Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Tagen. Und denn rüstet euch, noch viele meines Volkes zu empfangen. Denn ich habe die Drachen gerufen aus allen Richtungen der Winde. Und ich spüre, dass sie bereits herbei eilen und heran schweben. Gehorsam folgen sie meinem Ruf.!"
„Heil dir, Dhaytor! Heil dem Ersten des Drachen-Volkes! Heil dir, Dhaytor eck Akaro, Vater aller Drachen!" Die Rufe der Männer auf den Zinnen klangen wie Jubelchöre hinauf. „Sei willkommen in der Heimat. Sei dreimal willkommen auf Coriella, der hochgetürmten Burg. Du, erhabener Erster, und alle vom Volk der Drachen!"
„Ich habe die Drachen mit meinem Herzen gerufen. Und in ihrem Herzen haben sie meinen Ruf vernommen." dröhnte die Stimme Dhaytors. „Nun werden sie kommen! Alle!
Seit unzähligen Sonnenumläufen wird das ganze Volk der Drachen wieder einmal auf Coriella versammelt sein. Auch wenn uns die rastlose Stimme in unserem Inneren treibt, unermüdlich über die Welt zu segeln. Hier dieses Schloss ist unsere Heimat. Hier ist die Stätte unserer Ruhe. In der großen Halle von Coriella, der Hochgetürmten, versammeln wir uns, um Rat zu halten und Tat zu beschließen.
Also rüstet euch, ihr Diener der Drachenburg, das Volk der Drachen zu empfangen!"
***
Da erscholl der feierliche Ton eines mächtigen Horns, das in den Tagen der alten Völker aus dem Stoßzahn eines gewaltigen Elefanten gefertigt wurde. Helltönende Fanfaren schmetterten von den Zinnen und bildeten eine Harmonie mit dem Klang des urtümlichen Instruments aus Elfenbein. Auf dem höchsten Turm der Burg stieg ein blutrotes Banner empor, das einen goldenen, feuerspeienden Drachen mit weit ausgebreiteten Schwingen im Flug vor einer dunklen Sonne zeigte.
Von seiner Höhe herab erkannte Dhaytor, dass sich im inneren Hof des Drachenschlosses einge Menschen daran machten, Pferde aus den Stallungen herauszuziehen. Mit Ketten wurden die starkknochigen Kaltblüter vor zwei Türflügel gespannt, die fast die Höhe des ganzen Gebäudes hatten.
Es war das Tor, hinter dem sich der überdimensionale Thronsaal der Drachen öffnete. Diese gigantische Halle war einst geschlossen worden, als Dhaytor in Richtung Süden davonflog und der Regenbogen-Drache kein Wort sagte, wann er seine Reise beenden würde.
Wohl waren im Verlauf der vergangenen Jahre sehr oft Drachen nach Coriella gekommen, um im Drachenschloss einige Zeit Ruhe und Frieden zu finden. Doch keiner von ihnen besaß das gigantische Ausmaß von Dhaytor, der nicht nur vom Alter, sondern vor allem von seiner Größe her jedes Maß sprengte.
Während ein gewöhnlicher, ausgewachsener Drache die Höhe von drei erwachsenen Männern hatte, glich der Rumpf Dhaytors einem zweistöckigen Wohnhaus, wie sie in den Städten von Decumania errichtet werden. Der Schädel saß auf einem langen, schlangengleichen Hals, der auf der dem Rücken zugekehrten Seite mit spitzen Zacken besetzt war. Die Flügel übertrafen selbst die Großsegel der Handelsschiffe, die das äußere, weltumspannende Meer befahren und waren vorn am mittleren Gelenk mit dornenartigen Krallen bewehrt.
Die im Verhältnis zur sonstigen Größe etwas zu kurz geratenen Beine hatten vorn säbelartige Klauen, denen auch die stärkste Panzerrüstung von Cabachas keinen Widerstand leisten konnte. Der massige und doch geschmeidig wirkende Körper des Drachen war mit einem lederartigen Schuppenpanzer bedeckt, der in allen Farben des Regenbogens schimmerte.
Bereits in den einzelnen Schuppen flossen alle Farben dieses Spektrums ineinander über. Kein Schwert, kein Speer oder sonst eine Waffe, die von sterblichen Wesen geschaffen wurde, kann diese lebendige Rüstung eines Drachen durchdringen. Aber der Rachen des Drachen war von einer Größe, dass er einen ausgewachsenen Mann verschlingen konnte und mit zwei Reihen dolchspitzer Zähne in der Länge eines Kurzschwertes bestückt.
Das Tor, das nun geöffnet wurde, hatte man einst eigens für die gewaltige Größe des Drachenvaters geschaffen. Ein kleiner Wald musste all sein Holz hergeben, um die gewaltigen Türflügel zu zimmern. Inzwischen waren fingerdicke Ketten in besondere Vorrichtungen an den äußeren Seiten des Portals eingeklinkt. Kräftige Männerfäuste zerrten jetzt die kaltblütigen, schweren Rosse voran, weil sich die Tore nur durch die Kraft von mindestens acht kräftigen Pferden öffnen ließen.
Von seiner Höhe herab vernahm der über den höchsten Türmen der Burg kreisende
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