Drei Mal täglich
willst”, fuhr er fort, “dann musst du es sagen. Wir brauchen diese gegenseitige Anziehung nicht auszunutzen. Ich weiß zwar, dass es gegenseitig ist. Ich kann es in deinen Augen sehen, aber …”
“Ja”, flüsterte sie nur.
“Ich möchte, dass du dir im Klaren darüber bist, was du empfindest. Du bist eine wunderschöne, lebhafte Frau und äußerst sexy. Ich möchte dich lieben. Aber ich will nichts, was du nicht willst. Ich habe nicht vor, dir das Herz zu brechen. Was ich dir anbieten kann, ist eine Woche. Nicht mehr.”
Angst kroch in Lacy hoch. Sie studierte sein Gesicht.
Seine dunklen Augen blickten ehrlich und offen. Bennett war ein anständiger Mann.
Sollte sie im Gegenzug nicht ebenso offen sein und ihm die Wahrheit sagen? Dass sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte? Wenn sie das jedoch tat, würde sie ihn verlieren. Das wusste sie genau.
“Willst du mich, Lacy?”, fragte er.
Als Antwort schmiegte sie sich an ihn.
“Ist das ein Ja, Lacy?”, fragte Bennett heiser.
“Mein Apartment ist zwei Querstraßen weiter”, antwortete sie, erschrocken über ihren plötzlichen Mut.
Sie sah den erwartungsfrohen Ausdruck in seinen Augen. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Was tat sie da bloß?
Sie gingen weiter, Hand in Hand, schauten hinauf zu den Sternen und hinüber zum Fluss. Lacy wusste, dass sie eigentlich hätte glücklich sein müssen, doch sie fürchtete sich nur. Würde sie wirklich in der Lage sein, sich Bennett hinzugeben?
Ihr Körper verlangte danach. Und ihr Herz flog Bennett entgegen.
Es war nur ihr Verstand, der sie mit seinen Warnungen zurückhielt. Obwohl sie fest an den Blitz, der Verliebte traf, glaubte, und dem Rat ihrer Familie vertraute, gab es eine innere Stimme, die ihr abriet, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Denn einmal geschehen, war es nicht mehr rückgängig zu machen.
“Diese Schuhe scheinen mir äußerst unbequem”, bemerkte Bennett. “Du kannst ja kaum richtig darin laufen.”
“Ich? Keineswegs. Ich trage diese Dinger immer”, log sie und fühlte sich schuldig, weil sie schon wieder schwindelte.
“Hohe Absätze sind schädlich für den Rücken”, sagte er.
“Ich dachte immer, Männer stünden auf Frauen in hochhackigen Schuhen.” Dazu wallendes Haar und viel Make-up. Jedenfalls war es das, was CeeCee ihr einzureden versuchte.
Er warf einen so anerkennenden Blick auf ihre Beine, dass Lacy ein heißer, erwartungsvoller Schauer durchlief. “Hm, jedenfalls betonen diese Schuhe, was die Natur dir ohnehin verliehen hat”, meinte er. “Trotzdem ist es nicht nötig, dass du dich wegen der Mode oder für eine erotische Ausstrahlung zum Krüppel machst.”
Beinah hätte sie erwidert: “Ich bin ganz deiner Meinung.” Stattdessen nickte sie bloß.
“Warum ziehst du sie nicht aus?”, schlug er vor.
“Nein.” Sie schüttelte den Kopf, obwohl die Vorstellung, die Dinger los zu sein, ihr geradezu wunderbar erschien angesichts ihrer schmerzenden Zehen. Doch es wäre zu lächerlich gewesen, in Strümpfen weiterzulaufen. Außerdem war Bennett so schon mindestens einen Kopf größer als sie. “Ich habe kein Problem”, sagte sie.
“Gehen wir also weiter?”
Sie nickte.
Bennett hakte sie unter, und sie schlenderten den Weg entlang. Lacy konzentrierte sich auf ihre Schritte. Sie hatte nicht die geringste Lust, in dieser Situation zu stolpern oder unbeholfen zu wirken. Ihr Traummann war an ihrer Seite. Es musste ihr gelingen, ihn zu halten. Doch wie?
Sie riskierte aus ihrer Perspektive einen Blick auf sein markantes schönes Gesicht. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie man einen Mann verführte. Sicher, es gab Filme im Fernsehen, und es gab Frauenzeitschriften. Aber damit ließ sich mangelnde Erfahrung nicht ausgleichen. Lacy wünschte, CeeCee oder Janet hätten ihr für diesen Fall gute Ratschläge gegeben.
Ein Windstoß zerrte an ihrem Haarreif.
Sie wollte ihn zurechtschieben, doch erneut kam Wind auf, und der grüne Haarreif flog davon. Er kullerte über den Weg, weitergetrieben von der Windbö.
“Oh, Himmel”, stieß Lacy hervor. “Meine Großmutter hat mir diesen Haarreif geschenkt.” Sie vergaß ihre hohen Absätze, entzog Bennett ihren Arm, froh, einen Moment Distanz zu gewinnen, und rannte ihrem Haarschmuck hinterher.
Der Wind trieb ihn auf die kleine Wiese zwischen Fußweg und Flussböschung. Sekundenlang blieb er an einem Grasbüschel hängen, und trudelte dann weiter Richtung Fluss, ehe Lacy ihn erwischen konnte. Sie
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