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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Mauern der reichen Kaufmannspaläste von Salassar zu übersteigen. Aber Sina hatte sie schon sehr oft auf ihren Diebeszügen benutzt.
     
    Die Saugnäpfe die sie in Calar gekauft hatte,  besaßen zwar keine Krallenhaken, mit denen man sich in der kleinsten Mauerritze hoch ziehen konnte, sondern eine eigenartige Substanz, die sich an allen glatten Flächen fest saugte. Sie waren aus einer glitschigen, an Leder erinnernden Masse hergestellt und wurden wie Handschuhe und Schuhe an Hände und Füße gezogen. Das Material sollte irgendwo von der Teufelsinsel im Süd-Meer stammen.
    Die Zwerge zerlegten, ihren Schlaf-Geräuschen nach, noch immer ganze Wälder. Sina öffnete ihr Gepäck und fand nach einigem Suchen die Saugnäpfe. Wie eine zweite Haut schmiegten sie sich um ihre Hände und Füße. Entschlossen hing sich die Meisterdiebin von Salassar ein Seil über die Schultern, gürtete ihr Kurzschwert und ging hinüber zum Felsen. Noch ein Blick in die Himmelshöhen. Dann sprang sie wie eine Katze den Kristallfelsen an.
     
    Vor Freude hätte Sina fast aufgeschrien. Die Saugnäpfe gaben ihr einigen Halt.
    Sie musste sich allerdings mit aller Kraft hochziehen und die Hand mit dem gelösten Saugnapf wieder auf den Kristall schlagen. Jedes Verharren bedeutete ein sanftes Abgleiten. Die Diebin spürte, wie ihr ganzer Körper vor der Überanstrengung zitterte. Ein Blick nach unten zeigte ihr, dass sie schon eine halbe Bogenschussweite geschafft hatte. Sina hatte keine Zeit mehr, um den Zwergen Bescheid zu sagen, sie musste sich eilen. Wollte sie den Wächtern entgehen, musste sie den Jhinnischtan erstiegen haben, bevor Solmanis Tagesstern das Licht entflammen ließ.
     
    »Steh mir bei, Welten-Vater!« flüsterte Sina. »Und gib mir Kraft, o Cromos, dass mir das Werk gelinge!« Dann kletterte sie weiter.
    Sinas Ruf erreichte Cromos in seinem Refugium, wo er selbst mit dem Stemmen steinerner Gewichte seine Kräfte mehrte und durch das unermüdliche Schwingen von Waffen gegen seelenlose Schattensklaven dem Körper die notwendige Geschmeidigkeit gab. Die Worte, in echter Not und Bedrängnis ausgestoßen, erregten sein Interesse.
     
    Cromos ging hinüber zur Wasserschale, mit der er sich erfrischen wollte. Für einen Gott des Jhardischtan war es kein Problem, in dem klaren Wasser sich ein Fenster zu bereiten, durch das sein Auge das Gefüge der Welt zu durchdringen vermochte.
    Je langsamer Sinas Bewegungen wurden, um so schneller glitt sie an der Kristallwand hinunter.
     
    »Sieh mal an! Die Meisterdiebin von Salassar will unsere göttlichen Brüder und Schwestern im Jhinnischtan beklauen!" freute sich Cromos. Dass Sina möglicherweise etwas anderes im Sinn hatte, auf diesen Gedanken kam der in seinem Denken etwas einfältige Gott der Stärke nicht.
    »Das wird ein Spaß, wenn sie Barans Bande bestiehlt!« Cromos lachte leise. »Und wer das tut, der kann mit meiner Hilfe rechnen. Kraft sollst du haben, Mädchen. Ich gebe dir davon, so viel du nur brauchst!«
     
    Ein leichter Hauch des Cromos ließ für einen Augenblick das Wasser in der Schale aufwallen. Und in diesem Moment spürte Sina eine ungeheure Energie durch ihren grazilen Körper strömen. Sofort begann sie wieder, sich an der spiegelglatten Wand empor zu arbeiten. Höher und höher stieg Sina hinauf. Der Boden unter ihr glich in der verwehenden Nacht einem dunklen Flickenteppich. In weißgrauen Dampfschwaden umspielten die Wolken ihren Körper.
    Immer mehr sank die Welt der Menschen zu Sinas Füßen hinab.
     
    Doch mit jeder Bewegung näherte sich die Diebin der hellen Lichtwelt, in der die Götter hausten.
    Und das Unmögliche geschah.
     
    Gerade, als Solmanis Nachtstern verblasste und durch den Purpur-Vorhang der Morgenröte der glutvolle Sonnenball emporstieg, zog sich Sina hinauf auf die Stufen des Jhinnischtan ...
           * * *
    Eine Welt aus durchsichtigem Kristall. Darin waren verschwommen Kammern, Säle und Hallen zu erkennen. Eine Treppe aus breiten Stufen umgab den Jhinnischtan ringförmig. Darauf lag die Götterburg in Form eines wunderbar geschliffenen Diamanten. Die Wächter die sich jetzt erhoben, konnten Sina kaum ausmachen. Sie waren gleichfalls Kristallwesen. Langsam taumelten sie auf die Katze von Salassar zu. Doch mit jedem Augenblick, den sie mehr das Sonnenlicht verspürten, wurden die Bewegungen der Kristallwesen kontrollierter und fließender ...
     
    Entschlossen zog Sina das Kurzschwert. Hinter dem Wächter lag der Eingang zu dem

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