Drei Maenner fuers Leben
wo, zum Teufel, du steckst.«
»Es war eine spontane Entscheidung.« Sie straffte die Schultern. »Meine Entscheidung.«
»Wie ich sehe, kennt ihr euch bereits«, mischte sich Duncan ein.
»Halt die Klappe. Das ist etwas zwischen mir und Layna.«
»Gar nichts ist zwischen uns«, schoss sie zurück. »Entschuldige, Duncan.« Sie drehte sich um und rannte die Treppe zum Haus hinauf.
»Hast du eine Minute Zeit?«, fragte Duncan und verstellte D. C. den Weg, als dieser sich anschickte, sich an Laynas Fersen zu heften. Ihm war schlagartig klar geworden, was hier gespielt wurde. Grandpa, du alter Schurke, dachte er liebevoll und entschied, seine Rolle bis zum Ende zu spielen. Es war das Mindeste, was er für ihn tun konnte.
»Geh mir aus dem Weg.« D. C. stemmte die Hände in die Hüften. »Und lass deine Finger von ihr, sonst mach ich Hackfleisch aus dir.«
Duncan hob eine Braue und lächelte seinen Cousin herausfordernd an. »Wenn du darauf aus bist, nur zu. Es wäre nicht das erste Mal, dass wir uns prügeln. Aber warum erzählst du mir nicht wenigstens, worum es geht?«
»Sie gehört mir.« D. C. stach Duncan seinen Zeigefinger in die Brust. »Mehr brauchst du nicht zu wissen.«
Und mehr brauchte er selbst auch nicht zu wissen, das wurde D. C. in diesem Augenblick klar. Sie gehörte ihm. Das war es.
»Wirklich? Kam mir aber nicht so vor, als wüsste sie das. Und ich nehme an, Grandpa weiß es auch nicht, weil er sie nämlich mir zugedacht hat.« Der Spaß ist mir einen schmerzenden Kiefer wert, dachte er, während er amüsiert beobachtete, wie D. C. die Zähne zusammenbiss.
»Einen Dreck hat er.«
»Er findet, wir passen perfekt zusammen«, bemerkte Duncan leichthin. »Und er könnte sogar recht haben. Sie sieht toll aus, ist gescheit, und man kann sich gut mit ihr unterhalten. Und dann hat sie auch noch dieses sexy Lachen.« Er zuckte kaum mit der Wimper, als D. C. ihn am Kragen packte und auf die Zehenspitzen hochzog. Doch er fand, dass es wohl besser sei, sich daran zu erinnern, dass sein Cousin gut dreißig Pfund schwerer war als er.
»Hast du sie angefasst?«
»Frauen, die ich weniger als einen Tag kenne, pflege ich normalerweise nicht zu befummeln. Aber wenn du die Grenzen abstecken willst, solltest du dich besser beeilen, Cousin. Du willst sie dir also unter den Nagel reißen, das ist ja schön und gut, es ist nur …«
Er musste den Rest seines Satzes hinunterschlucken, wobei er sich fragte, ob ihn sein Entschluss, das Spiel seines Großvaters mitzuspielen, womöglich ins Krankenhaus bringen würde.
»Ich will sie mir nicht unter den Nagel reißen, du Vollidiot. Ich liebe sie!«, schrie D. C. und zerrte an Duncans Hemdkragen.
»Und warum, zum Teufel, sagst du ihr das nicht?«, schrie Duncan zurück. Als er merkte, dass sein Cousin daraufhin aussah, als hätte er einen Kinnhaken verpasst bekommen, nutzte er seine Chance und befreite sich aus seinem Griff.
»Es ist mir ja eben erst klar geworden.«
»Dann wäre es klüger, es ihr zu sagen, statt hier herumzustehen und mich zur Minna zu machen.« Duncan zog sein Hemd gerade. »Ich bin völlig unschuldig.«
»Dich zur Minna zu machen ist einfacher.« D. C. schob die Hände in die Hosentaschen und stapfte mit großen Schritten auf das Haus zu.
Er fand sie alle in dem Raum versammelt, den die Familie wegen des riesigen Sessels, in dem Daniel bei Familienzusammenkünften den Vorsitz führte, den Thronsaal nannte. Diese Zusammenkunft schien allem Anschein nach ein höchst zivilisierter Nachmittagstee zu sein. Als er, noch immer wütend, ins Zimmer trat, erhob sich seine Großmutter und eilte auf ihn zu.
»D. C.! Was für eine hübsche Überraschung. Es ist so gut, dich zu sehen.«
»Ich habe Grandpa gesagt, dass ich für ein paar Tage zum Malen raufkomme.«
»Das ist richtig.« Daniel strahlte ihn von seinem Sessel aus an. »Ich habe ganz vergessen, es dir zu erzählen, Anna. Diese ganze Aufregung. Nun, komm rein, komm rein. Vielleicht sind diese Frauen ja jetzt, wo du da bist, so gnädig, mir einen Tropfen Whiskey in meinem Tee zu gestatten. Wo ist dein Cousin?«
»Draußen. Layna, ich muss dich sprechen.«
Sie hatte mit Mühe und Not ihre Selbstbeherrschung wiedergefunden. »Gewiss«, sagte sie und nippte an ihrem Tee.
»Unter vier Augen«, stieß er zwischen den Zähnen hervor.
»Das passt jetzt nicht. Mrs. MacGregor, dieses Buttergebäck ist wirklich köstlich.«
»Danke. Es ist eine Spezialität unseres Kochs.« Anna schaute Daniel an
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