Drei Mal täglich
nicht mehr sagen, wer wen zuerst geküsst hatte. Es gab ein winziges Zögern, dann verschmolzen ihre Lippen miteinander.
Es war, als triebe eine unsichtbare Macht Lacy dazu, sich ganz hinzugeben. Ihr Verlangen, Bennett zu zeigen, was sie empfand, ließ sie jegliche Hemmungen vergessen. Kühn drang sie mit der Zunge vor, um seinen Mund zu erkunden.
Bennett erwiderte ihren Kuss leidenschaftlich.
Lacy verlor sich in seiner Umarmung, glücklich, den Mann ihrer Träume gefunden zu haben. Sie schloss die Augen. Die Welt versank um sie herum.
Bennett übernahm die Führung, küsste sie mal zärtlich, mal hart und fordernd, und hielt sie dabei eng an sich gepresst. Sie spürte seine Hände, die über ihren Körper wanderten. Lacy fühlte sich begehrt und gleichzeitig geborgen. Nie hätte sie gedacht, dass Liebe so heiß und hemmungslos war und dann wieder so sanft und Geborgenheit vermittelnd.
Es gab für sie keinen Zweifel mehr, dass Bennett Sheridan der Richtige für sie war. Es musste Liebe sein. Was sonst? Selbst wenn er es sich jetzt noch nicht eingestand, würde er es bald erkennen. Lacy hatte vor, jedes Mittel einzusetzen, um ihn davon zu überzeugen, dass sie die Richtige für ihn war. Selbst wenn das bedeutete, ihm die freizügige, auf ihre Ungebundenheit beharrende Frau vorzuspielen.
Er würde ihr zum Schluss verzeihen. Er hatte schließlich gar keine andere Wahl. Der Blitz der wahren Liebe hatte sie beide getroffen.
Bennett Sheridan war verloren.
Lacy zu küssen war wie ein Schweben auf Engelsflügeln. Er begehrte sie so sehr, dass er kaum noch wusste, wo er sich befand. Es war ein unglaubliches Hochgefühl, der Triumph aller Sinne, doch tief in ihm mahnte eine Stimme, dass der Fall umso tiefer sein würde.
Seine Gedanken überschlugen sich. Sein Herz raste. Und das alles wegen dieser wilden kleinen Blondine, die er in den Armen hielt.
Er musste sich von ihr lösen, den Zauber durchbrechen, sonst würde er sie gleich hier auf dem Tisch lieben.
Widerstrebend beendete er den Kuss und hob den Kopf.
Die Umstehenden applaudierten begeistert. Bennett wurde rot. Niemals zuvor hatte er sich zu etwas Ähnlichem hinreißen lassen. Er bestand darauf, ein pragmatischer, vernünftiger Mensch zu sein, der sich und seine Gefühle unter Kontrolle hatte. Doch dann kam Lacy Calder, und aus war es mit der Vernunft.
Seine Hände zitterten. Er fuhr sich hastig durchs Haar, um es niemanden merken zu lassen. Vergebens rang er um innere Gelassenheit.
Lacys Brust hob und senkte sich mit jedem Atemzug. Er spürte ihren kleinen festen Po auf seinen Oberschenkeln.
Ob sie gemerkt hatte, wie erregt er war? Wusste sie, was sie mit ihm gemacht hatte? Natürlich, dachte er. Wie auch nicht? Was für eine ungewöhnliche Frau. Als er sie das erste Mal gesehen hatte, brachte sie kaum den Mut auf, ihm ihren Namen zu verraten. Damals fand er sie nett, schüchtern und unschuldig. Ein Mädchen, das ein junger Mann seiner Mutter vorstellen würde. Eine junge Frau fürs Happy End. Also eine Frau, der man aus dem Weg gehen musste.
Doch Lacy Calder hatte ihn eines Besseren belehrt.
Offensichtlich verbarg sie hinter ihrem Mundschutz, den sie im OP trug, mehr als nur ihr hinreißendes Gesicht. Unter der braven Fassade schlummerte ein wilder Geist. Ihr Kuss war ihm Beweis genug.
In jenem Moment, in dem Lacy auf seinen Schoß taumelte, war ihm klar, dass es in einem Kuss enden würde. Er hatte dieses Bedürfnis seit einem Monat unterdrückt. Was ihn jedoch verblüfft hatte, war die Tatsache, dass sie ihn offensichtlich ebenfalls küssen wollte.
Und dann war es geschehen.
Von Unschuld konnte danach keine Rede mehr sein. Diese Frau wusste genau, was sie wollte: ihn. Wie hatte er sich so täuschen können? Wie war es zu erklären, dass er die feurige Lady für das nette Mädchen von nebenan gehalten hatte? Es war seltsam. Lacy Calder verwirrte und begeisterte ihn zugleich.
Bennett begehrte sie ebenso sehr wie sie ihn. Doch trotzdem riet ihm eine innere Stimme, vorsichtig zu sein. Schließlich hatte er seiner Großmutter versprochen, erst zu heiraten, wenn er mit der Ausbildung fertig war.
Aber so wie die Dinge lagen, hatte Lacy Calder gar nicht vor, ihn einzufangen. Das war das Geniale an der Sache. Sie konnten Spaß miteinander haben und ihre Leidenschaft ausleben, ohne dass jemand Gefahr dabei lief, mit gebrochenem Herzen zu enden.
Und dennoch war er nicht sicher.
Er warf Lacy einen Blick zu. Ihr Haar war in Unordnung, was sie noch
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