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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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darauf, weitere Kräfte anzustrengen und seine Größe dem Riesen gleich zu machen. So stand er auf dem Stuhl, wahrend der Riese sich in seinem Sitz zurück flegelte.
    »Wenn du Wein willst, dann bedien dich!« grunzte Scymor und schob dem Gott des Verrats einen Becher der Riesen zu, der mit Wein gefüllt für fünf oder mehr Menschen völlig ausgereicht hätte, sie in den Zustand höchster Trunkenheit zu versetzen.
     
    »Ich trinke immer erst nach dem Geschäft!« zischelte Wokat. »Doch schließe die Tür und gib Weisung, das sich jetzt niemand auf dem Gang rum treibt. Denn es ist es sicher für dich besser, wenn niemand von diesem Gespräch etwas hört. Noch lebt das Andenken an König Ghoroc, den Herrn der Riesen.«
    »Aber gewiss nicht mehr lange!« krächzte Scymor. »Bald ist die Zeit da, wo die Frist verronnen ist und das Riesenvolk einen neuen Herrn küren muss!"
    ,
    »Darüber wollen wir reden!« nickte Wokat. »Also gut -  niemand kann uns jetzt hören! Und dieses seltsame Wesen da in dem Käfig? So einen komischen Vogel habe ich noch niemals gesehen!«
     
    »Ja, ein seltsames Wesen!« nickte Scymor. »Ich kann auch nicht sagen, welcher Art dieser Vogel ist. Meine Getreuen brachten ihn mir heute morgen. Er plapperte einige Worte - aber völlig zusammenhanglos. So wie die krummschnäbeligen Papageien-Vögel, die in den Gärten des Kyrios und des Hierophanten von Decumania hausen und einige Reden führen, um diese Herrn in ihrem Palästen von Villavortas belustigen!«
    »Spitzbube!« kam es laut und verständlich aus dem Käfig.
     
    Das Wesen in dem aus armdicken Eisenstangen gearbeiteten Käfig war nicht besonders groß, nach dem Maß eines Riesen - doch kaum kleiner als die Laufvögel aus den Steppen von Cabachas, die eine Eliteeinheit des Mardonios in den Kampf trugen. Es hatte weit ausladende Flügel, und unter weißem Federflaum spannte sich ledrige Haut. Die Hinterbeine waren kräftig, die Vorderläufe wirkten dagegen verkümmert. Das Gebiss glich den Zähnen eines Raubtiers, und die gespaltene Zunge erinnerte an eine Schlange.
    Nur lag in den Augen nicht der ausdruckslose Blick eines Vogels, sondern das interessierte Leuchten eines Wesens, das sehr wohl begreift, was um es herum vor sich geht.
     
    »Diebe und Halunken!« setzte das Wesen hinzu, und es sah so aus, als ob es sich die Federn putzte.
    »Ja ja, ich denke auch, dass es eine Papageienart ist!« nickte Wokat. »Außerdem sitzt dieser seltene Vogel ja im Käfig und ...!«
     
    »Freiheit für die Unterdrückten!« krähte es durch die Gitterstäbe.
    »Typisch für diese Vögel, alles Gelernte im richtigen Moment vorzubringen!« Scymor, der Riese, schmunzelte. »Nun aber, rede, Gott des Verrats!«
     
    »Darf ich davon ausgehen, dass du immer noch den Thron König Ghorocs besteigen willst?« fragte Wokat unumwunden. Der Riese nickte.
    »Und wenn wir dir zu diesem Thron verhelfen - dann wirst du die Macht deiner Herrschaft dazu nützen, uns die Hilfe der Riesen zu sichern, wenn die Völker von Cabachas für uns den Jhinnischtan stürmen?« setzte der Gott des Verrats seine Rede fort.
     
    »Was ein Riese einmal sagt, das steht so fest, als sei es in Dhasors Sternen geschrieben!« stieß Scymor hervor.
    »Du willst König werden anstelle des Königs!« kicherte Wokat. »Der König ist tot - es lebe der König!«
     
    »Ich will nicht, dass Ghoroc stirbt«, presste Scymor hervor. »Jedenfalls nicht vor der Zeit, die in seinem Geschick verankert ist. Ich verbiete es euch, dass ihr ihn tötet!«
    »Du ... verbietest?« Wokats Stimme klang freundlich wie das Schnurren eines hungrigen Tigers, der sich seiner Beute gewiss ist. Dann aber setzte er hohnlachend hinzu: ,>Ghoroc ist lebendig für uns wichtiger. Als Arbeiter!«
     
    »Wenn die Zeit um ist und die Riesen erscheinen, um nach Art der Kraft und der Kunst seinen Nachfolger zu küren, dann ist seine Krone verloren!« Scymor hatte sich rasch wieder gefangen. »Trägt ein anderer die Krone von Othenios, dann kann er sogar zurückkehren. Seine Herrschaft kann er nie wieder antreten!«
    »Ich weiß von euren rauben Sitten!« nickte Wokat. »Wenn ein König über eine gewisse Zeit seinem Thron fernbleibt, dann muss ein neuer König gewählt werden. Denn die sonst überall im Gebirge verstreut lebenden Riesen haben sonst keine Heimstatt, die ihnen Othenios, die Felsenburg, und der König bedeuten.«
     
    »Als König Ghoroc Othenios auf Euer Geheiß verließ, weil ihr die Jhardischtan-Götter,

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