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Drei Mal täglich

Drei Mal täglich

Titel: Drei Mal täglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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in diesem Moment wurde ihm klar, dass er ja dann mit Lacy ganz allein auf der Farm sein würde. Abgesehen von Uroma Kahonachek, doch die lag ja im Bett. War es tatsächlich das, was er wollte? Mit Lacy allein sein? Ja, entschied er. Sie brauchten Zeit, um miteinander zu reden und einiges zu klären. Außerdem wollte er herausfinden, ob sie tatsächlich an den Unsinn mit dem Blitz glaubte, der laut ihrer Urgroßmutter Leute traf, die füreinander bestimmt waren. Ohne darüber nachzudenken, tastete er nach den Manschettenknöpfen in seiner Hemdbrusttasche.
    Es klopfte an der Hintertür.
    Lacys Mutter winkte einen hochaufgeschossenen, schlaksigen jungen Mann herein, der auf der Türschwelle stehen geblieben war. “Komm rein, Lester.”
    Der Mann, den Cowboyhut in der Hand, stieß die Glastür auf, betrat die Küche, und ließ die Tür dabei halb offen. “Ich hab gehört, dass Granny Kahonachek krank ist, und wollte mich erkundigen, wie’s ihr geht, ehe ich rüber zur Landwirtschaftsmesse fahre …” Lester bemerkte Lacy und unterbrach sich. “Lacy”, sagte er erfreut. “Du bist ja mal zu Hause.”
    Bennett gefiel der Ausdruck, mit dem Lester Lacy anschaute, überhaupt nicht. Man brauchte kein Psychologe zu sein, um sofort zu erkennen, dass der Typ total verknallt in Lacy war.
    Eifersucht war für Bennett etwas völlig Neues.
    “Hallo, Lester”, rief Lacy freundlich, schaute dem Mann jedoch dabei nicht direkt in die Augen. Offensichtlich erwiderte sie seine Gefühle nicht.
    Bennett spürte ein völlig unpassendes Triumphgefühl. Am liebsten hätte er laut gejubelt. Doch dann fragte er sich, warum? Er hatte keinerlei Rechte auf Lacy Calder. Sie konnte befreundet sein, mit wem sie wollte. Es ging ihn nichts an.
    Die Fliegengittertür schwang in der leichten Morgenbrise hin und her. Lester stand wie angewurzelt da, den Blick auf Lacy geheftet.
    Bennett hätte ihm gern eins auf die Nase gegeben. Schon wieder ein völlig unbekannter Impuls. Aber Spaß hätte es gemacht!
    “Bennett”, meinte Großmutter Nony zu ihm, “probieren Sie doch mal meine Marmelade.” Sie hielt ihm das Konfitürenglas hin.
    Aus dem Augenwinkel sah Bennett etwas zur Hintertür hereinkommen. Mehrere Leute riefen gleichzeitig: “Schafft Frank Sinatra hier raus!”
    Frank Sinatra?
    Bennett runzelte verwirrt die Stirn, als der Ziegenbock auch schon quer durch die Küche schoss, den Frühstückstisch im Visier. Er hielt direkt auf Großmutter Nony zu.
    Lacys Großmutter verlor die Balance. Schwankend fuchtelte sie mit den Armen.
    Das Marmeladenglas flog durch die Luft und landete mit der offenen Seite nach unten auf Bennetts Schoß.

8. KAPITEL
    “Das mit deiner Hose tut mir echt leid”, sagte Lacy. “Und ich entschuldige mich auch dafür, dass unser Wäschetrockner kaputt ist.”
    Bennett sah sie an. Die anderen waren alle zur Landwirtschaftsausstellung gefahren. Nur Urgroßmama war noch im Haus, aber sie schlief. Lacy lehnte auf ihren Krücken und sah zu, wie Bennett seine Jeans und sein weißes Hemd auf die Wäscheleine im Garten hängte.
    Da er zu groß war, um sich von einem der Familienmitglieder eine Hose auszuleihen, trug Bennett zurzeit nichts als seine Boxershorts, einen Bademantel, der Lacys Vater gehörte, und seine Schuhe.
    “Macht nichts”, meinte er und lächelte ihr zu. “Wenn wir von unserem Nickerchen wieder aufwachen, sind meine Jeans trocken.”
    Es war später Vormittag, und die frische Brise war der Frühsommerhitze gewichen. Da Bennett aus Boston stammte, war er solch warme Temperaturen im Frühling nicht gewöhnt.
    “Komm”, forderte Lacy ihn auf. “Ich zeige dir die Gästezimmer in der Scheune. Also erwarte bloß nichts Fürstliches. Dort bringen wir die zusätzlichen Erntehelfer immer unter.”
    “Ach, weißt du, alles, was ich brauche, ist ein Kissen. Früher habe ich meine Nachmittagsschläfchen mit dem Kopf auf Bibliothekstischen gemacht. Was mich hier erwartet, kann nicht schlimmer sein.” Er lachte.
    “Komm mit.” Sie winkte ihm lockend mit einem Finger und humpelte davon. Lacy war mittlerweile ziemlich geschickt im Umgang mit diesen Krücken.
    Bennetts Blick wanderte über Lacys zierliche Gestalt. Er sehnte sich danach, Lacy in die Arme zu nehmen, den Duft ihrer Haut zu genießen, sie nackt zu sehen.
    Plötzlich merkte er, dass er immer noch am selben Fleck stand, und ihr mit offenem Mund nachstarrte. Er brauchte zwei lange Schritte, um sie einzuholen.
    “Hast du was mit diesem Lester?”, fragte er

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