Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
Vom Netzwerk:
einer Zeit, die selbst dem Bewusstsein der Drachen entgangen war, verschwunden. Das verwunderte niemanden - denn es ist die Aufgabe des Drachenvaters, über die Welt zu fliegen und alles zu beobachten. Seine Sorge ist es, dass Menschen, Elfen, Zwerge, Riesen und Trolle mit dem Volk der Drachen in Fehde leben.
    In Sagen und Legenden gelten Drachen als blutgierige Wesen, die man töten muss. Aber in Wahrheit sind sie ganz anders. Fleisch verzehren sie nur, wenn der Hunger sie treibt. Sonst sind die Drachen Pflanzenfresser. Auf Coriella, der Heimstatt des Drachengeschlechts, wird täglich ein mächtiger Kessel mit süßem Brei gekocht, den die Drachen, besonders Samy, gern mögen.
     
    Als Dhaytor zurück nach Coriella kam, traf er sofort mit dem kleinen Drachen zusammen und amüsierte sich über seine kindlich-altkluge Art. Er beobachtete den kleinen Samy aufmerksam und erkannte, dass gerade dieser kleine Drache eine besondere Gabe besaß, Dinge nach einer kindlichen Philosophie auszulegen, die in ihrer Einfachheit höchste Weisheit in sich trägt.
    Vor allem war bei Samy eine tiefe Abneigung gegen jede Art von kämpferischer Auseinandersetzung zu erkennen. Er versuchte immer wieder, Konflikte durch seine manchmal skurillen und oft kindlich anmutenden Einfälle zu lösen. Einfälle, die weder mit Logik noch mit weitplanender Berechnung zu erklären waren, sondern die meist aus dem Zufall der Situation geboren wurden.
     
    Und Dhaytor musste immer wieder erkennen, dass Samy mit seiner Art, Probleme durch Reden und Verhandeln zu lösen, mehr Erfolg hatte, als wenn er von seiner Kraft und dem Drachenzauber Gebrauch gemacht hätte.
    Als durch die Tücke der Götter des Jhardischtan einst fast das gesamte Drachenvolk in die Sklaverei im dunklen Labyrinth geriet und Rasako, der hohe Drachenlord, persönlich zum Krieg gegen die Götter rief - da war es Samy, der zur listigen Taktik riet, und empfahl, den Streit ohne einen Großangriff beizulegen.
     
    Doch Rasako, das auf Coriella residierende Halbwesen zwischen Mensch und Drache, Körper und Gesicht stets durch eine grotesk anmutende Goldrüstung verborgen, ließ sich nicht zurückhalten - und führte damals die Armada der Drachen fast in ihr sicheres Verderben.
    Samy und seinen Freunden aus Salassar gelang es damals, das Schlimmste zu verhüten und die Drachen vor dem Zugriff des Jhardischtan zu retten. Doch ein edles Opfer galt es zu beklagen. Dhaytor wurde durch die Tücke des Jhardischtan zum Kampf gegen den Drachenlord gezwungen und empfing von Rasakos Machtschwert die Todeswunde. Getragen von seinen schwindenden Kräften, flog der Drachenvater nach Saronai, der Toteninsel der Drachen.
     
    Vorher jedoch bestimmte er Samy, den kleinen Drache, zu seinem Nachfolger. Verwundert akzeptierte Rasako,  der hohe Drachenlord, die Entscheidung des todgeweihten Drachenvaters.
    Und während der Drachenlord auf dem Thron von Coriella Heerführer und Richter der Drachen in einer Person ist, fliegt der Drachenvater Samyacundas, wie sein voller Name ist, über die Welt und beobachtet alles, was sich dort unten zuträgt. Gelegentlich kehrt er zurück nach Coriella, um dem Drachenlord Bericht zu erstatten - und um vom süßen Brei zu naschen.
     
    Von Süßigkeiten wurde Samy immer magisch angezogen. So auch, als er über Othenios, der Riesenburg, schwebte und eigentlich in Richtung auf den Wunderwald fliegen wollte.
    Aber in der Riesenburg wurde gerade gebacken. Und die süßlichen Düfte ließen Samy an eine Unterbrechung der Reise denken.
     
    Was dann kam, daran dachte Samy nur noch mit Schaudern. Es ging alles so schnell, dass er sich im einzelnen auch nicht mehr an die wilde Jagd erinnern konnte. Fest stand, dass er durch das Fenster geflogen war, aus dem die wunderbaren Düfte kamen. Bedauerlicherweise hatte er den Einflugwinkel falsch berechnet und kam nicht auf dem Fensterbrett, sondern erst dahinter zur Landung. Und dort stand eine mächtige Wanne mit Kuchenteig zum Kühlen.
    Nachdem Samy den ersten Schreck überwunden hatte, stellte er fest, dass der Teig fast noch besser schmeckte als der fertige Kuchen. Und da er nun schon einmal kopfüber im Teig gelandet war und den ganzen Körper damit beschmiert hatte, konnte er nach Herzenslust los schlecken.
    Er überhörte dabei, dass sich die Tür öffnete, und der Backmeister eintrat. Der war selbstverständlich ein Riese und Samy hatte für ihn die gleiche Größe wie eine Krähe für einen Menschen. Nur dass dieses Etwas im

Weitere Kostenlose Bücher