Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
eingesehen hatte, dass sie ihre Fesseln nicht zerreißen konnte, lag sie in gespannter Erwartung zu dem, was mit ihr geschehen würde.
„Das hätte diesen Weibern so gefallen, dich vorzubereiten, meine kleine Schönheit." säuselte es über die Lippen des Oberherrn, während er aus einem goldenen, mit Juwelen besetzen Pokal dunkelroten Wein schlürfte. Aus einer Falte seines Gewandes brachte er ein kleines Fläschchen hervor, das er geschickt entkorkte.
Betörender Duft entströmte dem kleinen Gefäß, wie ihn Sina noch niemals zuvor gerochen hatte. Pholymates leckte sich die Lippen, als er einige Tropfen des kostbaren, duftenden Öls zwischen ihre Brüste träufelte und dann begann, die wohlriechende Essenz vorsichtig mit den Fingerkuppen in die zuckende Haut einzu massieren.
Sina spürte, wie durch dieses Streicheln Gefühle und Empfindungen in ihr geweckt wurden, die vorher nicht da gewesen waren. Sie stöhnte leise, als die schwammigen Finger des Oberherren über die Spitzen ihrer kleinen Brüste glitten und diese sofort fest und hart wie Haselnüsse wurden.
„Aufhören. Bitte...aufhören...nicht...!" bebte es von ihren Lippen, während ihr junger Körper durch die nie gespürte erotische Massage wie in Fieberschauern geschüttelt wurde. Doch Pholymates war erfahren im Umgang mit Frauen und wusste sehr genau, wie man sie berühren und streicheln musste, um jede Faser der Lust in ihrem Körper zu wecken.
Immer wieder wurde Öl auf Sinas zuckende Haut geträufelt und Pholymates verstand es, die empfindsamen Stellen am Körper des Mädchens mit besonderer Sorgfalt zu behandeln. Sina ertappte sich dabei, dass sie anfing an, diese Berührungen sogar zu genießen. Wenn es nur nicht gerade dieser dicke Kerl mit der Glatze und dem seltsamen Ziegenbart gewesen wäre, sondern wenn einer der braungebrannten, schlanken Jungen aus der Hafengegend seinen Platz eingenommen hätte.
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Das Mädchen schloss die Augen und versuchte sich vorzustellen, dass nicht der Oberherr, sondern einer der durchtrainierten Jünglinge aus den Gymnasien in der Oberstadt sie auf diese Art liebkoste. Sie spürte, wie die streichelnden Finger über die Innenseiten ihrer Oberschenkel glitten und keuchte bei der Berührung, als die Finger des Pholymates über ihre empfindlichste Stelle streichelten.
Doch dann zerriss der Zauberschleier, den Sina mit ihrer Phantasie und den geschlossenen Augen um ihre Situation webte. Dafür erlebte Sina nun die fürchterlichsten Minuten ihres bisherigen Lebens. Denn der Oberherr war mit seiner Beherrschung am Ende angelangt und nahm sich, was ihm nicht entkommen konnte.
Sina stöhnte und wimmerte, als Pholymates sie mit der Wildheit eines angreifenden Bullen vom Mädchen zur Frau machte.
„Nein!" hörten die Wächter auf dem Henkerskarren Sina keuchen. „Nein, geht weg, ihr Erinnerungen." Die Männer wußten zwar nicht, an was ihre Gefangene gerade gedacht hatte. Doch der Ausdruck des Mädchens hatte sich gewandelt. Sinas vorher liebliches Gesicht war, kaum dass von der feiste Körper des Oberherren in der Loge neben dem Galgen Platz genommen hatte, von wildem Haß verzerrt.
Denn damals, als der fettleibige Oberherr der Stadt Sina die Mädchenehre nahm, wandelte sich auch ihr Charakter. Die freundliche Sanftmut, die Sina bis dahin auszeichnete, verschwand hinter einer Maske. Und es gab nur noch eins, was Sina wollte.
Rache. Rache an allem, was in Salassar Macht, Reichtum und Einfluss hatte. Und Rache besonders an seinem Oberherrn. Denn der Oberherr hatte sie in jener Nacht nicht nur entehrt, sondern auch dafür gesorgt, dass die Sache in Salassar nicht bekannt wurde.
Noch in der Nacht hatte man Sina heimlich aus der Stadt geschafft. Ein Sklavenhändler war erfreut, ein so junges, hübsches Ding für nur zehn Silber-Stater kaufen zu können. Auf dem großen Markt von Ugraphur brachte Sina bereits die Summe von drei goldenen Aurei ein.
Sie wurde die persönliche Sklavin eines gleichaltrigen Mädchens aus sehr reichem Haus. Und zwar die Sklavin, die gezüchtigt wurde, wenn die Tochter eigentlich Schläge verdient hätte. Und das war recht oft der Fall.
Denn das Mädchen stahl alles, was nicht niet und nagelfest war. Nur zum reinen Vergnügen und aus Abenteuerlust, denn bei den Geldsummen, die ihr die Eltern zu Verfügung stellten, hatte sie das eigentlich nicht nötig. Bei ihr lernte Sina, wie einfach es sein kann, anderen Leuten etwas weg
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