Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Normalerweise bist du es doch, der zum Schwerte greift und wie ein eisernes Bollwerk zwischen den Drachen und den Menschen steht. Obwohl du nur einen Teil unserer Art in dir trägst, scheinen dir die Drachen immer höher als die Menschen zu stehen!«
»Und das tun sie auch, bei Dhasors Sternenkranz!« rief der Drachenlord. »Darum habe ich dich rufen lassen. Wenn ich dahingehe, werden sich die Drachen im Kampf selbst vernichten. Einem Kampf, in den sie von den Göttern und Menschen hineingehetzt werden. Du, mein kleiner Freund, musst verhindern, dass es so weit kommt. Du musst mir helfen, dass ich nicht zu sterben brauche!«
Samy breitete die Flügel aus und senkte den Kopf, während sich Rasako von seinem Thron erhob. Der Hochsitz war in der Form eines mächtigen Drachen geschaffen, dessen schlangengleicher Schädel mit geöffnetem Rachen zum Angriff herab zustoßen schien und dessen mächtiges Flügelpaar wie ein gigantischer Schleier ausgebreitet war.
»Ich verstehe, dass die Sorge um dein Leben nicht der Furcht vor dem Tode entspringt, sondern die Sorge um das Wohlergehen der Drachen ist!« sagte Samy und betrachtete den Drachenlord, der mit klirrender Rüstung langsam auf ihn zukam. »Doch ich hätte dir auch Hilfe gegeben, ohne dabei für unser Volk zu kämpfen.« Und er fügte treuherzig hinzu: »Ich habe dich doch sehr gern, Rasako!«
»Ich wusste es, dass ich auf dich zählen kann, Samy!« klang es unter dem Helm des Drachenlords hervor. »Doch ich kann dir weder raten noch empfehlen, was du tun sollst - weil ich es selbst nicht weiß.
Alles ist verloren, wenn die Schicksalsbringerin nicht bis zum rechten Zeitpunkt in Coriella ist!«
»Der rechte Zeitpunkt - wann ist das?« fragte Samy verunsichert.
»Das weiß ich nicht. Ich fühle es nur!« erklärte der Drachenlord langsam. »Doch das Gefühl lässt sich in Zeit nicht ausdrücken!«
»Und woran erkenne ich die Schicksalsbringerin?« fragte der kleine Drache.
»Auch das kann ich dir nicht sagen!« Rasakos Stimme wurde immer trauriger. »Man erkennt sie an dem Gefühl, das einen überkommt, wenn man ihr gegenübersteht - oder man erkennt sie überhaupt nicht.
Auch das Wesen, sei es ein Gott, ein Drache oder Mensch, das in innerer Berufung die Schicksalsbringerin wurde, sie wird ihre Sendung nicht sofort erkennen. Doch es wird sie hierher treiben nach Coriella. Träume, die sie nicht beschreiben oder erklären kann, weisen ihr den Weg!«
»Dann ist es doch ganz einfach!« sagte Samy nach einer Weile des Überlegens. »Wenn das alles vorherbestimmt ist, dann wird sie auch richtig ankommen. Warum die ganze Aufregung. Wir brauchen nur zu warten, bis es ans Tor klopft und die Schicksalsbringerin Eilass begehrt!«
»Starke Kräfte werden zu verhindern suchen, dass sie hier eintrifft!« sagte Rasako langsam. »Hast du die Götter des Jhardischtan vergessen? Wir haben gegen sie gekämpft, und sie haben erkannt, dass die Drachen ihnen nicht zu Willen sind, solange ein Drachenvater in Eintracht mit einem Drachenlord über sie gebietet. Daher werden die Wesen aus den Höhlen von Cabachas mit allen Mitteln versuchen, der Schicksalsbringerin den Weg nach Coriella zu versperren.«
»Wenn sie das tun, dann bekommen sie es mit mir zu tun!« versprach Samy grimmig und richtete seine kleine Drachengestalt zu voller Größe empor. Am veränderten Leuchten durch die Sehschlitze des Helmes war zu erkennen, dass der Drachenlord erheitert wirkte.
»Du willst dich ihnen entgegenstellen?« fragte er dann.
»So viele sind's ja nicht!« krähte Samy mutig. »Immerhin bin ich ein richtiger Drache. Und das werde ich denen zeigen!«
»Du hast Mut, Samy, das weiß ich!« sagte der Drachenlord. »Geh darum hin und fliege über die Welt. Suche sie, die Schicksalsbringerin und hole sie herbei. Wenn der Geist der Drachenpriesterin Eglyseya die Grenzen von Coriella überschreitet, dann besteht die Möglichkeit für mich, die Wende der Zeit zu überstehen!«
»Was soll denn das nun schon wieder heißen?« fragte Samy. »Erst sagst du, dass sie nur zu kommen braucht und dann ist alles in Ordnung. Und nun . . .!«
»Ich sagte doch, dass das Wesen, das die Drachenpriesterin in sich birgt, nur in seinem Unterbewusstsein seine Mission als Priesterin kennt und weiß, was zu tun ist!« sagte Rasako.
„Also eine Art neues Leben, das nur durch den Tod entsteht.“ überlegte Samy.“ »So was wie der Zauber des Phönix, der neues Leben aus dem Tod in den Flammen entstehen
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