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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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angelangt war. »Sie ist hübsch«, murmelte Shelby mit einer kleinen Wehmut im Herzen. »Du fühlst dich sehr angezogen von ihr, stimmt’s?«
    »Sie hat einfach ein tolles Gesicht.« Als der Blick seiner Mutter prüfend über ihn hinwegwanderte, zuckte er die Schultern. »Weiter ist es nichts. Grandpa hat recht, sie ist nicht mein Typ.«
    »Ja, dem Großen MacGregor entgeht selten etwas.« Alter Ränkeschmied, dachte sie bei sich. Wahrscheinlich stellt er bereits das Hochzeitsmenü zusammen.
    Sie entschied spontan, dass es Zeit für einen Einkaufsbummel war. Sie würde sich die neue Frühjahrskollektion von »Drake’s« zeigen lassen.
    Laynas Assistentin bestand nur aus ehrfürchtigen Augen und einem feierlichen Flüstern, als sie den Kopf durch den Türspalt von Laynas Büro steckte. »Miss Drake, da ist eine Mrs. MacGregor für Sie.«
    »MacGregor?« Layna schaute von ihrem Musterbuch auf. »Shelby MacGregor?«
    »Ja. Die frühere First Lady. Sie ist hier. Ich kann es gar nicht glauben.«
    Nervös fuhr Layna sich übers Haar und warf einen schnellen Blick in die Runde, um sicherzugehen, dass in ihrem Büro auch alles an seinem Platz war. »Bitten Sie sie herein.«
    Dann erhob sie sich, strich ihren Rock glatt, zog die Revers gerade und rieb die Lippen aneinander, weil der Lippenstift vermutlich verblasst war. Ein schneller Blick in den Spiegel sagte ihr, dass die Antwort Ja lautete, aber sie hatte nicht mehr die Zeit, den Lippenstift aus ihrer Tasche zu holen. Als Shelby zur Tür hereinkam, ging sie ihr lächelnd entgegen.
    »Mrs. MacGregor. Was für eine Freude.«
    »Ich weiß, dass ich Sie bei der Arbeit störe, aber ich war eben in der Stadt und dachte mir, ich könnte mal kurz bei Ihnen reinschauen.«
    »Das freut mich wirklich sehr. Bitte, nehmen Sie doch Platz. Darf ich Ihnen irgendetwas anbieten? Kaffee, Tee?«
    »Nein, danke, machen Sie sich keine Mühe.« Shelby lächelte entspannt, während sie die Frau und das Büro einer schnellen Musterung unterzog. Geschmackvoll, entschied sie und wählte einen Stuhl mit gerader Lehne und kunstvoll durchbrochener Sitzfläche. Kühl, aber nicht kalt, beherrscht, aber nicht steif. »Ich will Sie nicht lange aufhalten. Ich habe mir nur ein paar Sachen angeschaut. Sie haben eine hübsche Kollektion.«
    »Danke. Ich bin schon mit dem kommenden Herbst beschäftigt.« Obwohl Layna ein bisschen verunsichert war, lächelte sie, als sie sich setzte. »Im nächsten Herbst sind echte schottische Plaids der letzte Schrei.«
    »Oh, das wird meinen Schwiegervater aber freuen. Sie haben ihn noch nicht kennengelernt, oder?«
    »Doch. Meine Patentante hatte letzten Herbst einen Besuch in Hyannis Port geplant, aber dann bekam sie plötzlich Bedenken, die Reise allein anzutreten, deshalb fuhr ich für zwei Tage mit. Es ist ein wunderschönes Haus, und Ihre Schwiegereltern sind wirklich ganz reizende Menschen.«
    »Ja, das sind sie.« Und das Komplott verdichtet sich, dachte Shelby. »Von allen Enkeln hat D. C. die meiste Ähnlichkeit mit Daniel.«
    Und dann sah sie es – das Flackern in den Augen, die schwache Röte, die in den Wangen der jungen Frau aufstieg. Oje, dachte Shelby, sie hängt am Haken.
    »Ja, vermutlich. Sie sind beide sehr groß. Größer als normal, nicht wahr?«
    »Die MacGregors sind in allem etwas größer als normal. Sie sind fordernd, aber charmant, dominant, aber großzügig. Seit ich mit einem von ihnen verheiratet bin, ist das Wort Langeweile aus meinem Vokabular gestrichen. Und sehr oft wird Chaos zu einem Schlüsselwort.«
    »Sie müssen mit Chaos sehr gut zurechtkommen.«
    »Oh Layna, ich liebe das Chaos.« Mit einem Lachen erhob Shelby sich. »Ich würde sehr gern irgendwann einmal mit Ihnen essen gehen.«
    »Ich auch.«
    »Dann schaue ich in meinem Terminkalender nach und rufe Sie an.« Shelby nahm Laynas Hand und hielt sie einen Moment fest. »Wenn der Mann eine Nummer zu groß ist«, sagte sie dann, »muss die Frau klug und geschickt sein. Ich glaube, Sie sind klug und geschickt, Layna.«
    »Ah … danke.«
    »Ich rufe Sie an«, sagte Shelby im Hinausgehen. Aber zuerst würde sie Daniel anrufen. Und wenn sie ihm gehörig die Leviten gelesen hätte, weil er sich in das Leben ihres Sohnes einmischte, würde sie ihm sagen, wie sehr sie seine Wahl begrüßte.
    Das würde den alten Teufel wahrscheinlich ein bisschen aus dem Gleichgewicht bringen. Hoffentlich lange genug, damit D. C. und Layna ausreichend Zeit bekamen, um selbst herauszufinden, dass sie

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