Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
die Gesteinsmassen herunter brachen und die donnernd herunter stürzende Decke den Gang, durch den die Drachen in die Kuppelhalle gestürmt waren, für immer verschlossen.
Der Weg der Drachenarmada war zu Ende. Der Ausweg war versperrte.
Für Burai und seine Artgenossen war der Krieg aus. Die waren in dieser Halle gefangen.
Und Sieger waren die Götter des Jhardischtan . . .
***
»Erhebe dich, um zu sterben, du Narr!« hörte Rasako eine grollende Stimme wie aus weiter Entfernung.
Langsam kehrte das Bewusstsein des Drachenlords zurück. Für einen kurzen Augenblick rief er sich die vorangegangenen Dinge noch einmal ins Gedächtnis zurück. Samys Erzählung, der Drachenflug und der Gegenangriff aus dem Jhardischtan.
»Komm, und nimm den Tod von meiner Hand!« erscholl die Stimme wieder. Und sie hatte der Klang einer ehernen Kriegstrompete.
Aufblickend erkannte der Drachenlord eine riesenhafte Gestalt in schwarzer Rüstung. Unter dem geöffneten Visier des von einem wallenden Federbusch verzierten Helmes blickte ein gnadenloses Gesicht mit eiskalt glitzernden Augen. Gepanzerte Fäuste hielten ein schwarzes Schwert, auf dessen Klinge unheilige Zeichen und Symbole eingraviert waren.
»Wer ist es, der zu mir redet?« fragte der Drachenlord und erhob sich. Seine goldschimmernde, bizarr wirkende Rüstung mit dem seltsam geformten Helm bildete einen krassen Gegensatz zu der schmucklosen Wehr des unheimlichen Kämpfers mit dem Schwert.
»Ich bin Cromos, der Gott der Kraft und Stärke!« grollte es aus den schmalen Lippen. »Viel habe ich von dir gehört, Herrscher von Coriella. Nun will ich einmal sehen, ob die Legenden und Gesänge wahr sind. Beweise du mir, dass du wert bist ein Schwert zu führen!«
»Beweise du mir, dass du wert bist, mich herauszufordern!« stieß Rasako zornig hervor. Seine gepanzerte Faust griff den Knauf des Schwertes und zog die sonderbar geformte Waffe langsam aus der Scheide. „Kylonis“, der Wetterschlag, wurde dieses Schwert genannt und die Riesen hatten niemals eine größere Meisterleistung vollbracht, als den Stahl dieser Klinge zu schmieden und zu härten.
Der Gott der Stärke hatte schon manches Lied von diesem Schwert vernommen. Es sollte so leicht zu schwingen sein wie eine Feder. Aber die Schneide war so scharf, dass sie Flaumfedern in einem träge dahin gleitenden Fluss wie ein Nebelstreif zerschnitt. Und auch von den Kräften des Drachenlords hatte Cromos singen und sagen gehört.
Nach der Antwort, die ihm Rasako mit eiskalter Ruhe gegeben hatte, war der Gott der Stärke plötzlich im Zweifel, ob es von ihm eine gute Idee gewesen war, den Drachenlord zu einem Zweikampf auf Leben und Tod zu fordern.
Denn der Tanz der Schwerter wird oft nicht nur von Kraft, sondern auch von der Geschicklichkeit und Wendigkeit eines Kämpfers bestimmt. Und mit der fast schlangenhaften Elastizität, mit der sich der Drachenlord trotz der klirrenden Rüstung bewegte, hatte Cromos nicht gerechnet.
Cromos erkannte, dass seine Chance für einen Sieg im schnellen Angriff lag.
Ohne eine weitere Vorwarnung riss er sein schwarzes Schwert empor, sprang den Gegner mit einem wahren Tigersprung an und ließ die Waffe mit unheimlicher Kraft in Richtung auf dem Helm Rasakos niedersausen.
Ein Klirren, als sich die zum Angriff herab geschlagenen und zur Abwehr erhobenen Klingen in der Luft trafen, Ein Kreischen, als die Schärfen der Schneiden im Rückschwung gegeneinander schabten.
Jeder sterbliche Kämpfer wäre von diesem Hieb mit zersplitterter Waffe und zerschrotetem Helm tot zu Boden gesunken.
Doch Rasako war kein Mensch.
Er war das von den Göttern selbst erschaffene Bindeglied zwischen Mensch und Drache. Er war aus dem Nichts heraus entstanden, als sich der vorhergehende Drachenlord zum Sterben niedergelegte. Denn aus dem letzten Hauch eines Drachenlords entsteht sein Nachfolger. Und er ist sofort im Vollbesitz seiner Stärke und aller Weisheit, die er benötigt, die Bürde des schweren Amtes zu tragen.
Dennoch ist ein Drachenlord nicht unsterblich. Wird er gewaltsam getötet, dann entsteht kein Nachfolger, und das Volk der Drachen ist ohne Führung, wenn die Fackel des Krieges empor flammt.
Geschickt parierte Rasako einen weiteren Hieb des Cromos. Grellrote Funken sprühten auf, als die Klingen der beiden Schwerter sich in der Luft trafen, und erhellten das Dunkel für
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