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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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...!«
    Weiter kam Assassina nicht. Denn in diesem Moment ging alles rasend schnell.
    Eine gute Diebin hat nicht nur eine einzige Waffe, mit der sie sich zur Wehr setzen konnte. Im Schaft ihrer hohen Stiefeln verwahrte die Katze von Salassar ein dünnes Federmesser von der Länge eines kleinen Fingers. Die doppelt geschliffene Klinge hatte die Schärfe eines Rasiermessers.
    Während die Attentäter das Netz verknoteten und oben eine Stange hindurch schoben, mit der sie die gefangene Sina in das Gemach des Grauens schleppen konnten, hatte das Mädchen blitzschnell das Messer gezogen und mit einigen raschen Schnitten die Lederriemen des Netzes durchtrennt. Sina fiel zu Boden, überschlug sich und kam sofort wieder kunstgerecht auf die Füße. In ihrer Hand blitzte die Messerklinge.
    Ohne Vorwarnung griff die Katze von Salassar an. Bevor zwei der Attentäter begriffen, was geschah, fand Sinas Federmesser ihr Ziel. Assassinas Jünger starben mit einem verblüfften Gesichtsausdruck.
    Aber die beiden verbliebenen Gegner reagierten verteufelt rasch. Mit einem gezielten Fußtritt beförderte einer Sinas Kurzschwert in eine Ecke des Ganges. 1m gleichen Augenblick brach er zusammen, als Sina ihr dünnes Messer schleuderte und traf. Der Attentäter starb mit einem entsetzlichen Fluch auf den Lippen.
    Nur noch ein Gegner war übrig. Aber er hielt sich in einiger Entfernung und zog das lange Schwert, das er auf dem Rücken trug. Mit einem geschickten Sprung versperrte er Sina den Weg zu der Stelle, wo ihr Kurzschwert lag.
    »Fang sie lebendig!« befahl Assassina noch einmal. »Das soll aber nicht heißen, dass du sie unverletzt fangen musst!« fügte die grausame Göttin böse hinzu. »Sorge dafür, dass sie ihre Kräfte verliert. Wenn sie wimmernd zu Boden sinkt, dann pack sie!«
    Der Attentäter nickte verstehend. Er wechselte das Schwert in die linke Hand und griff zum Gürtel. Instinktiv warf sich Sina zur Seite. Wie gefährliche Hornissen sirrte etwas an ihr vorbei und zerklirrte an der Wand. Es waren handtellergroße Kampfsterne aus Stahl mit scharf geschliffenen Zacken, die jeder Attentäter mit unglaublicher Treffsicherheit zu schleudern weiß.
    Sina überschlug sich, um den tödlichen Geschossen zu entgehen. Gedankenschnell sprang sie zur Seite, als die nächste gezackte Stahlscheibe heran sirrte Die nadelspitzen Zacken ritzten die Haut an ihrer Hüfte und ließen rote Blutstropfen hervortreten.
    Mit einem raschen Griff riss Sina ihr Seil mit dem Wurfanker vom Gürtel. Klirrend zerplatzte ein geschleuderter Kampfstern am eisernen Anker, den Sina mit fließender Bewegung entfaltet hatte. Für die geübte Diebin war die Wurfleine Waffe und Werkzeug zugleich.
    Die in rasendem Wirbel geschwungene Leine schlug die geschleuderten Wurfsterne immer wieder aus ihrer Bahn. Sina bog ihren grazilen Körper, jeden Wurf voraussehend, beiseite. Zwar bekam sie noch einige schmerzhafte Treffer, wenn die scharfen Kanten der Sterne ihre Haut ritzten, doch sie wurde nicht ernsthaft verletzt.
    »Ja, Mädchen, tanze ihn. Es ist dein Todestanz!« lobte Assassina wieder. »Es gefällt mir, eine Frau so verwegen kämpfen zu sehen. Besiegst du diesen meiner Kämpfer, bist du mir eine würdige Gegnerin!«
    Sina vernahm die Worte, ohne ihre Aufmerksamkeit ablenken zu lassen. Sie bewies nun, dass sie nicht nur den Leisegang der Katze kannte, sondern auch wie ihre Namensvetterin kämpfte.
    Der letzte Griff des Attentäters unter das Gewand brachte einen Dolch zutage. Aus dem Heft glänzten drei Klingen hervor, deren Wellenschliff an die gewundenen Leiber von Schlangen erinnerten.
    Mit einem einzigen Ruck stoppte Sina das Schwingen des Wurfankers. Das Seil pendelte jetzt in ihrer Hand. An der kurzen Leine ließen sich die drei gekrümmten Haken des Ankers wie ein Morgenstern gebrauchen. Vorsichtig versuchte der Attentäter, die Diebin zu umschleichen. Geduckt erwartete Sina den Angriff.
    Die drei Klingen des Dolches gegen die drei Widerhaken des Wurfankers. Ungleiche Waffen standen gegeneinander. Schnelligkeit, Mut und Geschick mussten den Ausgang dieses Kampfes bestimmen.
    Mit leicht zusammengekniffenen Augen beobachtete Sina jede kleinste Gebärde ihres Gegners. Er umschlich sie mit raubtierhaft geschmeidigen Bewegungen. Den linken Arm hielt er in abwehrend-warnender Haltung empor gestreckt. Die Finger zuckten seltsam hin und her wie der Kopf einer Kobra vor dem Angriff.
    Eine Art magischer Ritus oder der Versuch, ihre Aufmerksamkeit abzulenken.

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