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Drei Mal täglich

Drei Mal täglich

Titel: Drei Mal täglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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wahr?”
    “Ja, Ma’am.” Bennett besann sich auf seine gute Erziehung, die er seiner Großmutter zu verdanken hatte.
    Lacy nahm die Hand ihrer Urgroßmutter. “Wie geht es dir?”
    Urgroßmutter Kahonachek presste dramatisch eine Hand an ihre Brust. “Zuerst war es schlimm, aber es geht mir schon besser.”
    “Warum bringen wir dich nicht einfach ins Krankenhaus?”, fragte Lacy.
    “Es gibt dafür keinen Grund. Du bist ja hier. Du und dein junger Mann, ihr könnt mich gesund machen.”
    “Ich empfehle Ihnen, sich professionellen Rat zu holen, Mrs. Kahonachek”, sagte Bennett.
    “Aber Sie sind doch Arzt, nicht wahr? Und Lacy ist Krankenschwester. Das ist ziemlich professionell.”
    “Stimmt, Ma’am, aber wir haben nicht die Ausrüstung, um Sie korrekt zu untersuchen und eine exakte Diagnose zu stellen.”
    Er bemerkte, dass die alte Dame eine gesunde Gesichtsfarbe hatte. Sie atmete gleichmäßig. Ihr Lächeln hatte etwas Verschwörerisches. Bennett begann den Verdacht zu hegen, dass sie vermutlich nur eine Verdauungsstörung gehabt hatte. Seine Großmutter hatte diese Symptome oft übertrieben dargestellt, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Trotzdem durfte man bei einer Herzpatientin nicht leichtfertig sein.
    “Ich hole meinen Arztkoffer aus dem Wagen”, verkündete Bennett. “Dann komme ich wieder und untersuche Sie.”
    “Das wäre wunderbar.” Sie nickte.
    Bennett ging nach draußen. Er war froh, dass Lacys Urgroßmutter offensichtlich nicht ernsthaft erkrankt war.
    “Oh,
Drahy”
, erklärte die Urgroßmutter, nachdem Bennett das Zimmer verlassen hatte. Sie drückte Lacys Hand. “Kein Wunder, dass dich der Blitz getroffen hat. Er sieht ja so gut aus.”
    “Er ist süß, nicht wahr?”
    “Ich wusste genau, wenn er dich zu mir fährt, dann ist er der Richtige. Und er hat dich sogar auf seinen Armen getragen, weil du dir den Fuß verletzt hast.”
    “Mach dir keine Gedanken über meinen Fuß. Erzähl mir lieber genau, was du für Schmerzen hast.”
    Ihre Urgroßmutter verzog das Gesicht. “Wenn ich dir etwas verrate – wirst du mir versprechen, dass du nicht wütend wirst?”
    Lacy musterte ihre Urgroßmutter misstrauisch. “Was hast du angestellt?”
    Ihre Urgroßmutter spähte vorsichtig zur Tür. “Ich habe gar keine Herzschmerzen”, flüsterte sie.
    “Wie bitte?”
    “Pst. Keiner weiß es, außer deiner Großmutter Nony.”
    “Aber wieso hast du uns was vorgemacht?” Lacy legte eine Hand auf ihre Brust. “Du hast mich zu Tode erschreckt.”
    “Das tut mir leid. Die Lüge war notwendig. Du hast mir erzählt, dein gut aussehender junger Mann sei dabei, sich aus deinem Leben zu verabschieden. Das konnte ich doch nicht zulassen, oder?”
    “Deshalb hast du so getan, als hättest du Herzschmerzen?” Lacy stemmte die Hände in die Hüften.
    “Er wird dich nach diesem Erlebnis nicht mehr verlassen. Du bist in seiner Seele,
Drahy
.”
    “Das ist aber gegen meine Prinzipien, Urgroßmama. Das weißt du genau. Wenn Bennett sich nicht von sich aus in mich verliebt, dann darf ich ihn nicht zwingen.”
    “Unsinn. Niemand zwingt ihn zu irgendwas. Wir bringen ihn nur in die richtige Position, damit der Blitz auch ihn trifft.”
    Lacy starrte ihre Urgroßmutter verblüfft an. “Jahrelang hast du mir erzählt, dass man sich nicht irren kann, wenn einen der Blitz getroffen hat. Er sei unfehlbar, hast du immer gesagt.”
    “Stimmt.”
    “Aber dein Plan hört sich an, als sei es diesmal ziemlich danebengegangen. Um ehrlich zu sein, ich habe das Gefühl, an unerwiderter Liebe zu leiden.”
    “Aber nein. Er liebt dich auch. Das kann man an der Art sehen, wie er dich anschaut.”
    “Und warum müssen wir dann Theater spielen?”
    “Theater? Wir spielen nicht Theater. Hier handelt es sich um einen Mann,
Drahy
. Männer sind wunderbar, aber nicht leicht von etwas zu überzeugen, selbst, wenn es gut für sie ist. Sie haben Angst, ihr Junggesellendasein aufzugeben.”
    “Ich verstehe gar nichts.”
    “Sie brauchen ab und zu einen kleinen Stoß in die richtige Richtung.”
    “Aber ganz am Anfang hast du doch gesagt, ich müsse gar nichts tun. Die Liebe würde alle Wege ebnen.”
    “Das wird sie auch.” Ihre Urgroßmutter tätschelte ihre Hand. “Ich habe dem Blitz nur ein bisschen nachgeholfen. Dein Urgroßvater musste auch erst gewonnen werden. Dein junger Mann erinnert mich an ihn.”
    Lacy zog ihre Hand weg und schaute die alte Dame vorwurfsvoll an. “Mit anderen Worten: Mein Urgroßvater

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