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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Drachenvater die anfeuernden Rufe der Männer und sah, wie sich die massigen Pferde ins Geschirr legten. Und er sah auch, wie die eisenbeschlagenen Hufe auf dem Pflaster Funken schlugen und sprühen ließen, als sich die massigen Tiere mit voller Kraft ins Geschirr legten. Immer wieder wurden die kaltblütigen Pferde angetrieben. Von den wilden Rufen der Männer angefeuert, warfen sie sich in die Ketten, die mit den Türflügeln verbunden waren. Doch auf dem Pflaster glitten die Hufe aus. Mehr als einmal ging eins der Tiere zu Boden und riss das ein oder andere im Geschirr verbundene Pferd mit sich. Schweiß trat aus dem Fell der Tiere und Schaumflocken wehten um das Maul, dessen Zähne auf den Gebiss-Stangen mahlte. Aber jeder Ruck öffnete das mächtige Tor eine Elle weiter.
     
    Interessiert betrachtete  Dhaytor von oben herab die Bemühungen von Mensch und Tier. Doch ihm war klar, dass es trotz der äußersten Anstrengung  der Pferde noch bis zum Untergang von Solmanis Tagesstern dauern konnte, bis das Werk geschehen war. Deshalb gebot er den Männern, die ihre Pferde im Kopfgeschirr vorwärts rissen, mit einem mächtigen Fauchen Einhalt.
     
    „Müht euch nicht weiter! Geht weg und verlasst den mit den Pferden den Hof!" hörten die Menschen auf der Burg die Stimme des Drachenvaters dröhnen. „Ich selbst werde diese Tür öffnen. Gebt mir Raum, damit niemand verletzt wird, wenn ich jetzt lande!"
     
    Die Knechte im Hof brauchten keine zweite Aufforderung. So schnell es ging ketteten sie die Pferde von den Türflügeln und zogen die dampfenden und vor Anstrengung keuchenden Tiere in die Stallungen zurück. Sofort eilten die Stallburschen mit Decken herbei, um die schweissglänzenden Körper der Pferde trocken zu reiben.
     
    Einen unartikulierten, hohlen Schrei ausstoßend schwebte Dhaytor, der Drachenvater, in all seiner Majestät in den Innenhof der Drachenburg herab. Doch als er seine mächtigen, klauenbewehrten Füße ausstreckte, um das Pflaster des Bodens zu berühren, spürte er etwas Lebendiges unter sich. Geistesgegenwärtig machte Dhaytor ein Schlag mit den Flügeln, der ihn wieder zehn Klafter empor trug, wobei er den mächtigen Schweif, der sonst seinen Flug steuerte, einziehen mußte, um nicht die Fassade des gegenüberliegenden Gebäudes zu zerstören.
     
    Noch ein weiterer Flügelschlag und der Drachenvater schwebte wieder über den Türmen der Burg. Interessiert ringelte er den schlangenartigen Hals nach unten und äugte in den Hof, welcher Narr ihm da bei der Landung in die Quere gekommen war.
     
    Verblüfft besah er sich das seltsame Geschöpf, das ohne Vorwarnung aus dem schmalen Spalt der Toröffnung des Thronsaals gekommen war. Ein Drache. Das war ganz gewiss. Aber so klein, wie ein Kind des Menschengeschlechts.  Der Drachenvater stieß einen erstaunten Ruf aus. Von einen Artgenossen dieser Größenordnung hatte er bisher noch nie reden gehört.
     
    Das, was da unten im weiträumigen Hof von Coriella neugierig zu ihm herauf blickte, war unverkennbar ein Wesen vom Drachenvolk. Aber es sah nicht danach aus, als sei es gerade erst aus dem Ei geschlüpft. Denn frisch geschlüpfte Drachen haben einen fast durchsichtigen, transparenten Körper, durch dessen dünne, empfindliche Oberschicht man bis in die inneren Organe sehen kann. Dieses Drachenwesen hatte jedoch bereits die voll ausgebildete, schützende Schuppenhaut.
     
    Noch nie hatte Dhaytor von einem Drachen gehört, den das Schicksal dazu bestimmt hatte, so klein zubleiben. Denn Drachen haben schon nach wenigen Tagen die Größe eines erwachsenen Mannes. Dieses Drachengeschöpf maß jedoch höchstens vier Ellen und war damit gerade so groß wie ein halbwüchsiger Knabe des Menschengeschlechtes. Dazu hatte sein Antlitz mit den grimmigen Zügen eines echten Drachen sehr wenig gemeinsam. Die Konturen erinnerten an ein Seepferdchen und in ihnen spiegelten sich Gutmütigkeit und kindliche Verspieltheit.
     
    „Wenn ich nicht von innen kräftig geschoben hätte, dann hätten diese Pferde-Jockels das Tor niemals so weit aufbekommen." hörte der Drachenvater eine helle Stimme von unten.
     
    "Ich bin sicher, dass es nur deine Kraft war, die das Tor geöffnet hat!" gab Dhaytor von oben herab zurück und lächelte, soweit einem Drachen das Lächeln gegeben ist.
     
    „Fein, dass du das anerkennst!" sagte der kleine Drachen zu seinen Füßen. "Übrigens, meine Freunde hier nennen mich  Samy."
     
    „Ach was?!" entfuhr es dem Drachenvater

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