Drei Maenner fuers Leben
dich?«
»Ich mag sie sehr.«
»Ich liebe sie.«
»Oh.« Diana, die spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, hob hilflos eine Hand. »Entschuldige.«
»Moment.« Erschrocken sprang er auf und schloss die Tür, ehe er seiner Mutter einen Arm um die Schultern legte. »Hast du nicht eben gesagt, du magst sie?«
»Ich mag sie ja auch.« Diana wedelte mit der Hand, dann legte sie sie an seine Wange. »Du bist mein Baby.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, schmiegte ihre Wange an seine und erinnerte sich an hundert süße und törichte Augenblicke. »Mein Baby«, murmelte sie wieder. »Oh Ian, ich freue mich so für dich.«
»Jetzt hast du mich aber ganz schön zum Narren gehalten.«
»Nein, ich bin der Narr.« Sie lachte ein bisschen gezwungen und löste sich von ihm. »Aber irgendwo ganz tief in mir drin wirst du immer mein kleiner Junge bleiben, während ich andererseits unglaublich stolz auf den Mann bin, der aus dir geworden ist.«
Diesmal legte er seine Wange an ihre. »Gleich werde ich auch noch sentimental.«
Sie erstickte ihn fast mit ihrer Umarmung. »Ich weiß, dass es da noch andere Mädchen, andere Frauen gab.« Sie holte tief Luft, dann atmete sie seufzend aus und trat einen Schritt zurück.
»Bei mir? Mädchen? Frauen? Ich weiß wirklich nicht, wie du auf so eine Idee kommst.«
Sie lachte wieder, und dieses Mal klang es entspannt. »Vielleicht weil sie öfter bei uns zu Hause aufgetaucht sind oder weil sie im College, wenn ich bei dir anrief, ans Telefon gingen. Aber …«, sie umrahmte sein Gesicht mit den Händen, »… es ist das erste Mal, dass du mich anschaust und mir dabei sagst, du hättest dich verliebt. Deshalb weiß ich, dass es dir diesmal ernst ist.«
»Ja, es ist mir wirklich ernst.«
»Sie kann sich glücklich schätzen.« Diana küsste ihn leicht. »Und das sage ich ganz unvoreingenommen.«
»Dann könntest du ja vielleicht unauffällig ein paar Bemerkungen darüber fallen lassen, was für ein toller Kerl ich bin, wenn wir zum Essen kommen.«
»Ich denke, das lässt sich machen.«
»Aber mit Fingerspitzengefühl. Sie ist ein bisschen gehemmt, und ich will sie nicht in die Flucht jagen.«
Diana hob überrascht die Augenbrauen. »Du hast ihr noch nicht gesagt, was du für sie empfindest?«
»Ich arbeite noch daran. Mein Plan ist noch nicht ganz fertig.«
»Wirklich, Ian, wenn ich etwas an dir kritisiere, dann ist es das, dass du immer alles ein bisschen zu sorgfältig planst. Oder vielleicht sollte ich besser sagen, dass du gelegentlich dazu neigst, Komplotte zu schmieden«, ergänzte sie mit einem Glitzern in den Augen. »Ganz nach Daniel MacGregor.«
»Solange es funktioniert«, gab Ian vergnügt zurück. »Und glaubst du nicht, es würde ihm wenigstens ein bisschen den Wind aus den Segeln nehmen, wenn ich ihm meine zukünftige Ehefrau präsentiere, bevor er dazu kommt, sich einzumischen?«
Diana spitzte die Lippen und dachte an die Bücherliste, die Daniel Ian gegeben hatte, obwohl es Daniel ein Leichtes gewesen wäre, nach dem Telefonhörer zu greifen und die Bücher selbst zu bestellen.
»Bestimmt«, murmelte sie und beschloss, ihrem Jungen seine Illusion zu lassen.
Naomi arrangierte eigenhändig den Büchertisch, auf dem sich die Exemplare von Branson Maguires neuestem Thriller stapelten. Sie verspürte jetzt, nachdem sie mit seiner Frau und seiner Familie befreundet war, ein besonderes Interesse an ihm. Sie hatte sogar schon seine Kinder kennengelernt.
Die beiden Mädchen waren so süß. Genau wie Lauras Buben und Julias Travis. Alle waren sie die reinste Augenweide. Naomi musste allerdings zugeben, dass sie den quicklebendigen Travis ganz besonders in ihr Herz geschlossen hatte.
Eigentlich habe ich Kinder schon immer gemocht, dachte sie, während sie die Exemplare von »Wettlauf mit dem Tod« zu einem gewagten spiralförmigen Turm anordnete. Eine ihrer ersten Pflichten bei »Brightstone’s« war es nämlich gewesen, die Kinderecke und die wöchentliche Vorlesestunde für die Kleinen zu betreuen.
Und doch hatte sie sich den Gedanken an eigene Kinder nur selten gestattet.
Wenn sie nicht alles zerstörte, könnte sich Ian in sie verlieben. Es war nicht unmöglich. Nichts war mehr unmöglich. Er begehrte sie, und sie wusste, dass er ihr starke Gefühle entgegenbrachte. Es gab keinen Grund, warum diese Gefühle nicht zu Liebe erblühen konnten.
Die Art von tiefer, bewegender, verzehrender Liebe, die sie für ihn empfand.
Und dann würde er eines
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