Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
»Zurück. Wir müssen zurück. Diese Höhle hat nur einen Eingang! «
Doch in diesem Moment schlug die Stunde des Jhardischtan.
Die hintersten Drachen spürten, dass man ihnen auf den Fersen war. Zurückblickend erkannten sie die Feuerwesen Fulcors, die ihre glühenden Peitschen schwangen und sie mit brutalen Schlägen vorwärts trieben.
Die heiseren Schreie der Feuerwesen wurden übergellt von schrillem Schmerzens-Kreischen, das die von den Feuerpeitschen getroffenen Drachen ausstießen. Als Burai sich umwandte, fand er den Gang hinter sich mit Drachen verstopft, die in panischer Angst nach vorn drängten.
Obwohl er seine Stimme aufbrüllen ließ und seine ganze Autorität als Kampfdrache Rasakos ausspielte, gelang es Burai nicht, Ordnung zu schaffen. In immer neuen Wellen drängten die Drachen hinein in den gewaltigen Saal, in dem notfalls tausend Drachen Platz gefunden hätten.
Die Wände waren roher Fels, in den die Konturen von Schreckensgestalten gemeißelt waren, die sich nur das kranke Gehirn eines Geistesgestörten vorzustellen vermag. Die Decke des Saales lag so hoch, dass selbst das scharfe Auge eins Drachen das Ende nicht erspähen konnte.
Die Kuppel des Wahnsinns.
Die Drachen waren genau dort, wo sie der tückische Plan des Wokat hin haben wollte.
Und dann sah Burai hinter den Drachen die Feuerkreaturen Fulcors mit den erhobenen Peitschen. Brüllend vor Wut wollte er sich auf die Flammenwesen stürzen. Das Feuer der Wut lohte aus dem Rachen des Kampfdrachen.
Doch mit welchem Feuer will man Kreaturen bekämpfen, deren Element und Körpersubstanz das Feuer ist?
Burai trompetete entsetzt, als er erkannte, das Fulcors Feuerwesen die flammende Lohe seines ausgespieenen Drachenfeuers in sich aufnahmen wie der Boden den Regen nach langer Trockenheit.
Größer wurden sie dadurch. Größer, stärker und mächtiger.
Peitschen aus lebendigem Feuer wurden gegen Burai geschwungen und ihre Lohe verzischte auf seiner Schuppenhaut. Der Drache heulte auf, als er den Schmerz der Treffer verspürte. Doch in seiner Raserei stürmte er weiter voran.
Flammenschwerter wurden gezogen und Speere mit lodernden Spitzen streckten sich dem Drachen entgegen. Die Flammenwesen erkannten, dass sie diesen Drachen töten mussten, um nicht überrannt zu werden.
Denn ihre Körperstruktur war reines Feuer. Und Feuer kann man austreten.
Vor allem dann, wenn die anderen Drachen hinter dem Anführer her stürmen.
Ein toter Drache aber ist für den Jhardischtan nutzlos.
Und wenn die Drachen ihrem Anführer folgten, würde es viele tote Drachen geben.
Für den Jhardischtan ein unersetzlicher Verlust.
Nicht an Leben. Den Leben bedeutete den unteren Göttern nicht viel.
Doch als Arbeitskräfte ließen sich die Drachen für das, was zu tun war, nicht ersetzen.
Fulcors Plan war zum Scheitern verurteilt. Doch jetzt war die Stunde des Zardoz gekommen.
Bevor die Feuerwesen ihre Flammenspeere schleudern konnten, schoss ein gigantischer Windstoß durch den Gang. Übergangslos verloschen Fulcors Geschöpfe.
In titanischer Majestät zeigte der Herr des Sturmwindes seine Macht.
Doch die Kraft des Gottes brauste nicht zur Befreiung der Drachen heran.
Unheimliche Kräfte unsichtbarer Gewalten zerrten und rissen an dem Gestein das die Decke des Ganges bildete. Der Wind, die Macht des Zardoz, verging sich in den Rissen im Gestein und zerrte am den Brocken wie ein Hund an der Flanke des gestellten Bären. Und Sulphor, der Gebieter über Vulkane und Erdbeben, erschütterte das Gefüge der Berge über diesem Teil des Jhardischtan. Neue, tiefere Risse entstanden, in die das Element des Zardoz eindringen konnte, um das Werk zu tun, zu dem es der hohe Gebieter ausgesandt hatte.
Ein Grollen ging durch die Felsen. Kleine Steinchen bis zur Größe von faustgroßen Brocken rieselten auf Burai nieder. Aufschauend erkannte der mächtige Drache, wie die ganze Decke über ihm ins Schwanken geriet.
Kreischend wich er zurück in den Kuppelsaal, wo sich die Drachen verängstigt wie Pferde beim Gewitter zusammendrängten.
Keinen Herzschlag zu früh. Denn in diesem Augenblick hatten die Sturmwinde des Zardoz das durch Sulphors Macht mürbe gewordene Gestein über dem Ganz zerrissen.
Erst ein wahrer Platzregen kleiner Steine. Dann fielen kopfgrosse Brocken zu Boden und rollten durch den Gang. Schließlich zerriss das ganze Gefüge. An der Oberwelt versank ein ganzes Gebirgsdorf in einer sich jählings auftuenden Felsenschlucht, als in der Tiefe
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