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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Kuchenteig weder nach einem Drachen noch sonst einem bekannten Lebewesen aussah, sondern nach einem Teufelswesen des Jhardischtan. Leise griff der Backmeister nach einer mächtigen Schöpfkelle und holte aus.
     
    Im letzten Moment erkannte Samy die Gefahr. Bevor der Hieb ihn treffen konnte, hüpfte er aus dem Teig. Knurrend wandte sich der Riese nach dem seltsamen Wesen um, das verzweifelt über den Boden trippelte und mit den Flügeln flatterte. Aber die waren durch den Teig verklebt. Es gelang Samy nicht, aufzusteigen. Und den Zauberspruch, um sich in einen großen, furchterregenden Drachen zu verwandeln - den hatte er mal wieder vergessen.
    Was folgte, war eine wilde Treibjagd quer durch die Backstube. Voran Samy mit gackerndem Kreischen, hinter ihm der wütend grölende Riese, der versuchte, ihn mit der Schöpfkelle zu erhaschen.
     
    Der Lärm lockte natürlich die anderen Riesen heran. Doch es gelang Samy zwischen wild grapschenden Riesenhänden hinweg zutauchen und zu entkommen. Das Spiel war allerdings noch lange nicht zu Ende.
    Johlende Riesen versuchten den kleinen Drachen zu packen. Samy schlug Haken, wie er sie sich bei den Rennkaninchen der beiden Zwerge abgesehen hatte. Geschickt duckte er sich unter zupackenden Fingern hinweg oder brachte sich mit großen Hüpfern über die ihn erhaschenden Hände in Sicherheit. Einmal erwischte einer der Riesen ihn am Schweif. Entsetzt wieselte Samy herum und stieß einen kurzen Feuerstoß aus. Mit lautem Brüllen ließ der Riese los.

 
    »Armleuchter!« schrie ihm Samy entgegen.
    Die Riesen starrten wie versteinert. Das Wesen konnte reden.
     
    »Die Riesen aus dem Berge - das sind nur große Zwerge!« sang Samy ein altes Spottlied, das irgendwann mal ein unbekannter Zwergen-Dichter aufgebracht hatte.
    »Diesen komischen Vogel muss unser König sehen!« Einer der Riesen lachte.
     
    »Aber Scymor will erst König werden!« rief ein anderer dazwischen. »Dennoch kann es nichts schaden, ihm ein solches Geschenk zu machen. Schnappt euch diesen sonderbaren Vogel!« Bevor Samy begriff, was geschah, packte ihn eine Riesenfaust.
    Er war gefangen.
     
    »Ein Vogel muss aber Federn haben! Sonst ist er kein Vogel!« erklärte der Riese lachend. Gemeinsam trugen sie den kleinen Drachen zu einer der Kammern, in der die Riesen nächtigten, wenn sie der Weg nach Othenios trug. Ein kurzer Schnitt öffnete ein Bettlaken, und dann wurde der kleine Drache kopfüber in die Daunendecke gesteckt.
    Samy schnaufte, prustete und nieste, weil ihm die feinen Federn in die Nasenlöcher und den Mund drangen, den er vor Schreck weit geöffnet hatte. Als man ihn herausholte, nieste und spuckte Samy, was das Zeug hielt. Scymor, der Prinzregent, nahm das sonderbare Geschenk an und freute sich, dass dieser komische Vogel nicht nur alles nachplapperte, sondern auch die Worte immer im richtigen Augenblick gebrauchte.
     
    Als geeignetes Futter erwies sich nach einigen Versuchen Kuchen und Sahne. Trotz der Enge seines Käfigs war Samy ganz zufrieden. Er bekam sein Lieblingsessen und hatte vorerst seine Ruhe.
    Außerdem musste er die Rolle als >Vogel< weiterspielen. Auch wenn die Teigschicht knochehart und die Federn langsam lästig wurden. Einige Male hatte Samy im unbeobachteten Augenblick versucht, mit seinem Feueratem die starken Gitterstäbe zum Schmelzen zu bringen. Doch durch das glühende Metall wurde es im Inneren des Käfigs so heiß, dass es Samy nicht aushalten konnte.
     
    Es gab für Samy nur die eine Möglichkeit, zu entkommen. Entweder man öffnete zufällig den Käfig - oder ihm fiel das Zauberwort ein, das ihm für die Dauer von hundert Herzschlägen die Größe eines richtig großen Drachen gab. Doch wie es so ist - gerade im entscheidenden Augenblick fallen einem die richtigen Worte nicht ein. Und so grübelte Samy vergeblich nach dem Zauberwort.
    Erst jetzt, als er das Gespräch zwischen Scymor und Wokat mit angehört hatte, erwachte in ihm das Bedürfnis, tatsächlich zu entfliehen. Er musste unbedingt mit Rasako, dem Drachenlord, beraten. Die finsteren Pläne des Jhardischtan brachten das Gleichgewicht der Kräfte zum Wanken. Und seit den Tagen, als Dhasor die Welt erdachte, sind es die Drachen, die den Frieden in der Chrysalitas bewahren.
     
    Fieberhaft grübelte er nach dem Zauberwort, das ihm nicht einfallen wollte.
    Doch dann fiel Samy etwas ein. Das war die Lösung! Sofern Riesen ein besseres Gedächtnis hatten als kleine Drachen.
     
    Entamos und Thumolas, nach denen

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