Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
ihren Verehrern spielen!« unterbrach ihn Sina lächelnd.
»... eine Heimtücke, die Wokats würdig ist!« beendete Cromos seinen Satz. »Du willst mich fesseln und ...!«
»Aber doch zum Schein!« gurrte Sina. »Natürlich weiß ich, dass Cromos in seiner Kraft und Stärke stets Sieger sein muss. Du fürchtest dich doch nicht vor Fesseln? Du, der Gott der Kraft und Stärke!«
»Ich ... ich spiele dieses Spiel mit!« stieß Cromos heiser hervor.
»Du wirst es nicht bereuen!« lockte Sinas Stimme. »Und ich schwöre dir, dass du etwas erlebst, das du niemals vergessen wirst!«
»Wenn ich dich in meinen Armen halte und ...!« flüsterte Cromos.
»Halte keine Volksreden, Sklave, sondern bring mich in die Badegemächer!« unterbrach ihn Sina streng und gab ihm einen leichten Schlag mit dem Seil.
Cromos hatte sich schnell in seine neue Rolle gefunden. Er führte Sina mit vielen Verbeugungen durch seine Gemächer. Dann öffnete er die Tür zu den Badegemächern. Sina stieß einen leisen Pfiff aus.
Das Badegemach glich einer Felsgrotte aus grünschwarzem Marmor. An den Wänden herab lief das Wasser, das in metallenen Rinnen aufgefangen und in eine große Wanne geleitet wurde. Leichte Nebelschwaden ließen erkennen, dass das Wasser im Becken warm war.
»Meine Kleidung?« fragte Sina streng.
»Lege sie ab! Es bedarf keiner Khoralia-Magie, sie zu erneuern!« sagte Cromos. »Wenn ich mit den Händen darüber streiche, dann ist sie so, als wenn sie gerade die Werkstatt des Lederschneiders verlassen hätte!«
»Wehe, wenn du mich anlügst, Sklave!« lächelte Sina. Dann streifte sie sich die Kampftunika vom Körper. Der Rest ihrer Kleidung folgte sofort. Cromos atmete flach, als er die Katze von Salassar in all ihrer Schönheit vor sich sah. Gleichmütig ertrug es die Diebin, dass sein gieriger Blick über ihren nackten Körper strich.
»Und nun werden wir den Sklaven anbinden, damit es ihn nicht nach dem nackte Körper seiner badenden Herrin gelüstet!« gurrte Sinas Stimme. Willig ließ sich Cromos zwischen zwei Säulen führen und breitete Arme und Beine aus. Zu spät erkannte er, dass ihn die Diebin hereingelegt hatte. Diese beiden Säulen, das hatte Sina sofort erkannt, hielten das ganze Deckengefüge. Wenn sie zerstört wurden, dann mochten die Gemächer des Cromos einstürzen. Sicher dann war auch Sina verloren - doch ob der Gott der Stärke es überstand, unter diesen Gesteinsmassen verschüttet zu werden, wagte Sina zu bezweifeln.
»Die Knoten - mach die lockerer. Sonst zerstöre ich die Säulen, wenn ich an den Stricken reiße!« keuchte Cromos. Doch die Diebin war längst ins Bad gestiegen und trällerte ein munteres Liedchen, während sie es sich im warmen, sprudelnden Wasser bequem machte.
Nach dem Bad schlüpfte Sina schnell in ihre Kleidung. Das weiche, schwarze Leder schmiegte sich an ihre Haut und ließ alle runden Formen ihres Körpers hervor treten.
»Was soll das?« fauchte Cromos. »Was hast du vor?«
»Das möchtest du wohl gern wissen?« lächelte Sina.
»Wenn du Gold willst oder Juwelen - hier unten ist genug davon, was ich dir schenken kann!« stieß Cromos hervor.
»Ich suche aber - Stahl!« Sina sah ihn an. »Nicht Gold und Edelsteine - sondern Waffen. Cabachas und Decumania rüsten zum Krieg. Und wer nun Waffen bringt, dem zahlt man gut. Gold geben sie für Eisen!«
»Wenn das so ist, dann kannst du in unsere Dienste treten, Sina von Salassar!« rief Cromos. »Denn wir haben Waffen, die wir an die Menschen weitergeben wollen. Bis jetzt hatten wir nicht den rechten Unterhändler, der unsere Sache am Hof des Mardonios von Cabachas vertreten kann. Doch du, Sina, bist listig, weise und geschickt. Verbünde dich mit uns und biete in unseren Namen Groß-König Gamander Waffen an, die hier im Jhardischtan von Riesen und Zwergen gemeinsam geschmiedet wurden!«
»Riesen und Zwerge?« Sina tat so interessiert, als wüsste sie nichts davon. Wenn sie aber jetzt zum Schein auf die Worte des Cromos einging, dann ergab sich vielleicht die Möglichkeit, zu den Zwergen und Riesen geführt zu werden. Zwar hatte Sina ihr Gefängnis schon einmal durch Zufall entdeckt - aber sie würde den Weg dahin nicht mehr so einfach finden.
Dazu kam, dass es ihr gelingen musste, die Waffen aus dem Jhardischtan zu bringen - um sie dann unbrauchbar zu machen, damit die Schicksalswaage ihr Gleichgewicht behielt.
»Sie schmieden schon seit Monden für uns Waffen, die König
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