Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
bin ich am ganzen Körper. Doch... doch... das bin ich!« lamentierte er. »Alles tut mir weh. Jeder Knochen im einzelnen und meine Sitzfläche im besonderen!«
»Du benötigst kühle Umschläge!« sagte Wulo sachlich. »Die helfen dir bestimmt ganz schnell!«
»Das ist wahr!« nickte Churasis. »Kühle Umschläge könnte ich gut gebrauchen. Am ganzen Körper müsste ich welche haben!«
»Kein Problem!« meinte der Schrat und verschwand blitzschnell in der Tasche. Im nächsten Augenblick verlor das Meer seine feste Substanz.
Churasis sank ins Wasser. Wasserblasen stiegen blubbernd nach oben.
Dann schien das Wasser zu kochen, als sich Churasis mit rudernden Armbewegungen nach oben arbeitete. Er wollte in eine Schimpfkanonade ausbrechen, wie sie eine ganze Abteilung Lastenträger von Salassar nur im Verlauf eines arbeit¬reichen Lebens ausstoßen können. Doch schon nach dem zweiten Wort brachte er keinen Ton mehr hervor. Er hatte in Sharas Augen gesehen, die ihn empört an funkelten.
»So etwas Hässliches sagt man nicht!« belehrte ihn das kleine Mädchen. »Was ihr Erwachsenen uns Kindern verbietet, das solltet ihr erst mal selbst sein lassen!«
»Außerdem sollten wir unsere ganze Kraft darauf verwenden, jetzt zu schwimmen!« unterbrach sie Sina. »Denn die Insel der drei Tempel ist weiter entfernt, als unsere Kräfte reichen. Wenn kein Wunder geschieht, wird der Spiegel der Chrysalischen See unser Leichentuch...!«
Die Insel der drei Tempel
»Der Tag naht heran!« sagte der Drachenlord mit düsterer Stimme. Er stand auf der Zinne von Coriella und der Nachtwind bauschte seinen weiten Mantel während er seinen Blick nach Süden wandern ließ. »Ich spüre es, dass die Schicksalsbringerin auf dem Wege ist. Doch sie muss genau auf den Tag und die Stunde erscheinen, wenn der Zauber wirken soll. Sonst vergeht der letzte Drachenlord, in das ewige Unvergängliche.
Aber wenn die Schicksalsbringerin erscheint, dann wird der Zauber des Galadajar wirksam. Leben, das durch den Tod geboren wird. Wie sich der Vogel Phönix in die Flammen stürzt, um aus der Asche neu und verjüngt zu erstehen. Doch der Drachenlord muss im Glanz des Lichts von Galadajar eintauchen, um sich für ein anderes Leben neu zu erheben. Ein Glanz, der in den Augen eines Wesens liegt, das vom Anbeginn der Zeit für diese Aufgabe ausersehen ist.
Ihr Straßen - weist ihr den Weg nach Coriella. Ihr Winde - weht sie herbei. Ihr Wasser - tragt sie heran. Eglyseya, die Drachenpriesterin...!«
* * *
Eine unendliche Wüste aus grau wogendem Wasser, dehnte sich vor den Schwimmern aus. Wasser, in deren Tiefen der Tod wohnt. Kein Streifen zeigte sich am Horizont, der auf Land hindeutete.
Sina, Ferrol und Churasis zählten nicht die Zeit, die sie schon in gleichmäßigen Zügen nordwärts geschwommen waren. Sie mobilisierten die letzten Kraftreserven in ihrem Körper.
Shara hatte sich flach aufs Wasser gelegt, ihre kleine Hand in Ferrols Gürtel verkrallt und ließ sich von ihm mitziehen. In ihrem kleinen blassen Gesicht lag Todesangst. Die sonst wie zwei Sterne leuchtenden Augen waren jetzt stumpf, und das nasse Haar hing verklebt über ihre Schultern.
Jeder von ihnen wusste, dass ihre Kräfte bald verbraucht waren. Sie würden hinab sinken in die grundlose Tiefe der Chrysalischen See. Dann war die Stunde des >Schattens< gekommen.
Wulo, der Schrat, war auf den Rücken des Zauberers geklettert und hielt verzweifelt Ausschau nach vorn.
»Die Götter sind gegen uns!« piepste seine Stimme. »Jedesmal, wenn ich einen Zauber versuche, werde ich zurückgeschmettert. Kräfte stehen gegen uns, gegen die Churasis und ich auch zusammen keine Macht haben!«
»Aber wer von den Göttern kann unseren Tod wollen?« fragte Shara matt.
»Es ist Oceana, die grässliche Herrin des Meeres!« gab Wulo leise zurück. »Ich spüre sie ganz deutlich. Sie weiß genau, dass wir ihrem tödlichen Griff nicht entkommen können. Auf dem Grunde der See rüsten sich ihre abscheulichen Kreaturen bereits zum grässlichen Mahl des Entsetzens!«
»Ich habe Angst... so fürchterlich große Angst!« wimmerte Shara. »Und ich muss doch unbedingt nach Coriella... sonst passiert was ganz Entsetzliches...!«
»Das Wort! Sie hat wieder das Wort >Coriella< gesagt!« rief Baran und wies auf seinen Sternstein, in dem er die Schiffbrüchigen und ihren Kampf gegen die Meeresflut wie in einem Wahrsage-Kristall sah. »Wir müssen ihnen helfen!«
»Ich werde
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