand nehmen, ehe er sie bat, bei ihm einzuziehen. Schritt für Schritt, sagte er sich. Genau so musste er vorgehen. Er konnte seine Ungeduld, seine Bedürfnisse zügeln, wenn die zu erwartende Belohnung so hoch war.
    Ja, ich werde ihr Zeit und Raum geben, dachte er, obwohl er sie enger zu sich heranzog. Dann würden sie ein Leben lang zusammen sein.

27. K APITEL
    Ian legte den Telefonhörer auf und schüttelte den Kopf. Sein Großvater war in letzter Zeit wirklich anhänglich. Das war jetzt schon der dritte Anruf in weniger als zwei Wochen.
    Ich muss unbedingt demnächst nach Hyannis Port fahren, um nach dem Rechten zu sehen, entschied er und wandte sich wieder seinem Computer zu. Er hatte große Lust, Naomi mitzunehmen, aber …
    Wenn sie dem Großen MacGregor gefiel, würde dieser zweifellos seine nicht sehr subtilen Bemerkungen übers Heiraten und Kinderkriegen fallen lassen und darüber, dass ein jeder MacGregor die Pflicht habe, den Familiennamen weiterzugeben. Ian grinste, dann veränderte er einen Absatz auf dem Bildschirm. Nur gut, dass der Große MacGregor nicht wusste, dass sein Enkel genau dies vorhatte.
    Und Ian wollte, dass das auch so blieb.
    Es klopfte. Er hob den Kopf und zog die Augenbrauen hoch, als seine Mutter kurz darauf in der Tür stand.
    »Bist du sehr beschäftigt?«
    »Im Moment nicht.«
    Sie kam herein, groß und schlank, mit im Nacken zusammengefasstem, dunklem Haar, das ein schön geschnittenes Gesicht frei ließ, und legte ihm einen dicken Aktenordner auf den Schreibtisch. »Aber jetzt bist du es.«
    »Gott, bloß nicht noch eine Perinsky-Sache.«
    Diana lächelte vergnügt über die Verzweiflung, die sich auf dem Gesicht ihres Sohnes widerspiegelte. »Dann geht es alles in einem Aufwasch. Diesmal ist sie wild entschlossen, den Lebensmittelhändler in ihrer Straße zu verklagen, weil er ihre Teesorte nicht führt. Sie behauptet, das sei eine Verletzung ihrer Bürgerrechte.«
    Er blätterte den dicken Aktenordner durch, der angefüllt war mit dem Papierwust, den Mrs. Perinsky produziert hatte. Alte Schachtel, dachte er, aber nicht ohne eine Spur widerwilliger Zuneigung. »Laura kommt viel besser mit ihr klar«, bemerkte er und sah seine Mutter hoffnungsvoll an.
    »Mrs. Perinsky will aber ausdrücklich dich.« Lachend lehnte sich Diana mit einer Hüfte an den Schreibtisch. »Ich glaube, sie ist verliebt in dich.«
    »Sie ist mindestens hundertfünfzig.«
    »Und hat immer noch nicht vergessen, wie es ist, wenn ein gut aussehender junger Mann nach ihrer Pfeife tanzt. Ich weiß, dass sie eine Prüfung ist, Ian, aber sie war schon unsere Mandantin, bevor du geboren warst.«
    »Nein, bevor du geboren warst«, brummte er und brachte Diana damit wieder zum Lachen.
    »Fast, aber auf jeden Fall ist sie einsam und sucht Aufmerksamkeit. Du gibst ihr ein bisschen davon, isst ein paar ihrer Plätzchen und redest es ihr aus, diesen wirklich unverschämten Lebensmittelhändler zu verklagen.«
    »Gut. Aber dann schuldest du mir etwas.«
    »Würde ein selbst gekochtes Essen es wiedergutmachen?«
    Er überlegte. Jeder Fingerstreich, den er für Mrs. Perinsky tat, erforderte beste Bezahlung. »Vielleicht ließe sich die Sache mit einem Schmortopf regeln.«
    »Ich denke, das lässt sich einrichten. Wäre dir Sonntag recht?«
    »Es wäre mir recht, wenn du den Schmortopf noch ein bisschen strecken könntest.«
    »Naomi?«
    »Ja.« Da sie noch nicht wirklich darüber gesprochen hatten, studierte Ian jetzt aufmerksam das Gesicht seiner Mutter. »Ist das okay für

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