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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Tages ihr Gesicht mit den Händen umrahmen, so wie er es oft tat, ihr tief in die Augen schauen und sagen: »Ich liebe dich, Naomi.«
    »Naomi?«
    Als ihr jemand energisch auf die Schulter tippte, fuhr sie erschrocken herum. Einen Moment lang schaute sie Julia verständnislos an.
    »Na, wo warst du denn mit deinen Gedanken?«
    »Oh.« Naomi schüttelte lachend den Kopf, um ihn wieder klarzubekommen. »Weit weg. Aber, Julia! Du solltest in deinem Zustand wirklich nicht mehr durch die Gegend fahren. Es kann doch jeden Augenblick so weit sein.«
    »Gott, du klingst schon wie Cullum.« Julia verdrehte die Augen. »Und zu deiner Beruhigung – er kommt auch gleich. Er sucht nur noch nach einem Parkplatz. Er hat mich direkt vor der Tür abgesetzt, ich brauchte also nur noch reinzuwatscheln. Anders kann ich mich derzeit auch nicht mehr fortbewegen.« Sie presste sich eine Hand ins Kreuz und schob den dicken Bauch vor.
    »Du weißt, dass ich dir alles selbst gebracht hätte, was du aus dem Laden nur brauchst.«
    Julia lächelte gerührt. »Ja, ich weiß. Du bist ein Schatz, Naomi. Aber ich musste dringend ein bisschen raus. Ich bin den ganzen Tag schon irgendwie so unruhig, und sehr wahrscheinlich habe ich Cullum den letzten Nerv geraubt. Er hatte die glänzende Idee, mich mit einem Schokomokka abzulenken.«
    »Schön, dann lass uns ins Café gehen und einen trinken.«
    »Übrigens, das hier sieht toll aus«, bemerkte sie und deutete auf den Bücherturm. »Die Leute werden bei Brans Lesung bis auf die Straße Schlange stehen.«
    Naomi warf einen Blick auf den fast fertigen Aufbau und ergriff Julias Arm. »Davon gehen wir aus. Hast du das Buch schon gelesen?«
    »Ich kann mich im Augenblick nicht darauf konzentrieren. Vor Travis’ Geburt ging es mir genauso. Aber es steckt in meiner Tasche, die ich fürs Krankenhaus gepackt habe. Gleich nach der Entbindung rolle ich mich wie eine Katze zusammen und lese ein paar Stunden hintereinander.«
    »Es wird dir gefallen. Wenn man erst einmal angefangen hat, kann man gar nicht mehr aufhören, so spannend ist es.«
    »Vielleicht sollte ich mir gleich noch ein paar andere Bücher mitnehmen, wo ich schon mal hier bin.« Sich noch immer die Hand ins Kreuz pressend, ging sie ein paar Schritte und schaute sich in dem Laden um. Doch die Auswahl kam ihr plötzlich so riesengroß vor, dass sie sich nicht zu entscheiden vermochte. »Ich glaube, ich bin heute nicht in Einkaufslaune.«
    »Soll ich dir etwas aussuchen?«
    »Oh ja, gern. Aua!« Sie blieb ruckartig stehen und tastete Halt suchend nach einem Regal. Drei Bücher fielen zu Boden.
    »Strampelt er? Möchtest du dich hinsetzen?«
    »Nein, er strampelt nicht. Er will raus. Kein Wunder, dass ich heute schon den ganzen Tag so unruhig bin.«
    »Raus?« In Naomi stieg Panik auf, als Julia sich keuchend nach vorn beugte. »Du meinst, richtig raus? Hier?«
    »Nicht in dieser Minute«, brachte Julia mühsam hervor, ein bisschen überrascht davon, wie stark die Wehen schon waren. Bei Travis waren sie erst nach und nach stärker geworden. »Aber sehr bald. Oh Himmel, jetzt komme ich doch nicht mehr zu meinem Mokka.«
    »Du musst dich hinsetzen. Du musst dich auf der Stelle hinsetzen.« Verzweifelt schaute sich Naomi in dem Laden um. Plötzlich konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, wo sich die nächstgelegene Sitzgelegenheit befand. »Da drüben. Setz dich einfach hin und tu … was auch immer. Ich werde Cullum suchen.«
    »Gute Idee.« Julia schleppte sich zu dem hübschen Zweiersofa und ließ sich erleichtert daraufsinken. »Und, Naomi, sag ihm, er soll sich beeilen. Ich glaube nicht, dass Junior noch viel Zeit verschwendet.«
    Zwei Stunden später lief Naomi im Wartezimmer des Krankenhauses, in dem sich alle derzeit verfügbaren MacGregors drängten, nervös auf und ab. Ihr war schleierhaft, wo die anderen ihre Ruhe hernahmen, wie sie schwatzen, lachen und sich Familiengeschichten erzählen konnten.
    Ihr Magen schmerzte, und ihre Handflächen waren schweißnass.
    Ians Mutter saß mit hochgezogenen Beinen und einem Handy am Ohr in einem der Sessel und plauderte vergnügt mit Julias Eltern – dem ehemaligen Präsidenten und der First Lady. Sie befanden sich auf dem Weg nach Boston und hielten sich per Telefon auf dem Laufenden.
    Ians Vater hing ebenfalls am Telefon und lachte, während er mit den zukünftigen glücklichen Urgroßeltern sprach.
    Nur von Ian ist weit und breit nichts zu sehen, dachte Naomi verzweifelt, verließ mit einem

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