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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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lebendig herauskommen!« fragte Oreander den unsichtbaren Diebesgott und bemühte sich, seiner Stimme einen festen Klang zu geben.
     
    »Nur, wenn es euch gelingt, in das Zentrum vorzudringen!« kam die Stimme Manos höhnisch. „Wenn es euch gelingt, meine Schatzkammer lebendig zu erreichen, ist euch das Leben zugesichert. Doch ihr müsst die Gefahren des Weges überwinden, mit Mut, Kraft oder mit List. Werdet ihr aber von dem, was sich euch entgegenstellt, getötet - nun, euch Menschen ist es ohnehin nicht bestimmt, ewig zu leben.
     
    Was fürchtest du dich denn, Cornich!« wandte sich der unsichtbare Gott der Diebe an den Ängstlichen. »Wenn du hier nicht stirbst, baumelst du doch einige Zeit später am Diebesgalgen. Macht das denn einen Unterschied?«
    »Für uns schon!« mischte sich Oreander ein. »Doch sage uns, großmächtiger Mano, warum wir diesen Weg gehen müssen! «
    »Um mich zu belustigen, ihr Narren!« kam es aus der Düsternis des Ganges. »Mir ist es langweilig, da es in dieser Welt nichts mehr gibt, was mein Begehren reizen könnte. Doch ihr werdet mir einige Zerstreuung bringen. Und ich bin gespannt, ob ihr sterbt oder die Schätze findet.« Er lachte. »Zudem wird es interessant sein, festzustellen, ob die anderen Diebe, die noch unterwegs sind,  nicht vielleicht schneller sind als ihr! Hahahaha...!« Dröhnendes Lachen verklang in der Ferne.
     
    »Nallorge!« fauchte Oreander haßerfüllt. »Er ist also tatsächlich noch im Rennen. Doch wir werden gewinnen. Wir von der Diebeszunft der >Flinken Hand< sind die besten Diebe von Salassar. Vorwärts, Männer. Wir nehmen diesen Gang. Das ist unser Weg ...!«
     
    Wenige Atemzüge später hatte gestaltlose Schwärze Oreander und seine beiden Gefährten eingehüllt. Vorsichtig, die Waffen griffbereit, beschritten sie den gefahrvollen Weg ins Unbekannte...
     
    ***
     
    »Wir sind am Ziel. Gebietet den Schattenrossen, ihren Lauf zu bremsen!« hörte Sina den Zauberer rufen. Vor ihnen wölbte sich ein unscheinbarer Hügel auf, über dem sich grünes Gras in wogenden Schwaden leicht im Winde bewegte. Nirgends war eine Art Eingang zu erkennen. Und doch sollten angeblich hundert Tore ins Innere von Manos Labyrinth führen.
    »Bleib stehen!« flüsterte Sina. Augenblicklich bremste der Schatten unter ihr seinen Lauf. Doch unter ihr bebte es, wie ein richtiger Pferdekörper nach einem gestreckten Galopp noch eine Zeit aufgeregt tänzelt.
    Sina war zwar geübt im Klettern und konnte sich an dünnen Seilen empor hangeln - doch die Kunst des Reitens hatte ihr Prinz Ferrol erst vor kurzer Zeit beigebracht. Auf dem Rücken eines Pferdes fühlte sich Sina stets unwohl, und sie war froh gewesen, das Wesen unter ihr während des rasenden Laufes mit den Gedanken lenken zu können und sonst alle Geschicklichkeit darauf zu verwenden, auf dem Rücken des Schattenrosses zu bleiben: »Bist du ganz sicher, Churasis?« fragte Ferrol mit Zweifel in der Stimme. »Dies kann unmöglich der Platz sein, wo ein Diebesgott seine Schätze hortet!«
     
    »Wenn du etwas verbergen willst, suchst du ein unauffälliges Versteck!« erklärte Churasis. »Glaubst du, klüger zu sein als das Urbild aller Diebe?«
     
    »Wer wird je die Götter verstehen... oder die Zauberer!« seufzte der Prinz und schwang sich vom Rücken des grauschwarzen Gebildes. Mit schnellen Schritten lief er zu Sina, die gewisse Schwierigkeiten beim Absitzen hatte. Kaum hatten sie sich von den Schattenpferden geschwungen, als die Wesen im Nichts verblassten und verschwanden.
     
    »Sie kehrten zurück zu den Pferden, zu denen sie gehörten!« sagte Churasis.
     
    »Nun können diese Tiere wieder Schatten werfen!«
     
    »Und wir müssen zurück laufen!« maulte Ferrol. »Eine ziemlich weite Strecke bis zur Stadt!«
     
    »Ein kleiner Spaziergang hat noch niemandem geschadet!« meldete sich Wulo. Der kleine Schrat war eben erwacht und schob seinen pelzigen Kopf über den Rand von Churasis' Umhängetasche, die üblicherweise sein Zuhause war. Die Hamsterzähne blinkten unternehmungslustig.
     
    »Du hast gut reden! « maulte Ferrol. »Du wirst ja getragen.«
     
    »Ja, weil ich mich für den Moment schone, wo ich euch mit meinen Zauber-künsten aus der Patsche helfen muss!« erklärte der Schrat vergnügt. »Und was das Geschäft angeht - ihr habt mit Milch und Mohrrüben bei mir Kredit. Denn ich glaube, dass ihr meine Hilfe im Übermaß benötigt!«
     
    »Wir wollen uns zu gegebener Zeit an deine Worte erinnern!«

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