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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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und eine Kette aus weiß gebleichten Knochen. Im Zentrum dieser Krone, direkt über ihrer Stirn, befand sich eine voll erblühte, weiße Rose. Das Zeichen des Todes in der Chrysalitas.
     
    Ein leises Kichern machte die Zwerge auf eine andere Göttergestalt aufmerksam, die weniger grausam, dafür jedoch um so verachtungswürdiger erschien. Auf einen Thronsitz flegelte sich die dürre Gestalt eines Mannes mit wachsbleicher Haut und brandrotem Haar, das wie eine lohende Flamme ungezügelt in alle Richtungen wucherte. Das spitze Gesicht ließ den Eindruck entstehen, als habe man es hier mit der Mischung einer Ratte und eines Fuchses zu tun.
    Wokat, der Gott des Verrats und der Niedertracht, war der geheime Drahtzieher des Jhardischtan. Er schlich sich durch die Welt und versuchte, mit List und Heimtücke das zu erreichen, was seine starken Brüder im offenen Kampf nicht wagten.
     
    Pyctus erkannte am boshaft verzerrten Grinsen seines Gesichts, dass Wokat bereits wieder sein gemeinen Intrigen spann. Beim Anblick des Herrn des Verrats kam er sich vor wie eine Fliege, die im Netz einer Spinne zappelt.
    Nur von einer einzigen Gestalt ging ein Hauch von Wärme und Gefühlen aus. Es war eine Frau, gehüllt in Gewänder, wie sich die Bauersfrauen und Marktweiber kleiden. Ihre graue und braune Gewandung aus einfach gewebten Stollen wies nicht nur eine gewisse Unsauberkeit und Spuren von Essensresten auf - sie war auch mit bunten Flicken übersät, die dieser Frau den Anschein einer zum Paradiesvogel verkleideten Krähe gaben.
     
    Stulta, die Göttin des Unverstandes und der Dummheit, war bei den anderen Göttern wenig geachtet. Dennoch hatte Stulta in der Versammlung der Jhardischtan-Götter nach den alten Regeln das gleiche Stimmrecht. Auf ihrem Schoß rekelte sich ein pechschwarzes Kätzchen in wohligem Behagen.
    »Was zögert ihr?« dröhnte wieder die trompetenhafte Stimme ins Gemüt der Zwerge. »Es ward euch erlaubt, zu reden. So tut es denn und lasst uns nicht warten mit eurer Botschaft!«
     
    »Ihr seid Götter und wollt eine Botschaft hören, die ihr kraft eurer Allmacht längst aus unseren Gedanken gelesen habt?« fragte Pyctus vorsichtig.
    »Nichts ist bekannt, ehe es ausgesprochen ist!« dröhnte Fulcors Stimme, und sein Feueratem wehte zu den Zwergen herüber.
     
    »Nun denn! So seht in uns Gesandte des Volkes unter dem Berge, dessen Thron zu Chrysalio verwaist ist, seit sich König Augerich dem Zwang eurer Worte beugte und euch mit zehn Getreuen als Sklave dient!« rief Pyctus. »Seit diesen Tagen ist das Volk der Zwerge ohne Herrscher!«
    »Wenn den Zwergen an einem König gelegen ist, dann sollen sie sich einen anderen Zwerg wählen, der über sie herrsche!« dröhnte Sulphors Lachen.
    »Augerich, unser König, hat noch lange nicht die Zahl der Jahre erreicht, die seine Väter das Zwergen-Reich beherrschten!« erwiderte Silas. »Es wird noch viele Menschenleben währen, bis sein Tag kommt ...!
     
    "... wenn ihn nicht die Schärfe des Schwertes oder einer anderen Waffe trifft!« säuselte Assassinas Stimme dazwischen.
    »Wir Zwerge heben nur dann einen anderen König auf den Thron von Chrysalio, wenn der alte König sich mit den Seelen in Thuollas Reich verbunden hat!« Silas Stimme klang unwillig.
     
    »Wie unpraktisch!« kicherte Wokat. »Da sind die Riesen, die überall als dumm und tölpelhaft gelten, gescheiter als ihr. Wenn sich ihr König eine bestimmte Zeit von Othenios, der Felsenburg, entfernt und weder Botschaft noch Spur zurück lässt - dann findet das Volk der Riesen im Stärksten und Geschicktesten einen Nachfolger. Und wir haben vernommen, dass diese Zeit naht. Denn wie ihr wisst, ist nicht nur euer König Augerich in unserer Gewalt. Auch Ghoroc, der Beherrscher der Riesen, folgte unserem Ruf ...!«
    »... eurem Zwang!« fuhr Silas dazwischen. »Ihr wolltet das Schönste und Herrlichste, was es für Riesen und Zwerge gibt, die Kristallrose, zerstören, wenn sie sich nicht in eure Sklaverei begeben hätten. Nun aber besitzt ihr die Kristallrose nicht mehr!«
     
    »Das macht nichts!« Wokats Stimme klang so freundlich wie das Zischen einer Natter. »Wir haben Riesen und Zwerge, die für uns arbeiten müssen. Und wir werden ihre Dienste noch lange Zeit beanspruchen. Länger - als sie es überleben können«, fügte er mit salbungsvollem Hohn hinzu.
    »Wir kommen, euch Lösegeld für König Augerich und seine Getreuen anzubieten!« rief Pyctus mit fester Stimme. »Wir zahlen mit allen

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