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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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um die Quelle liegt so weit in der grauen Vorzeit, dass niemand den Tag des Beginns kennt. Und Cynor wäre nicht länger König, würde er versuchen, die Trolle von diesem Kampf zurück zu halten.
    Immer wieder brechen ganze Troll-Horden auf, um sich mit den Elfenwächtern zu messen. Stets kommen sie geschlagen zurück. Doch ihre Wunden heilen und ihre Schmerzen vergehen. Und dann überkommt die Trolle erneut das Verlangen nach Eroberung.
    Urac und seine Gefährtin Spira hatten auf ihrer Wanderung durch die Nördlichen Frostberge eine solche Troll-Horde angetroffen, die ausgezogen war, um sich im Wunderwald mit den Elfen zu messen. Kleinwüchsige, gedrungene Gestalten mit fetten Bäuchen, krummen Beinen, überlangen Armen  und behaarten Körpern. Die mit festen Muskelpaketen besetzten Arme reichten fast bis zur Erde herab, und die gekrümmten Beine hoppelten mehr als sie liefen.
    Auch die Leiber von Urac und Spira waren über und über mit braunschwarzem, gekräuseltem Fell bewachsen, das sich nur über der Brust, an den Hand- und Fußflächen sowie im Gesicht etwas lichtete. Die Gesichtshaut der Trolle ist goldbraun und wirkt wie ungegerbtes Leder. Sie haben Zähne wie Wölfe und wulstige Lippen. Die Augen unter ihren buschigen Brauen sind schwarzgelb und funkelten stets nach Raub, Gewalt und Gier nach Macht. Nur in den Augen von Urac und Spira war so etwas wie Intelligenz zu erkennen, die sie aus der Masse ihres Volkes hervorhoben.
    Wie andere Trolle trugen sie einen halb zerrissenen Lendenschurz aus zottigen Fellen, die sie mit groben Stricken um die Hüften gürteten. In ihren gekrümmten Klauenhänden mit den an Katzenkrallen erinnernden Nägeln hielten sie ihre primitiven Waffen. Meist waren es grob gehauene, in Feuer gehärtete Keulen oder armdicke Kampfstöcke. Einige von den Trollen, die sich jetzt hinter Urac und Spira drängten, hatten primitive Steinäxte, Speere und Pfeile mit Stein- oder Knochensplittern.
    Uracs und Spiras Fäuste dagegen krümmten sich um die Hefte von Sägeschwertern. Es waren einst die Stämme wachsender Bäume gewesen, in die kundige Trolle scharfkantige Granitsplitter drückten, die im Werden und Wachsen mit dem Holz verschmolzen und so eins wurden. Diese Sägeschwerter sind sehr kostbar, weil nur wenige Trolle das Geheimnis kennen, Steine dieser Art mit dem Holz der Bäume zu verbinden.
    »Abwarten und auf meine Befehle hören!« gab Urac den Trollen mit den Bewegungen seiner Lippen zu verstehen. Der Troll beobachtete, wie die Elfenwächter niedersanken, und erkannte, dass die Schlafenden plötzlich in Bewegung gerieten.
    Einige von ihnen lagen entspannter, und über ihre Gesichter glitten glückliche Schimmer, andere dagegen wanden sich wie auf der Folterbank, und aus ihren halb geöffneten Lippen klang leises Stöhnen.
    Was, bei Thuollas Schädelkette, mochte das für eine Art Zauberei sein? Zwar sah Urac in der Mitte der Schlafenden die Kristallrose, doch haben Trolle ein anderes Verständnis von Schönheit Ästhetik. Für Urac stellte die Kristallrose wertlosen Plunder dar, den man nicht beachtete.
    »Angriff! Angriff!« signalisierten die Lippen der anderen Trolle. Und »Angriff« rief auch Spira. In ihren Augen leuchtete Kampfbegierde. Urac wusste, dass seine Gefährtin im Wirbel der Schlacht eine wildere Kämpferin als mancher männliche Troll war. Nur ihm gelang es, die Ungeduld und Beutegier des Trollweibes zu zügeln, wenn sie einen sicheren Sieg vor Augen hatte.
    »Gehen wir hin und schneiden ihnen die Kehlen durch!« rief einer der Trolle mit den Bewegungen der Lippen. »Dann gehört die Quelle uns!«
    »Bis zu dem Augenblick, wo sich die Wunden der Elfen schließen!« gab Urac lautlos zurück. »Dann sind sie furchtbarer als jemals zuvor. Wisst ihr denn nicht, dass es weder uns noch unseren Waffen jemals gelingen wird, einen Elf `wirklich so zu töten, dass sein Geist zu Dhasors Sternen aufsteigt? Wie lange werden wir die Quelle behaupten können, wenn sie Gijalaras, das Diamantschwert, gegen uns zu schwingen?«
    »Was rätst du uns, Urac?« fragte Spira.
    »Abwarten! Wir müssen wissen, welche Magie und Zauberei fähig ist, die Wächter der Elfen in tiefen Schlummer zu versenken. Mich dünkt, wir werden nicht lange warten müssen. Da - seht nur, was dort hervor schleicht!«
    »Ein Mensch!« raunte es lautlos von den Lippen der Trolle. »Was mag ein Mensch hier wollen?«
    »Warten wir ab, und wir werden es sehen!« gab Urac gespannt zurück. Seine schwarzgelben Augen

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