Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
einen kurzen Augenblick wie die Explosion einer kleinen Sonne.
Der Gott der Stärke stieß einen wilden Schrei aus, als er erkannte, dass die Klinge seines schwarzen Schwertes die Waffe des Gegners nicht wie ein dürres Holzstock zerbrechen ließ.
Doch einen Herzschlag später musste Cromos seine ganze Konzentration aufbringen, um einem wahren Hagelwetter an Schlägen zu begegnen.
Wie es das Gesetz der Drachen befiehlt, hatte Rasako den Kampf nicht begonnen. Cromos hatte den ersten Schlag getan. Und auch den zweiten Hieb hatte Rasako nur pariert, ohne von sich aus zum Gegenangriff über zu gehen.
Nach dem Gesetz der Drachen muss man dem Gegner erst die eigene Stärke und Überlegenheit demonstrieren, bevor man das Risiko eingeht, sie im Kampf zu verletzen oder gar zu töten.
Denn nach ihren uralten Gesetzen stellt das Leben für die Drachen, nicht nur das eigene und nicht nur das des eigenen Volkes, etwas dar, was sich nicht ersetzen oder erneuern lässt, wenn es erst einmal genommen ist. Deshalb nimmt man zwei Schläge ungestraft hin. Doch erfolgt der Dritte, dann hat man das Recht, sich zu verteidigen und die Pflicht, das eigene Leben zu wahren. Auch auf die Gefahr hin, dass der närrische Herausforderer seins dabei verliert.
Zwei Schläge hatte der Drachenlord hingenommen. Doch kaum hatte „Kylonis“, der Wetterschlag, den dritten hieb abgewehrt, schien das Lebewesen in der goldenen Rüstung zu explodieren.
Cromos stieß einen erstaunten Ruf aus, als es ihm gerade noch gelang, eine ganze Serie präzise geführter Hiebe mit seinem schwarzen Schwert aufzufangen.
Einmal herausgefordert und gezwungen, sein Leben zu verteidigen, kämpfte der Drachenlord kompromisslos wie ein Bär, den die Jäger in die Enge treiben. Das Schwert mit beiden Händen ergriffen, drosch Rasako auf seinen Gegner ein. Cromos sah die Klinge des Schwertes wie den Kopf einer angreifenden Schlange auf- und abhuschen.
Nun geriet Cromos in Zorn. Noch einige Paraden des „Wetterschlages“, dann ging er seinerseits zum Angriff über. Doch die Art, wie der Gott der Stärke den Schwertkampf führte, war alles andere als fair und ritterlich.
Es gelang Rasako gerade noch, einen Hieb zu parieren, der auf seine Füße gezielt war. Doch aus der Drehung heraus stieß Rasako die Klinge empor und die Spitze stieße der Waffe stieß in Richtung auf die Brust des Gegners. Es war ein reiner Reflex, dass Cromos mit seiner gepanzerten linken Faust die flache Seite der Klinge traf, als er die seinem Herzen entgegen gestoßene Klinge beiseite schlug.
»Nun, bin ich deiner würdig, Herr der Kraft?« hörte es Cromos höhnisch aus dem Helmgatter des Goldgerüsteten hervor klingen.
»Deine Waffe! Warum zerbricht sie nicht?« krächzte Cromos. »Nie gab es eine Klinge, die Nachtfalter, meinem eigenen Schwert, widerstehen konnte!
»Vielleicht waren es die gleichen Meister, die dein Schwert und meine Klinge schufen!« dröhnte Rasakos Stimme unter dem Helm. »Ghoroc, der König der Riesen, schmolz und schmiedete selbst den Stahl. Und während Augerich, der König der Zwerge, in der Tiefe des Gebirges geheime Zeichen in die Klinge ritzte, sang Valderian, der Hochkönig der Elfen, ein wundersames Lied darüber, das diese Waffe zu dem machte, was sie heute ist.
Kylonis, den Wetterschlag, nannten Augerich und Valderian dieses Schwert, dass ich nun an dir erprobe!«
»Auch mein Schwert, der Nachtfalter, wurde von ihnen geschaffen! « grollte der Gott der Stärke. »Doch war es Cynor, der Beherrscher der Trolle, und nicht der König des Lichtvolkes, der einen finsteren Zauber darüber sprach! «
»So entscheidet nicht die Macht der Waffe, sondern Kraft und Geschicklichkeit über den Sieger!« rief Rasako. »Lass sehen, wer das ist!«
Im selben Moment riss der Drachenlord das Schwert, auf das er sich einen Moment gestützt hatte, steil nach oben. Cromos konnte sich gerade noch zurückwerfen und so der heran sirrenden Schwertspitze entgehen, die ihm sonst von unten herauf den Brustpanzer aufgeschlitzt hätte. Der Drachenlord fing die Waffe im Aufwärtsflug ab und schwang sie gegen den Kopf des Gegners, um die ungeschützte Stelle zwischen Panzerhemd und Helm zu treffen und mit der Schwertspitze den Kehlkopf zu durchtrennen. Doch Cromos war, als er ausweichen wollte, nach hinten gestürzt und ging mit klirrender Rüstung zu Boden.
Mit einem Sprung. den niemand dem Gerüsteten zugetraut hätte, war Rasako über ihm. Cromos wurde von der goldfarbenen Rüstung
Weitere Kostenlose Bücher