Drei Maenner fuers Leben
geschrieben, sagt aber kaum etwas aus.« Er setzte sich in einen der Sessel, streckte die Beine aus und zog eine schlanke Zigarre aus seiner Brusttasche. »Erzählen Sie mir ein bisschen mehr über sich.«
»Warum?«
»Warum nicht?«
Sie setzte sich in den anderen Sessel und streckte ihre Beine ebenfalls aus. »Sie haben mich engagiert, ich erbringe die versprochene Leistung. Was wollen Sie noch mehr wissen?«
Sein Feuerzeug flammte auf, und einen Moment später beobachtete er sie durch eine dicke Rauchwolke. »Es steht nicht drin, wo Sie herkommen.«
»Chicago. South Side. Aus den Projekten.«
Er hob eine Augenbraue. »Raue Gegend.«
»Woher wollen Sie das wissen?«, fragte sie mit einem ironischen Lächeln. »Die MacGregors fahren mit ihren Straßenkreuzern nicht durch raue Gegenden.«
Ah, ein wunder Punkt, dachte er und blies lässig den Rauch aus. »Der Große MacGregor hat in Kohlebergwerken geschuftet und einen Großteil seiner Kindheit und Jugend in Vierteln verbracht, die nicht weniger rau waren als die South Side. Mein Vater Blade ist ein Halbblut und hat sich von Orten, gegen die Ihre Projekte das reinste Paradies sind, nach oben gearbeitet. Ich stamme von Leuten ab, die ihre Wurzeln nicht vergessen haben.«
»Soll mir recht sein, Duncan. Ich habe meine jedenfalls mit Stumpf und Stiel ausgerottet.« Sie beobachtete ihn durch ihre Sonnenbrille, während sie einen Schluck von ihrem Wasser nahm. »Wonach haben Sie in meinen Unterlagen gesucht?«
»Nach mehr«, sagte er schlicht. »Was ist mit Ihrer Familie?«
»Mein Vater ist tot. Ein betrunkener Autofahrer hatte ihn umgefahren. Ich war damals acht, er neunundzwanzig. Meine Mutter lebt in Chicago. Arbeitet als Kellnerin. Und was hat das mit meinem Job zu tun?«
Statt einer Antwort beugte er sich vor und nahm ihr mit einer schnellen Bewegung die Sonnenbrille ab.
»He!«
»Ich schaue die Leute gern an, wenn ich mit ihnen rede.« Er legte die Brille auf den Tisch und lehnte sich wieder zurück, befriedigt darüber, dass er es geschafft hatte, ihre Augen wütend aufflammen zu lassen. »Ich habe mit Ihnen einen Vertrag über sechs Wochen mit einer Option auf sechs weitere. Bevor ich mich entscheide, ob ich Ihren Vertrag verlängere, wüsste ich gern, mit wem ich es zu tun habe.«
Noch sechs Wochen, dachte sie. Geregelte Arbeit, ein geregeltes Einkommen mit Unterkunft und Verpflegung für volle drei Monate. Sie konnte ihre Ersparnisse fast verdoppeln, und auf jeden Fall konnte sie während dieser Zeit ihrer Mutter einen doppelt so hohen Scheck schicken. Und es konnte leicht zu einem anderen Vertrag in der MacGregor-Blade-Arena führen.
Doch als sie jetzt langsam lächelte, zeigte sich auf ihrem Gesicht kein bisschen von der unbändigen Freude, die sie in sich verspürte. »Nun, in diesem Fall ist mein Leben für Sie ein offenes Buch, Süßer. Was wollen Sie wissen?«
13. K APITEL
Ich habe bei ihr den richtigen Knopf gedrückt, dachte Duncan Blade. Manche konnte man mit Geld kriegen. Bei anderen wieder hätte er wie die Katze um den heißen Brei herumschleichen müssen, um sie mit äußerster Behutsamkeit, Charme und Raffinesse an den Punkt zu locken, an dem er sie haben wollte.
Er glaubte nicht, dass das bei Cat funktioniert hätte. »Gibt es einen Mann in Ihrem Leben?«
Sie hob leicht belustigt die Augenbrauen. »Na, Sie gehen ja gleich in die Vollen.«
»Ich passe mich nur der jeweiligen Gangart an, Darling. Also, gibt es einen?«
»Nein, es sei denn, ich wollte einen.« Sie nahm noch einen Schluck von dem Wasser und schwieg, um ihre Worte zu unterstreichen.
»Also kein Mann … derzeit«, fuhr er fort. »Sie trinken nicht … in der Regel. Und spielen tun Sie auch nicht. Keine Laster, Cat?«
Jetzt tanzten in ihren Augen, aus denen sie ihn über den Rand ihres Glases anschaute, belustigte Fünkchen. »Habe ich das gesagt? Sie trinken, spielen, und ich kann mir vorstellen, dass Sie sich eine Frau nehmen, wenn Sie Lust dazu haben. Heißt das, dass Sie von Lastern getrieben sind, Duncan?«
»Gute Frage.« Gedankenverloren nahm er eine Münze vom Tisch und begann damit zu spielen. »Sie haben mich letzten Abend beeindruckt.«
»In der Garderobe?«
Sein Grinsen war pure Wertschätzung. »Oh ja. Und auf der Bühne. Sie haben eine Menge Talent.«
»Ich weiß.«
Er neigte ganz leicht den Kopf. »Die Tatsache, dass Sie von Ihrem Talent wissen und es auch einzusetzen verstehen, kommt Ihnen zugute. Wohin soll es Sie bringen?«
»So weit wie
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