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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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den Weg.«
    »Naomi«, sagte er, bevor sie an der Tür war.
    »Hm?«
    »Was ist mit dem Buch?«
    »Dem Buch? Oh.« Sich verwünschend, ging sie wieder zurück und gab ihm die Tüte, die sie immer noch in der Hand hielt. »Wie dumm von mir. Ich hatte es völlig vergessen. Also dann, auf Wiedersehen.«
    »Bis heute Abend.«
    »Ja, heute Abend«, brachte sie mühsam heraus, und dann floh sie förmlich aus dem Zimmer.
    Ian schob die Hände in die Hosentaschen und wippte auf den Absätzen. Komisch, dachte er. Sie war ihm gar nicht zerstreut vorgekommen. Wahrscheinlich hatte sie die Tatsache, dass ihre Teilhaberschaft jetzt beschlossene Sache war, durcheinandergebracht.
    Oder hatte er sie womöglich durcheinandergebracht? Wäre das nicht ein netter Nebeneffekt? Er hätte nie gedacht, dass er die hübsche und tüchtige Naomi Brightstone nervös machen könnte. Niemals.
    Er schlenderte zu seinem Schreibtisch, griff zum Telefonhörer und bat seine Sekretärin, um halb acht bei »Rinaldo’s« einen Tisch für zwei Personen zu bestellen. Dann verstaute er seine Unterlagen in seinem Aktenkoffer und verließ pfeifend sein Büro, um ins Gericht zu fahren.
    Er konnte sich nicht erinnern, sich jemals mehr auf einen Abend gefreut zu haben.

22. K APITEL
    Ian band sich gerade seine Krawatte, als das Telefon klingelte. Weil er in Eile war, beschloss er es zu überhören. Er musste auf dem Weg zu Naomi noch bei einem Blumenladen vorbei.
    Aber als er das dröhnende »Warum, zum Teufel, bist du nicht zu Hause?« vernahm, in dem unüberhörbar ein schottischer Akzent mitklang, grinste er und schnappte sich sein schnurloses Telefon.
    »Ich bin zu Hause, aber nicht mehr lange.«
    »Kann nicht wenigstens eines meiner Enkelkinder irgendwann mal zu Hause sein?«, polterte Daniel los. »Herumtreiber seid ihr alle. Wenn deine Großmutter das hört, hat sie wieder keinen Moment Ruhe, so sehr sorgt sie sich.«
    »Ach ja?« Ian bohrte sich die Zungenspitze in die Backe. »Ich dachte, sie macht sich Sorgen, weil ich nie ausgehe und meine Nase ständig nur in Rechtsbücher stecke.«
    »Das auch«, gab Daniel ungerührt zurück. »Die Frau macht sich Tag und Nacht über alles Mögliche Sorgen. Wann besuchst du sie endlich mal wieder?«
    »Grandpa, ich war erst letzten Monat zu Duncans Hochzeit bei euch, erinnerst du dich?«
    »Na und? Das war letzten Monat, oder? Was stimmt nicht mit dem Monat, den wir jetzt haben?«
    »Nichts. Ich komme bald.«
    »Das will ich hoffen. Glaubst du vielleicht, ich möchte, dass deine Granny mich mit ihrem Gejammer noch ins Grab bringt? Was hast du denn vor heute Abend?«
    »Ich gehe mit einer hübschen Frau essen, und das habe ich dir zu verdanken.«
    »Mir? Mir? Wieso das denn? Ich habe doch gar nichts gemacht. Und komm bloß nicht auf die Idee, deiner Großmutter so etwas zu erzählen. Ich habe lediglich …«
    »Beruhige dich«, sagte Ian mit einem Lachen. »Ich habe dich nicht verdächtigt, mich zu verkuppeln. Es ist einfach nur ein glücklicher Zufall. Du hast mich doch gebeten, dass ich dir bei ›Brightstone’s‹ ein paar Bücher besorge, wenn ich sowieso bei Naomi bin.«
    »Na, und wenn schon. Ein Mann wird doch schließlich noch das Recht auf ein paar Bücher haben, oder?«
    »Ja, Grandpa.« Ian schaute verzweifelt an die Decke. »Naomi hat mir heute den Walter Scott in die Kanzlei gebracht … kurz nachdem der Vertrag da war. Deshalb hat mir dein Buch zu einer weiteren persönlichen Begegnung mit ihr verholfen. Und ich habe sie gebeten, mit mir auszugehen. Deshalb vielen Dank.«
    »Ah, gut dann.« Daniel in seinem Büro in Hyannis Port lachte in sich hinein. Ein helles Köpfchen, dieser Junge, dachte er, aber nicht hell genug, um es mit seinem Grandpa aufnehmen zu können. Ha! »Das ist fein. Sie ist eine schöne junge Frau, die kleine Naomi. Sie hat einen guten Verstand und beste Umgangsformen.«
    »Es ist nur ein Abendessen, Grandpa. Fang nicht schon wieder an.«
    »Anfangen? Womit? Ich sage nur, dass ich mich für dich freue, weil du mit einer schönen jungen Frau essen gehst. Was ist falsch daran, möchte ich wissen?«
    »Nichts, gar nichts.« Ian schaute auf seine Uhr. »Ich muss jetzt aber los, sonst komme ich womöglich noch zu spät.«
    »Was trödelst du dann noch herum? Mach dich auf den Weg, Bursche, und ruf deine Großmutter an, bevor sie sich noch die Augen aus dem Kopf weint.«
    Daniel legte auf und rieb sich die Hände. Nun, triumphierte er, das ging ja einfacher als gedacht.
    Naomi

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