Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Schrat blieb wie betäubt stehen, als er das unausweichliche Verhängnis auf sich zurasen sah. Ein quietschender Schrei, und die Giftzähne der Schlange bohrten sich in Wulos kleinen Körper.
Dann sank der Schrat in sich zusammen, während Assassina die Peitsche zurückzog.
Die Schnur schrumpfte wieder zusammen, und der bösartige Schlangenkopf verschwand.
»Nun kämpfe, Mädchen!« kicherte Assassina. »Du kämpfst nicht nur um dein Leben, sondern du musst auch deinen kleinen Freund rächen, der dir auf dem Weg in Thuollas finsteres Schattenreich vorangegangen ist!«
»Ich werde diese Bastarde töten!« fauchte Sina. »Und dann bist du dran, verfluchtes Weib!« Ihre ausweglose Situation, die Angst vor den Dingen, die ihr bevorstanden, wenn sie lebendig in die Hände der grausamen Göttin geriet und dazu die Trauer um Wulos Tod, das alles ließ Sina zur kompromisslosen Kämpferin werden.
Sie wusste, dass sie keine Schonung zu erwarten hatte, wenn sie in Gefangenschaft geriet. Und deshalb wollte sie auch keinen der Angreifer, die ihr Assassina entgegenstellte, nur kampfunfähig machen, wie es sonst ihre Art war. Diesmal würde sie mit der Spitze ihres Kurzschwertes auf das Leben der Gegner zielen.
»Wir werden sehen, wie viel von deinem Mut übrigbleibt, wenn ich dich habe und mit dir nach meinem Belieben verfahren kann, Mädchen!« Die Stimme der Assassina klang süß wie tröpfelnder Honig und doch so scharf wie ein geschliffener Dolch.
»Wer zuerst seine Ahnen wiedersehen möchte, der beginne den Tanz des Todes!.< zischte Sina den Angreifern zu, die sie umtanzten und ihre Peitschen und Stricke schwangen. Bedrohlich sirrte das Netz durch die Luft.
»Vorwärts!« kommandierte Assassina. »Fangt sie lebendig!«
Im gleichen Augenblick sauste der erste Peitschenriemen auf Sina zu.
Die Diebin parierte den Hieb mit ihrem Kurzschwert. Die Schneide der Waffe aus den Werkstätten der Riesen durchtrennte die geflochtene Lederschnur wie einen Nebelstreif. Sina machte einen raschen Ausfallschritt auf den Gegner zu. Bedrohlich schlug sie das Kurzschwert von oben herab. Gedankenschnell riss der Jünger Assassinas das Schwert aus dem Gürtel, um die Attacke zu parieren.
Doch Sinas Klinge beschrieb einen Kreisbogen und sauste herab, ohne das angekrümmte Schwert des Attentäters zu berühren. Bevor dieser die Finte seiner Gegnerin erkannte, hatte die Diebin ihren Arm gedreht und ließ die Spitze des Schwertes von unten nach oben sausen. Der Attentäter brüllte auf, als ihm die Spitze der Waffe durch Haut, Fleisch und Knochen direkt ins Herz fuhr. Er war schon tot, als er den Boden berührte.
»Ein guter Stoß, Mädchen!« lobte Assassina. »Ich sehe, dass selbst meine Diener noch nicht alle Varianten des Schwertkampfes kennen!«
»Stelle dich mir selbst und du lernst sie von mir!« gab Sinn grimmig zurück.
»Beweise mir, dass du der Meisterin würdig bist, indem du ihre Schüler tötest!« lächelte Assassina böse. Auf ihren Wink wagte der nächste Attentäter den Angriff.
Die Peitschenschnur zischte vorwärts. Sina ließ die Schwertklinge wirbeln, um die Lederschnur wieder zu durchtrennen. Doch die Attentäter kämpften nicht ehrbar, sondern mit gemeinsamer Hinterlist. Sinas Hieb wurde von der zweiten Peitsche gestoppt, die sich um ihren Schwertarm legte.
Ein brennender Schmerz raste durch ihren Körper. Die Waffe fiel zu Boden und klirrte über die Steine. Im nächsten Moment ringelte sich eine andere Peitschenschnur um ihr rechtes Fußgelenk.
Bevor Sina den Schmerz spürte, gab es einen Ruck, der sie von den Füßen riss. Mit einem wilden Schrei ging Sina zu Boden. Sofort flog das Netz über sie. Sina bäumte sich gegen die Maschen, die ihren Körper umschlangen.
Die Attentäter ließen ihre Peitschen fallen und zogen das Netz zu. Ein Ruck, und Sina wurde in ihrem aus starken Lederschnüren gewirkten Gefängnis empor gerissen. Verzweifelt bäumte sich das Mädchen auf. Ihre Finger verkrallten sich in die Maschen des Netzes, und ihre strampelnden Füße versuchten, das Netz zu zerreißen.
Vergeblich. Das Leder-Gewirk hielt.
»Gefangen!« triumphierte Assassina. »Gefangen wie ein Fisch! Und du wolltest es mit mir selbst aufnehmen, kleine Närrin!«
Sina fauchte und zischte Worte in der Diebessprache von Salassar, die dort als Verwünschungen gelten.
»Bringt sie ins Purpur-Gemach!« befahl Assassina. »Schnallt sie auf das peinliche Bett, und sorgt dafür, dass es ihr nicht langweilig wird. Ich will
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