Drei Maenner fuers Leben
hübsche Naomi.« Er legte eine Hand an ihre Wange und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Mund. »Möchtest du jetzt ein Glas Wein?«
»Na gut.« Sie interessierte im Augenblick nichts weniger als der Wein, aber es würde ihr Gelegenheit geben, sich von dem Schauer zu erholen, der ihr bei seinem Kompliment über den Rücken gelaufen war.
Sie stützte sich auf und beobachtete unauffällig, wie er aus dem Bett stieg und nackt aus dem Zimmer ging. Nachdem er fort war, presste sie sich eine Hand aufs Herz. Wie, um alles in der Welt, hatte sie es geschafft, das Interesse eines Mannes zu erwecken, der so attraktiv, so begehrenswert aussah? Und der zu allem Überfluss auch noch so freundlich und nett war?
Besser, es nicht zu hinterfragen, sagte sie sich. Dann wurde ihr plötzlich bewusst, dass sie ebenfalls nackt war. Sie zog die zerwühlten Laken hoch und hatte sich eben wieder hingelegt, da kam er auch schon zurück.
Er stand einen Moment da, musterte sie, dann schüttelte er den Kopf. »Warum, zum Teufel, hat dich nicht schon längst jemand vor mir vernascht?«
Sie errötete, was den Reiz des sexy Bildes, das sie bot, nur noch erhöhte. »Wahrscheinlich hat es einfach noch nie jemand wirklich versucht.«
Mit einem Lachen trug er den Wein und die Gläser ans Bett. »Sei ernst. Ich nehme an, du hast es einfach nicht bemerkt.«
»Nein, ich war immer unbeholfen im Umgang mit Jungen. Und später mit Männern.« Und weil sie dummerweise wieder anfing, sich linkisch zu fühlen, nahm sie dankbar den Wein entgegen und trank einen kräftigen Schluck.
»Honey, ich würde sagen, dass die Männer, denen du über den Weg gelaufen bist, unbeholfen gewesen sein müssen, wenn sie es nicht geschafft haben, dich festzuhalten.« Er schob das Laken, das sie über der Brust zusammenhielt, mit der Fingerspitze etwas nach unten. »Du hast einen erstaunlichen Körper.«
»Finde ich nicht. Ich wollte immer groß und schlank sein.« In dem Versuch, sich zu entspannen, nippte sie wieder an ihrem Wein. »Aber ich entwickelte mich schon sehr früh, weißt du. Es war schrecklich.«
»Warum?«
»Oh, ich nehme an, man muss erst einmal ein Kind gewesen sein, um eine Heranwachsende werden zu können, und plötzlich …«
»Bekamst du wunderschöne Brüste«, beendete er ihren Satz mit einem Lächeln. »Aber Männer lieben Brüste, Naomi. Sie gehören für uns zu den schönsten Attributen einer Frau.«
Sie lachte verlegen. »Ich habe Jahre damit verbracht, meine zu verstecken.«
»Und tust es noch immer«, behauptete er, zog ihr das Laken bis zur Taille hinunter und grinste, als sie peinlich berührt die Augen schloss. »So ist es schon viel besser. Wie schmeckt dir der Wein?«
Sie öffnete die Augen. »Gut.« Entschlossen zerrte sie das Laken wieder hoch. Sie konnte unmöglich mit entblößtem Oberkörper hier sitzen und Wein trinken. »Tut mir leid wegen deines Sweatshirts. Wenn du es jetzt gleich einweichst, kriegst du den Fleck vielleicht noch raus.«
»Ich lass ihn einfach drin, als Erinnerung an die größte Nacht meines Lebens.«
Ihr Gesicht leuchtete vor Freude auf. »Du bist so lieb. Aber wie kannst du dich bloß für mich interessieren?«
Sie hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen, aber er legte den Kopf schräg und schaute sie lange und nachdenklich an. »Du hast Brüste.«
Ihre Augen weiteten sich, sie sperrte den Mund auf. Dann sah sie das Glitzern in seinem Blick und fing an zu lachen. »Glück für mich.«
Seine Fingerspitze wanderte über die Kurve ihrer Schulter, hinunter an ihrem Hals und noch ein Stück weiter und begann dann wieder mit dem Laken zu spielen. »Wenn du deinen Wein ausgetrunken hast, sollten wir diese Übungsstunde einlegen, von der du vorhin gesprochen hast.«
»Oh.« Er wollte sie wieder. Das Leben war plötzlich voller Wunder. »Na gut. Aber ich würde diesmal gern in die Bibliothek gehen.« Jetzt weiteten sich seine Augen vor Überraschung. »Umringt von Büchern bin ich nämlich wirklich gut«, fügte sie keck hinzu.
Die Vorstellung bewirkte, dass er erregt wurde. »Naomi?«
»Ja?«
»Trink deinen Wein aus.«
Sie musste erst schlucken, ehe sie nach ihrem Glas griff und es in einem Zug leerte. »Fertig«, verkündete sie sodann.
Ian fand es wundervoll, mit Naomi, die eng an ihn gekuschelt schlief, im Dunkeln zu liegen. Das war es, was er wollte, jetzt, morgen, immer. Er konnte es noch gar nicht fassen, dass es so einfach gewesen war, sie für sich zu gewinnen.
Er hatte keine Mühe, sie
Weitere Kostenlose Bücher