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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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werden.«
    »Nicht alle Ehen sind so, Liebling. Herbert und ich waren über fünfzig Jahre sehr glücklich miteinander. Ich denke immer noch an ihn. Vermisse ihn jeden Tag.«
    »Ich weiß.« Gerührt streckte Layna die Hand aus und legte sie auf Myras Hand. »Aber du bist die Ausnahme, nicht die Regel. Ich sehe es doch ständig auf meinen Geschäftsreisen, diese kleinen heimlichen Affären und Betrügereien. Oder ich sehe, wie eine intelligente Frau ihre Richtung verliert und den Sinn dafür, was sie wert ist, nur weil sie sich in einen Hornochsen verliebt hat. Es klappt einfach zu selten.«
    »Die Angst, Fehler zu machen, blockiert jede Hoffnung auf Erfolg.«
    »Vorsicht und eine praktische Veranlagung sind ein Garant für Erfolg.«
    »Oh.« Myra winkte verärgert ab. »Du bist zu jung, um dich so vor dem Leben zu verschließen.«
    »Ich bin alt genug, um meine Grenzen zu erkennen.« Layna musste über das grimmige Gesicht ihrer Patentante lächeln. »Und um praktisch zu denken. Ich nehme mir ein paar Tage frei und verschaffe mir ein bisschen Abwechslung. Und wenn ich zurückkomme, ist dem beteiligten Mann, wie auch mir, inzwischen klar geworden, dass wir aus der Situation alles herausgeholt haben, was sich herausholen lässt.«
    Das werden wir ja sehen, dachte Myra und schmunzelte in ihren Tee. »Na, das trifft sich vielleicht gut. Ich bin nämlich gekommen, um dich zu fragen, ob du ein paar Tage Zeit hast. Ich würde gern ein bisschen in den Norden fahren, aber allein traue ich mir das wirklich nicht mehr zu.«
    Was natürlich eine Lüge war. Myra Ditmeyer verreiste allein, wenn ihr der Sinn danach stand, und sie verreiste oft.
    »Eigentlich hatte ich vor …«
    »Du weißt, wie ich es hasse, anderen zur Last zu fallen, aber wo du schon ohnehin verreisen willst …« Myra lächelte gequält und gab sich redlich Mühe, zerbrechlich zu wirken. »Ich finde mich auf den Flughäfen einfach nicht mehr zurecht. Und dann müsste ich mir auch noch ein Auto und einen Fahrer mieten. Wenn man jung ist, ist alles so einfach.« Sie seufzte schwer.
    »Natürlich begleite ich dich. Ich nehme mir gleich morgen frei und bereite alles vor. Wenn du willst, können wir übermorgen losfahren.«
    »Du bist wirklich schrecklich lieb zu mir. Ich weiß gar nicht, was ich ohne dich anfangen würde. Oh, und es wird dir Spaß machen, ein paar Tage in Hyannis Port zu verbringen. Daniel und Anna werden sich freuen, dich wiederzusehen.«
    »Bei den MacGregors?« Layna musste ihre ganze Selbstbeherrschung aufbieten, um sich nicht an ihrem Tee zu verschlucken. »Oh Tante Myra, ich will ihnen wirklich nicht zur Last fallen.«
    »Unsinn. Sie werden ganz aus dem Häuschen sein vor Freude, dich ein paar Tage bei sich zu haben. Ich kümmere mich dann also gleich um die Flugtickets.« Sie konnte sich gerade noch davon abhalten, freudig erregt aufzuspringen. »Telefonieren kann ich ja zum Glück immer noch. Ich freue mich ja so, dass du mitkommst, Liebling. In meinem Alter weiß man nie, wie viel Zeit einem noch für seine Freunde und Angehörigen bleibt.« Sie tätschelte Laynas Hand und stützte sich beim Aufstehen schwer auf dem Tisch ab. »Mach dir keine Mühe, ich finde allein hinaus.«
    Sie ging langsam, bis sie aus dem Haus und außer Sichtweite war, dann beschleunigte sie ihre Schritte. Auf ihrem Gesicht lag ein entschlossenes Lächeln, ihre Augen funkelten herausfordernd.
    Vierundzwanzig Stunden Vorbereitungszeit, dachte sie. Mehr als Zeit genug, um Daniel anzurufen und ihn davon zu überzeugen, dass jetzt er wieder am Zug war.
    Daniel spähte aus dem Fenster seines Büroturms und machte ein finsteres Gesicht. Wo, zum Teufel, blieben sie eigentlich so lange? Er hatte nur ein paar Tage Zeit, um diese Angelegenheit unter Dach und Fach zu bringen, und er konnte nicht eher anfangen, bevor die ersten Spieler auf dem Spielfeld erschienen.
    Oh ja, es würde klappen, daran gab es überhaupt keinen Zweifel. Vor allem jetzt, nachdem sein Enkel Duncan überraschend auf einen Kurzbesuch gekommen war. Gott segne den Jungen. Er war genau der Hammer, den er brauchte, um D. C. festzunageln.
    Das Schicksal war seinem Plan hold. Und warum auch nicht? Es war ein guter, liebevoll ausgetüftelter Plan. Aber nicht, dass er auch nur den kleinsten Dank dafür erwartete.
    Wenn alles gut ging, würde er sich nur stillvergnügt ins Fäustchen lachen und kein Wort davon verlauten lassen, welche Rolle er dabei gespielt hatte. Seine Familie konnte sich nämlich über die

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