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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Als Sina sich der Tür wieder näherte, war sie wieder da. Eine unsichtbare Macht streichelte ihren Körper dort, wo sie nicht bekleidet war.
    Die Diebin riss das Kurzschwert aus der Scheide und ließ die Klinge dorthin wirbeln, wo sich das unheimliche Wesen befinden musste. Der Stahl sirrte durch die Luft, ohne auf Widerstand zu treffen. Gleichzeitig aber wurde das Streicheln intensiver.
    Sina schrie leise auf, als sie spürte, wie das Gefühl der Liebkosung aus dem Nichts auf ihrer Haut brannte, ohne dass es schmerzte. Es fühlte sich an wie die raue Zunge einer großen Raubkatze, wie das seidige Fell eines jungen Lammes oder wie die schleimigen Tentakel eines Meer-Kraken.
    Sina riss den Wurfanker vom Gürtel und ließ die Leine sirren. Nichts! Sie traf keinen Widerstand. Als die Stahl-Krampen des Ankers an die kunstvoll gemauerten Steine des Ganges trafen und mit ihren Spitzen kleine Splitter herausschlugen, gab Sina auf. Denn mit jedem Schwung spürte sie das unheimliche Gefühl des Streichelns auf ihrem Körper intensiver.
    Sina wusste, dass sie diese für sie ekelerregenden Berührungen nicht mehr lange aushielt. Sie musste fort von hier. Da die Tür, durch die man sie hierher brachte, nicht zu öffnen war, gab es für Sina nur einen Weg. Sie musste dem Gang folgen - auch wenn das sicher genau der Plan war, den Assassina verfolgte.
    Sina wandte sich um und lief den Gang in die entgegengesetzte Richtung. Das Mauerwerk war hier gut gefügt, und nur noch an wenigen Stellen durchbrach roher Fels die künstliche Verkleidung.
    Das Streicheln hörte auf, wenn Sina vorwärts ging. Blieb sie stehen, begann es erneut - und abstoßender als zuvor. Es war ganz klar, dass das unsichtbare Wesen sie vorwärts trieb.
    Der Gang vor Sina lag im Dunkeln. Nur in den Mauernischen loderten kleine grünblaue Flammen, die den Gang geisterhaft erhellten. Die Feuer fielen in sich zusammen und erloschen, wenn Sina sie passiert hatte. Dann versank der Gang hinter ihr wieder in gestaltlose Schwärze.
    Auch in diesem Teil des Jhardischtan gab es Abzweigungen und Verästelungen der Gänge. Doch war immer nur ein Gang erleuchtet, während die anderen Gänge in völliger Finsternis lagen.
    Als Sina es wagte, in einen der dunklen Gänge vorzudringen, spürte sie wieder dieses ekelerregende Streicheln.
    Wie viele dieser unsichtbaren, gräulichen Streichel-Wesen gab es hier unten? Sina brachte es nicht fertig, trotz der abscheulichen Berührungen und der Finsternis weiterzugehen. Sie wich zurück und beschritt den erleuchteten Gang. Sofort hörte das Streicheln auf - aber nur so lange, bis sie wieder stehen blieb, um ihre Lage zu überdenken.
    Die unsichtbare Kraft trieb sie schonungslos vorwärts.
    Immer wieder ging Sina an Türen vorbei, die aus verschiedenen Kultur- und Stilepochen ihrer Welt stammten.
    Keine von ihnen ließ sich öffnen. Sina hörte dahinter Geräusche jedweder Art. Schmerzensschreie wie aus einer Folterkammer, lallendes Gebrabbel von Wahnsinnigen oder lustvolles Stöhnen der Raserei eines infernalischen Liebesaktes.
    Hinter anderen Türen, gegen die Sina verzweifelt mit dem Knauf ihres Kurzschwertes hämmerte, konnte man auch kehliges Fauchen, erregtes Zischen und donnerartiges Gebrüll vernehmen, wie es auf dem oberen Teil der Welt noch niemals zu hören war.
    Von Churasis hatte Sina einmal gehört, dass man hier in den Hallen und Gängen des Jhardischtan monströse Alptraumwesen züchtete, um sie dereinst, wenn der Krieg der Götter ernsthaft ausbrach, auf die Heere des Jhinnischtan loszulassen.
    Und dann stand sie vor einer Tür, hinter der das Klirren von Metall auf Metall erklang. Sina wurde an die Straße der Kupferschmiede in Salassar erinnert, wo vom frühen Morgen bis zum Niedergang der Sonne diese nerventötenden Geräusche zu hören waren.
    Die Tür war aus starken Holzbohlen gefügt, die jedoch uralt waren und Fugen aufwiesen, durch die es gelbrot leuchtete. Sina bis die Zähne zusammen, als das Streicheln wieder kam und sie vorwärts treiben wollte. Sie musste durch die Fugen blicken, was hinter dieser Tür verborgen war.
    Je näher Sina der Tür kam, um so mehr verspürte sie Hitzewellen, die durch die engen Tür-Ritzen drangen. Hinter der Tür mussten Temperaturen wie im Herzen eines Vulkans herrschen.
    Die Diebin presste ihr Gesicht an eine der Fugen. Es gelang ihr, den dünnen Spalt mit der Klinge ihres Kurzschwertes so zu erweitern, dass sie nicht nur von einer wabernden Glut geblendet wurde, sondern auch

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