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Drei Mal täglich

Drei Mal täglich

Titel: Drei Mal täglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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sinnlicher machte.
    Ihre Lippen waren tiefrot und erinnerten ihn an die Momente der Lust, die sie gerade durchlebt hatten. Dazu Lacys schöne tiefblaue Augen.
    Sie begehrte ihn. Keine Frau küsste einen Mann, den sie kaum kannte, so herausfordernd, wenn sie nicht mehr von ihm wollte.
    Doch ehe er sich auf das einließ, was ihr Kuss versprach, musste er sichergehen, dass sie einander nicht missverstanden. Er hatte keine Lust, am Ende mit schlechtem Gewissen dazustehen.
    Guten Sex miteinander zu haben war wunderbar, doch nur, wenn sie beide keine weiteren Erwartungen hegten. Erst, wenn diese Dinge zwischen ihm und Lacy eindeutig geklärt waren, konnten sie dort weitermachen, wo sie vor wenigen Augenblicken aufgehört hatten. Also hieß es: miteinander reden. Doch nicht in diesem lauten Club.
    “Lacy”, sagte er, “was hältst du davon, wenn wir woanders hingehen, wo wir ungestört sind?”

4. KAPITEL
    Da sie beide mit anderen Leuten zum Nachtclub gefahren waren und Bennett sowieso hier in Houston kein Auto besaß, bot er Lacy an, sie zu Fuß nach Hause zu bringen. Die Uferpromenade am Fluss lud geradezu dazu ein.
    Der Vollmond spendete silbriges Licht und ließ das Wasser des Flusses glitzern. Dieses Viertel war vor Kurzem neu gestaltet worden und besaß mittlerweile eine europäische anmutende Atmosphäre. Entlang der Uferpromenade standen in regelmäßigen Abständen Laternen, die den Kiesweg beleuchteten. Ab und zu tauchte eine Fußgängerbrücke auf, die über den Fluss führte. Auf der anderen Seite der Promenade lagen dicht an dicht Läden und Boutiquen, die aber jetzt um neun Uhr abends natürlich geschlossen waren.
    Es wehte eine sanfte Brise, die ihnen selbst jetzt, da sie sich ein ganzes Stück vom “Recovery Room” entfernt hatten, noch Musikfetzen zutrug. Lacy erkannte die Melodie. Es war ein alter Song von Rod Stewart: “Tonight’s the Night”.
    “Es ist schön hier draußen, nicht wahr?”, meinte Bennett.
    “Ja”, hauchte Lacy.
    Ihre Schüchternheit war mit aller Macht zurückgekehrt, seitdem sie sich von CeeCee und Janet verabschiedet hatte. Ohne die Freundinnen und ohne den schützenden Rahmen, den ein öffentlicher Ort wie der “Recovery Room” geboten hatte, fühlte sie sich verletzlich und ausgeliefert. Natürlich wollte sie mit Bennett zusammen sein. Egal wo. Doch sie war so unsicher. Schade, dass der Blitz, wenn er einen traf, nicht gleich noch eine Liste mitlieferte, was nun zu tun sei.
    Sie war allein mit einem Mann, den sie kaum kannte und nach dem sie sich mit allen Fasern ihres Körpers sehnte. Irgendwie schien sie ihn zu kennen. Sie fühlte sich ihm so nah. Wenn sie an so etwas wie Reinkarnation geglaubt hätte, dann wäre sie sicher gewesen, dass sie beide in einem früheren Leben bereits zusammen gewesen waren. Lacy hatte noch niemals zuvor einem anderen Menschen spontan so sehr vertraut.
    Es machte sie glücklich, doch das machte die Sache nicht leichter. Was sollte sie sagen? Was sollte sie tun? Was erwartete Bennett von ihr?
    Doch sie hätte sich keine Gedanken machen müssen. Es war gar nicht nötig, ein Gespräch zu führen. Oder etwas zu tun. Bennett übernahm die Führung. Er ergriff einfach Lacys Hand und hielt sie fest.
    Das fühlte sich so gut an. Ihre kleine zarte Hand in seiner großen, festen. Es passte perfekt.
    Enten schnatterten leise in der Dunkelheit. Weit entfernt bellte ein Hund.
    Alle Furcht wich von Lacy. Alle Zweifel verflogen. Eine tiefe Zufriedenheit erfasste sie.
    “Es ist so unkompliziert mit dir”, bemerkte Bennett und blieb neben einer Parkbank stehen. Im Licht der Laternen tanzten Motten und Junikäfer. Es duftete nach Geißblatt, süß und verführerisch.
    “Mit dir auch”, erwiderte Lacy leise.
    “Wir arbeiten im OP-Saal glänzend zusammen.”
    “Stimmt.”
    “Es ist fast wie Tanzen”, fügte Bennett hinzu.
    “Ein Tango.”
    “Du empfindest es ebenso?”
    Sie lächelte geheimnisvoll wie die Mona Lisa.
    “Ich frage mich …” Bennett verstummte.
    “Was?”
    Er zog Lacy an sich und strich ihr zärtlich mit dem Daumen über die Wange. “Ich frage mich, wie es sein würde, dich zu lieben.”
    Lacy hielt sekundenlang die Luft an.
    Kein Mann hatte jemals so offen mit ihr gesprochen. Und jeder andere als Bennett hätte sie damit in die Flucht getrieben. Doch er hatte das Recht, solche Dinge zu ihr zu sagen.
    “Macht es dir Angst?” Seine Augen glitzerten im Mondlicht.
    Lacy schüttelte den Kopf.
    “Denn wenn es nicht das ist, was du

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