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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Diebeshöhle, in der er seine Beute hortete. Und niemand hatte etwas bemerkt, als der Gott der Diebe durch die kämpfenden Elfen und Trolle geschlichen war und die Rose an sich genommen hatte.
    Das erste zarte Licht des Morgens lugte durch das grüne Laubdach des Wunderwaldes. Stunde über Stunde war der Gott der Diebe nordwärts gelaufen. Noch einen guten Tagesmarsch, dann hatte er das Ende des Waldes und das Ufer der Eismeere erreicht.
    Hierher hatte er ein Schiff beordert, das er sich tief unten im Südwest in Aronavona beschafft hatte. Ein schlankes Drachenboot, wie es die Kriegsflotte des Königs von Cabachas als Wachschiff im Dienst hatte. Doch dieses Schiff war nicht von den Soldaten des Mardonios von Cabachas bemannt, sondern von einer Horde Halunken, Halsabschneidern und schräger Vögel, die ihm ein geheimnisvoller Fremder mit brandroten Haaren und stechendem Blick in den verrufenen Tavernen und Spelunken von Aronavonas gezeigt hatte.
    Es waren Abenteurer, Seeräuber und Glücksritter, die es vorzogen, auf eigene Rechnung Beute zu machen, anstelle sich von Mardonios Gamander mit Kaperbriefen ausstatten zu lassen und die Galeeren von Mohairedsch zu jagen. Mano versprach nicht nur reichen Lohn, er zahlte auch sofort in klingender Münze. Der Reichtum in seiner Diebeshöhle war unermesslich. Denn so gierig Mano nach dem Glanz des Goldes war, so wenig bedeutete ihm der Wert, den das Gold unter den Menschen hatte.
    Der Gott der Diebe war sicher, dass die Männer mit dem Drachenboot rechtzeitig zur Stelle waren, um ihn aufzunehmen und hinüber nach Caronos in Decumania zu bringen, von wo er den Jhinnischtan erreichen konnte.
    In der menschlichen Gestalt musste er die Beschwernisse dieser Reise auf sich nehmen. Seine wahre göttliche Gestalt konnte er erst wieder im Jhinnischtan annehmen. So wollte es das Gesetz seiner Diebeszüge, dem er sich beugen musste - und auch beugte. Denn sonst hätte ihm das Stehlen keine Freude bereitet. Ein Risiko musste schon dabei sein.
    Allerdings wusste Mano zu genau, dass er auch das Risiko einging, auf dem Block des Henkers die rechte Hand zu verlieren, wenn man ihn beim Stehlen ertappte. Und es war die Frage, ob ihm die Hand nachwuchs, wenn er dann seine Göttergestalt wieder annahm.
    Bis jetzt war Mano noch niemals ertappt worden. Und auch dieser Diebeszug schien völlig glatt gegangen zu sein.
    Mano bremste seinen Lauf und schätzte die Entfernung. Er hatte ein gutes Stück Weg zurückgelegt und war rechtschaffen müde. Ein kleines Nickerchen schadete sicher nichts. Zumal er noch einige Träume bei sich führte, von denen er sehr gern mal einen ausprobiert hätte.
    Der Diebesgott war inzwischen weit von der Quelle entfernt. Und wahrscheinlich hatten die Bestohlenen den Diebstahl noch gar nicht erkannt, weil sie immer noch im tiefen Schlummer unter der Macht der Träume gebändigt waren. Mano konnte also jetzt aufatmen und etwas an sich selbst denken. Die Füße taten auch einem Gott in Menschengestalt vom Laufen weh und die überstrapazierten Muskeln schmerzten. Wahrlich, Mano hatte sich ein Ruhepäuschen redlich verdient.
    Dort vor ihm die kleine Lichtung mit der murmelnden Quelle und den reifen Blaubeeren war genau der richtige Platz zum Rasten. Unter einer mächtigen Eiche befand sich ein dichter Teppich aus dunkelgrünem Moos.
    Mano stellte die Kristallrose auf den Moosteppich, pflückte einige Hände voll Blaubeeren, die er mit Behagen verspeiste und trank in durstigen Zügen vom kristallklaren Wasser der Quelle. Vorher entschuldigte er sich höflich bei den Quellnymphen für seine Störung, denn es ist hier im Wunderwald geraten, sich mit den sichtbaren und unsichtbaren Bewohnern gut zu stellen.
    Ein girrendes Lachen von irgendwoher zeigte ihm, dass die Nymphe ihn verstanden und keine Einwände hatte. Denn sonst konnten Nymphen sehr tückisch sein. Sie konnten einen der Nöcke aus einem der Teiche bitten, dem Schlafenden einen Kübel Wasser mit zappelnden Fischen über den Kopf zu gießen. Doch vermochten es Nymphen auch, den Boden ihrer Quelle so sumpfig zu machen, dass der ungebetene Gast an ihrer Quelle elendig im Schlamm versinkt.
    Hier aber war alles in Ordnung. Und die Dryade des Blaubeerstrauches zeigte Mario ihr Einverständnis, indem sie ihm einen Zweig des Strauches entgegenstreckte, während sie selbst unsichtbar blieb.
    Satt, wie man eben von Beeren satt sein kann, streckte er sich auf dem weichen Mooslager aus. Die Kristallrose stellte der Gott der Diebe

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