Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
bereit fanden, ihre Künste im Schmieden von Waffen zu vergeuden. Viel lieber schufen die Riesen Werkzeuge und Ackergeräte, die Zwerge dagegen Geschmeide oder kunstvolle Türschlösser.
Wenn die Waffen, die Riesen und Zwerge in den tiefsten Gelassen des Jhardischtan unten unter Zwang schmieden mussten, geschickt dem Mardonios von Cabachas in die Hände gespielt wurden, dann war es vorbei mit dem Scheinfrieden der Welt. Dann würde Mardonios Gamander mit dem gesamten Heerbann von Cabachas gegen Decumania ziehen, um die Reichtümer des Kyrios und der Hierophanten zu erobern, die man gemeinsam als den Gottkaiser von Decumania bezeichnete. Und mit diesen Waffen hatte der Herrscher von Cabachos auch die Macht, die wilden Krieger des Sarans von Ugraphur zu vernichten, falls ihm das Heer des Wüstenstaates Mohairedsch seinem Herr den Durchzug durch das Land verweigern würde.
Getrieben von den Göttern des Jhardischtan, würde Gamander, als Mardonios König der Könige von Cabachas, sicher eine Möglichkeit finden, die Kristallwelt des Jhinnischtan zu erstürmen. Auch der Herr des Schwarzen Kastells von Cheliar hatte weise Magier und Schwarzzauberer an seinem Hof, die mit ihren geheimen und dunklen Künsten einer Heldenschar einen Weg in die Kristallwelt ebnen konnten.
Pyctus, der Zwerg, schauderte bei diesem Gedanken. Er wusste zwar, dass die Götter von Jhardischtan und Jhinnischtan gleichermaßen wichtig für die Welt waren - doch ohne die lichten Herren der Kristallwelt fielen Schatten in die Chrysalitas.
Schatten! - Ja, der Schatten - der grässliche Herr des Todes! Er war der einzige Gewinner, wenn sich die Waagschale der Schicksalswaage in der Hand des Cherubs des Ananke neigte und der Wille Thuollas die Oberhand bekam.
In Fried- und Freudlosigkeit zerfiel dann die Welt, wenn das Licht der Dunkelheit wich. Wenn Fulcors Feuer alles gefressen und die Glutgesteine Sulphors alles bedeckt hatten - wenn die rohe Kriegskraft des Cromos und der feige Verrat des Wokat die Heere in den Tod getrieben und die Krankheiten und Epidemien der Vira die Menschen dahin mähten wie der Schnitter das reife Korn; wenn Oceanas nasses Element die Schiffe und ihre Besatzungen hinab schlürfte und die Jünger Assassinas unter den Überlebenden den Tod ausstreuten - dann war es nur der Schatten, der Tod, zu dessen Triumph alles geschah.
Waren aber Menschen und Drachen, Elfen und Trolle, Riesen und Zwerge im sinnlosen Wüten und in aberwitziger Vernichtung dahingegangen - dann versiegte auch die Existenz der Götter, weil niemand mehr da war, der an sie glaubte und sie zu Göttern erhob.
Das bedeutete das Ende der Welt, die Dhasor einst erdacht hatte.
Die Götter des Jhardischtan sahen sich im Vorteil. Daher nahmen sie in Kauf, dass sie durch einen Krieg ihre eigene Existenz aufs Spiel setzten. Denn der Krieg - der wurde nach ihrem Willen den Menschen überlassen. Sicher, die Menschen starben. Aber in ihrem Tod brachten sie den Göttern den Sieg. Und nur das zählt für einen Gott. Wie viel Leid und Schmerz - Blut und Tränen sie damit in die Welt brachten, das kümmerte ihn nicht.
»Nein, die Zwerge können nicht entkommen!« unterbrach die trompetenhafte Stimme des Cromos die Gedanken des Pyctus. »Schaffen wir sie also hinab in die Schmiedekammern, damit sie ihrem König helfen können!«
»Wir sind aber Krieger und der Kunst des Schmiedens unkundig« rief Silas schnell. »Weder mein Bruder noch ich haben jemals den Hammer gegen das glühende Eisen geschwungen. Stets war es unsere Aufgabe, die Arbeit unserer Brüder im Berge zu bewachen!«
»Wie wollt ihr beweisen, dass ihr Krieger wart?« fragte Cromos.
»Gib uns unsere Waffen und stelle dich uns. Dann weißt du es!« knirschte Silas, und in seinen Augen sprühte Kampfeslust.
»Ich hörte von zwei Zwergenbrüdern, die untauglich zur Arbeit sind und die Augerich darum in die Welt sandte, um dort Unfrieden zu stiften!« zischelte Wokat tückisch. »Sie sind Diebe - denn sie haben die Kristallrose gestohlen!«
»Es war ein ständiger Wettstreit zwischen Riesen und Zwergen, dass die Kristallrose gestohlen wurde, um für die Dauer eines Mondes das Volk der Riesen oder der Zwerge zu erfreuen!« rief Pyctus laut.
»Diebe können wir hier im Jhardischtan nicht gebrauchen!<, zischelte Wokat. »Wir bringen sie dorthin, wo neue
Gänge in die Felsen gegraben werden, und es dauert nicht lange, bis sie in der Kette sterben!«
»Nun, ich werde
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