Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
anwenden!« unterbrach Sulphors grollende Stimme. »Wir sind Götter und über die Gesetze von Menschen und was sonst einst in Thuollas Reich eingehen muss, erhaben!«
»Das bedeutet, dass sich die Gesandtschaften, die vor uns den Weg hierher fanden, noch im Jhardischtan befinden!« Die Stimme von Pyctus kam mühsam gepresst. Er hatte einen entsetzlichen Verdacht. Wenn sich der bestätigte, dann saßen sie in der Falle.
»Sie traten ein als unsere Gäste und sind nun hier als unsere Gefangenen!« ergriff Wokat wieder das Wort. »Sie sagten, dass sie alles tun würden, um König Angerich zu helfen!«
»Auch wir tun alles, was in unseren Kräften steht, um unserem König zu helfen!« brach es aus Silas hervor. Bevor er geendet hatte, sah er den boshaften Glanz, der über Wokats heimtückisches Gesicht strahlte.
»Das freut uns!« trompetete er dann. »Denn mit diesen Worten seid ihr nach Fug und Recht unsere Gefangenen. Ihr wolltet alles, was in euren Kräften ist, für euren König tun? Dann tut es wie eure Vorgänger - und helft ihm bei der Arbeit. Ihm, seinen zehn Gefährten - und den anderen Zwergen, die vor euch da waren!«
»Hätte ich das geahnt, dann wären wir mit allen Waffen und allen wehrfähigen Zwergen hier erschienen und hätten den Jhardischtan gestürmt!« knirschte Silas, und sein Bruder nickte beifällig. Auch Pyctus erkannte, dass in dieser ausweglosen Situation Diplomatie nicht mehr nötig war. Die Götter schufen die Gesetze und verwarfen sie, wie es ihnen gefiel. So jedenfalls hatte es den Anschein. Ob es wirklich so war - das mochte Dhasor, der WeltenVater, wissen.
»Und wenn ihr mit allen Zwergen gekommen wärt und die Riesen zu Hilfe gerufen hättet - denkt ihr, dass ihr gegen Götter kämpfen könnt!« lachte Sulphor. »Wer von euch hält stand, wenn ich den Boden aufbrechen lasse und rotglühendes Gestein in die Höhe schießt?«
»Meine Winde wehen euch Zwerge hinweg wie das Herbstlaub im Wind!« säuselte Zardoz. »Und die Schattensklaven, die für uns kämpfen, sind Gegner, die keinen Schmerz fühlen, aber von meiner Kraft beseelt werden!« setzte Cromos hinzu.
»Wenn eine meiner Töchter auch nur einen Zwerg oder Riesen umarmt und küsst, dann ergreift eine tödliche Krankheit von ihm Besitz, die sich als Epidemie ausbreitet und alle die Verwegenen, die sich gegen die Götter erheben wollen, qualvoll dahinrafft!« zischte die grässliche Vira.
»Aber warum akzeptiert ihr unser Angebot nicht und nehmt Gold und Geschmeide für unseren König.« Silas hatte sich wieder unter Kontrolle.
»Weil er mit seiner Arbeitskraft und der der anderen Riesen und Zwerge für uns wichtiger ist als all der gleißende und glimmernde Tand in euren Schatzkammern!« dröhnte Fulcors Stimme.
»Fulcor sagt, dass wir die Waffen brauchen, um sie dem Mardonios, dem Groß-König von Cabachas zu geben!« mischte sich die Göttin Stulta ein und übersah, dass Fulcor wütend auffuhr und Wokat ihr vergeblich Zeichen gab, zu schweigen. »Dann überrennt das Volk von Cabachas die Länder Mohairedsch und Decumania und ist danach stark genug, den Jhinnischtan anzugreifen. Denn unsere göttlichen Brüder haben lange genug dort oben in lichten Höhen gewohnt ... sagt Fulcor jedenfalls!« fügte die Göttin des Unverstandes verschämt hinzu, als sie erkannte, wie aufgebracht die Götter des Jhardischtan reagierten.
»Was soll's, dass unsere geheimsten Pläne diesen beiden Wichten nun bekannt sind!« besänftigte Fulcor den Unmut der Götter. »Sie werden den Jhardischtan ohnehin nicht verlassen. Und hier können sie uns mit diesem Wissen nicht schaden.«
»Es ist nicht das erste Mal, dass jemand den Jhardischtan ohne unseren Willen verlässt!« warnte Assassina mit dunkler Stimme.
»Die Schattensklaven an den Pforten bekommen genaue Anweisungen!« gab Fulcor zurück. »Da müssten die Zwerge schon fliegen können!«
Pyctus war mehr als unbehaglich zumute. Was er gehört hatte, das deutete darauf hin, dass der große Götterkrieg unmittelbar bevorstand.
Mit den geschmiedeten Waffen wollten die Götter des Jhardischtan das Gleichgewicht der Kräfte in der Chrysalitas zerstören. Schwerter, Speere, Äxte und alle anderen bekannten Waffen, geschmiedet in den groben Teilen von Riesen und in den Feinheiten von zauberkundigen Zwergen, waren leicht und fast unzerbrechlich. Sie wurden auf den Märkten der Menschen zu sehr hohen Summen gehandelt, weil sich Zwerge oder Riesen nur selten
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